Zeit Online | 28.02.2017
Kinder, die über das Mittelmeer flüchten, erleiden laut Unicef schreckliche Dinge. Um das zu verhindern, müssten sichere und legale Einreisewege eingerichtet werden.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat vor den Gefahren für geflüchtete Kinder und Jugendliche auf der Route von Nordafrika in Richtung Europa gewarnt. Auf dem Weg von Subsahara-Afrika nach Libyen und dann über das Mittelmeer seien Heranwachsende „regelmäßig sexueller Gewalt, Ausbeutung sowie Misshandlungen“ ausgesetzt, heißt es in einem Bericht der Organisation. Das gelte für die Behandlung durch Menschenschmuggler, aber auch durch Sicherheitskräfte und Personal in Haftzentren in Libyen.
Für den Bericht hat Unicef im Herbst 2016 mehr als 20.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus elf Ländern befragt. Demnach war ein Viertel von ihnen ohne Begleitung unterwegs. Drei von vier gaben an, mindestens einmal während ihrer Flucht Gewalt, Bedrohungen oder Aggressionen durch Erwachsene erlebt zu haben. Die Hälfte berichtete von sexuellem Missbrauch, der sich oft mehrfach und an unterschiedlichen Orten zugetragen habe. Aus Angst vor einer Inhaftierung gingen viele Betroffene in den jeweiligen Ländern nicht zur Polizei.