07. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Aufbau einer US-saudisch geführten „arabischen Nato“? · Kategorien: Algerien, Golfstaaten, Hintergrund, Marokko · Tags: ,

In den Medien der nordafrikanischen Länder finden sich zunehmend Berichte über Präsenz und Beratung der Nato an den Dispositiven des dortigen neuen Grenzregimes. Im Hintergrund ist der Aufbau einer „arabischen Nato“ unter der Führung der USA und Saudi-Arabiens und unter Einschluss Israels im Gange, militärisch gegen den Iran gerichtet. Von einer wachsenden Militärkooperation bzw. -unterordnung erwarten sich klamme arabische Staaten auch Geldspritzen aus den Golfstaaten zur Bekämpfung der sozialen Unzufriedenheit.

Unterdessen wurde bekannt, dass Saudi-Arabien im letzten Jahr Qatar militärisch überfallen wollte, um sich die gigantischen Öl-Einnahmen Qatars einzuverleiben. Die USA sollen Saudi-Arabien zurückgehalten haben. Auch Saudi-Arabien befindet sich in einer wachsenden Wirtschaftskrise.

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06. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Auch Spanien wird auf Abschottung setzen · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags: , ,

Telepolis | 06.08.2018

Migranten aus Afrika: Das sozialdemokratisch regierte Spanien als „Gegenpol zu Europas Hardlinern“?

Ralf Streck

Dass die neue spanische Regierung medienwirksam die Flüchtlinge der Aquarius aufgenommen hat, treibt einige Beobachter in Europa offensichtlich zur Annahme, dass Spanien unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsident Pedro Sánchez eine grundsätzlich andere Flüchtlings- und Migrationspolitik betreiben wird als die rechte Vorgängerregierung.

So wird zum Beispiel auch in Frankreich davon gesprochen, dass der Sozialdemokrat eine Migrationspolitik vertritt, die im Hinblick auf Menschrechte „respektvoller“ sei. So verweist auch France 24 zum Beispiel auf die Vorgänge um die Aquarius, in denen sich die französische Regierung ihrerseits wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat.

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06. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Flucht über das Mittelmeer: Spaniens gefährlicher Sommer · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags:

Zeit Online | 05.08.2018

Beinahe täglich gelangen Bootsflüchtlinge an die Südküste Spaniens. Die Opposition macht Stimmung gegen die Willkommenskultur der regierenden Sozialisten. Zu Recht?

Eine Reportage von Karin Finkenzeller, Algeciras

Kurz hinter Tanger ertönt die Schiffssirene zum ersten Mal. Von da an ist sie alle paar Minuten zu hören. Die Fähre Jaume III, die zwischen der Hafenstadt im Norden Marokkos und Algeciras in Spanien pendelt, ist in eine dicke Nebelwand gefahren. Die Sicht reicht nur ein paar Meter. „Bei so einem Wetter oder in der Dunkelheit gehen wir auf Nummer sicher“, sagt Jesús Márquez, einer der Stewards. „Falls Pateras in der Nähe sind, können sie uns ausweichen. Bisher hat das gut funktioniert. Wir hatten keinen einzigen Unfall.“

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06. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Flüchtlinge in Andalusien: Sie wissen nicht, dass sie in einer Armutsregion gelandet sind · Kategorien: Marokko, Spanien

Der Tagesspiegel | 06.08.2018

Mehrere Hundert Afrikaner landen jeden Tag in Andalusien. Die Bewohner sind arm und können den Flüchtlingen nur ein Brötchen und einen Pfirsich am Tag geben. Ein Bericht aus Los Barrios.

Marcel Grzanna

Die 15-jährige Claudia steht auf dem Kirchplatz von Los Barrios und schmiert Brötchen. Es sind Ferien in Spanien, und seit ein paar Tagen schon kommt die Schülerin hierher, um gemeinsam mit anderen Freiwilligen anzupacken. Die Verwaltung des kleinen Städtchens unweit der Meerenge von Gibraltar im Süden des Landes hat ihre Bürger um Hilfe gebeten. Jede Hand wird benötigt. Seit vergangener Woche sind 600 Menschen auf dem nahe gelegenen Sportgelände Andres Mateo untergebracht. Menschen, die von Afrika herüberkamen. Sie haben nichts zu essen, nichts zu trinken, keine Zahnpasta, kein Toilettenpapier oder frische Kleidung. Es sind viele Kinder dabei und Frauen, manche von ihnen schwanger.

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04. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Aufgewühlt – wie Spanien mit der „afrikanischen Welle“ umgeht · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags: ,

Süddeutsche Zeitung | 04.08.2018

  • Im Juli dieses Jahres versuchten mehr Afrikaner spanisches Staatsgebiet zu erreichen als im ganzen Jahr 2017.
  • Die Regierung in Madrid reagiert darauf relativ gelassen: In Aufnahmezentren in Algeciras werden die Menschen versorgt, doch die wenigsten werden als Flüchtlinge anerkannt.
  • Statistiken belegen: Fast alle der Migranten kommen aus der Mittelschicht und sind nach ihrer Ankunft erst einmal enttäuscht.

Von Thomas Urban, Ceuta

Nebel liegt am Freitagvormittag über der Straße von Gibraltar. Die trutzige Festung über Ceuta, der seit fünf Jahrhunderten zu Spanien gehörenden Handelsstadt in Nordafrika, ist in Wolken gehüllt. Die Sicht beträgt nur wenige Hundert Meter. Eigentlich wären dies ideale Voraussetzungen für die Subsaharianos, die Afrikaner aus den Ländern südlich der Sahara, die mit kleinen Booten von Marokko aus die südspanischen Atlantikstrände nordwestlich von Tarifa erreichen wollen. Weiter östlich ist die Küste zu steil zum Anlegen, das wissen sie. Bei klarer Sicht ist von Ceuta aus der Affenfelsen von Gibraltar gut zu sehen. Es sind ganze 21 Kilometer Luftlinie.

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04. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Wieder irrt Flüchtlingsschiff im Mittelmeer umher · Kategorien: Algerien, Italien, Marokko, Mittelmeer, Spanien · Tags: , ,

DW | 04.08.2018

An Bord der „Open Arms“ sind 87 Migranten. Sie hatten zuvor 50 Stunden auf einem Schlauchboot ausgeharrt. Italien hat dem Schiff bereits ein Anlegen verweigert, möglicherweise können die Menschen auf Spanien hoffen.

Das Schiff der Organisation Proactiva Open Arms ist weiter auf der Suche nach einem Hafen für die 87 Flüchtlinge, die es zwei Tage zuvor vor der libyschen Küste gerettet hatte, wie die spanische Organisation über Twitter mitteilte. Fast alle Flüchtlinge an Bord der „Open Arms“ kommen nach Angaben der Nichtregierungsorganisation aus dem Sudan, darunter viele aus der Krisenprovinz Darfur. Die Flüchtlinge hätten vor ihrer Rettung 50 Stunden ohne Trinkwasser auf einem Schlauchboot verbracht. Viele von ihnen hätten zudem durch den Kontakt mit einem Gemisch aus Salzwasser und Treibstoff Verbrennungen erlitten.

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01. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Ceuta, Melilla: Die Geschichte der EU-Zäune · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Marokko, Spanien · Tags: , ,

Yabiladi | 01.08.2018

Maroc : Rétrospective sur l’immigration clandestine dans les deux enclaves espagnoles

La question de l’immigration «massive», en provenance du Maroc et à destination de Ceuta et de Melilla, ne date pas des temps présents. Mais si la situation actuelle est tendue, cela n’a pas toujours été le cas. Yabiladi vous propose une rétrospective sur la gestion des flux migratoires entre les frontières maroco-espagnoles.

Frontière maroco-espagnole durant les années 1970, Melilla. / Ph. DR.

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30. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Spanien Migrationsziel Nr. 1 – ein Fall für Europa? · Kategorien: Europa, Italien, Marokko, Spanien

DW | 30.07.2018

Spanien hat Italien als Hauptziel für Boots-Migranten auf dem Mittelmeer abgelöst. Das ist kein Erfolg für die Populisten in Rom, ein Problem für Madrid und ein Praxistest für die EU.

Bernd Riegert aus Brüssel

Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die über das Mittelmeer Europa erreichen, sinkt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres kamen in Griechenland, Italien und Spanien zusammengenommen 55.000 Flüchtlinge an – das ist, verglichen mit dem selben Zeitraum des Vorjahres, nur noch die Hälfte. Die Zahlen stammen von der UN-Agentur für Migration (IOM) und der europäischen Grenzschutzbehörde (Frontex). Von einer „Flüchtlingskrise“, einer „Schwemme“ oder einem „Zustrom“, die vor allem die populistischen Innenminister in der EU sehen wollen, kann nicht die Rede sein.

Allerdings ist richtig, dass sich die Migrationsrouten verlagern. Erstmals ist Spanien in diesem Jahr das Zielland Nummer eins, gefolgt von Italien und Griechenland. Dieser Trend war aber schon Ende 2017 absehbar. Die Zahlen für Spanien gingen kontinuierlich nach oben, die für Italien fielen. Die Menschen verachtende Drohung der neuen populistischen Regierung in Rom, die Häfen für sämtliche Schiffbrüchige zu sperren, ist aber nicht die Ursache für diesen Trend.

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29. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Boat-people nach Spanien: Hierarchien in den Communities brechen ein · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags: ,

In der aktuellen marokkanischen Wochenzeitung Telquel (Nr. 822) wird ausführlich berichtet, wie in den letzten Jahren die Hierarchien in den migrantischen westafrikanischen Communities zusammengebrochen sind. Befragte Repräsentanten der landesspezifischen Zusammenschlüsse in Marokko berichten, dass sie früher in allen größeren marokkanischen Städten ein regelrechtes Personenregistrierungssystem hatten, um Ankunft, Aufenthalt, Abfahrt und Reiserichtung ihrer Landsleute festzuhalten. Ertranken Boat-people im westlichen Mittelmeer, so zogen die Gerichtsmediziner  die Identifizierungsfähigkeiten dieser Community-Repräsentanten heran. Inzwischen sind die meisten Repräsentanten in Marokko legalisiert, während die neuen, jüngeren Durchreisenden der Registrierung durch ihre jeweilige Community in Marokko zu entgehen versuchen. Diese sind nicht mehr so sehr auf die kleinen sozialen Dienste der etablierten migrantischen Communities angewiesen, sondern sind von Abfahrt aus ihrem Herkunftsort bis Ankunft in Europa viel besser vorbereitet und organisiert. Fehlt es an Geld, so nutzen sie die Social Media zusammen mit den transnationalen Geldüberweisungsmöglichkeiten, anstatt auf die innercommunitäre Solidarität zurückzugreifen.

Die Identifizierung Ertrunkener sei dadurch schwieriger geworden. Aus der neuen Generation der Durchreisenden kann es sich niemand erlauben, zur Identifizierung Ertrunkener beispielsweise zur Gerichtsmedizin nach Nador zu reisen, weil man dort sofort festgenommen und nach Südmarokko zurückgebracht werde, auch wenn man ein Visum für den Aufenthalt in Marokko habe.

Die Reportage wurde u.a. in Nador im Krankenhaus El Hassani, bei der Rechtsmedizin und am Friedhof der Stadt sowie in Rabat und Tanger geführt. Die Menschenrechtsorganisation AMDH Nador sowie Repräsentanten von Communities werden zitiert. Es heisst, die marokkanische Rechtsmedizin habe eine Datenbank mit DNA-Angaben Ertrunkener aufgebaut. Überprüfen lässt sich diese Angabe nicht. Laut UNHCR seien von den mehr als 46.000 Personen, die zwischen 2000 und 2016 im Mittelmeer ertrunken seien, 71 % nicht geborgen worden.

29. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Migranten erreichen spanischen Badestrand · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags:

Welt | 28.07.2018

Die Route von Nordafrika nach Spanien ist dieses Jahr die beliebteste für Migranten auf dem Weg nach Europa. In Spanien sind 2018 bislang mehr als 20.000 Personen eingetroffen. Nun gibt es seltene Bilder aus Tarifa.

751 Flüchtlinge sind auf dem Weg von Nordafrika zur spanischen Küste gestoppt worden. Laut spanischem Meeresrettungsdienst seien 709 von ihnen in 48 Booten über die Straße von Gibraltar gefahren, die kürzeste Route von Nordafrika nach Spanien. Elf seien weiter östlich gefunden worden. Drei Boote mit insgesamt 31 Personen an Bord hätten sich der ostspanischen Küste von Alicante genähert.

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