L’Auberge des Migrants | 04.2018
Marche Solidaire pour les Migrant⋅e⋅s
Des associations de soutien aux exilé-e-s organisent une marche solidaire de Vintimille à Calais, à partir du 30 avril et jusqu’au 7 juillet. Inscription et informations ici.
L’Auberge des Migrants | 04.2018
Des associations de soutien aux exilé-e-s organisent une marche solidaire de Vintimille à Calais, à partir du 30 avril et jusqu’au 7 juillet. Inscription et informations ici.
OHCHR | 04.04.2018
UN human rights experts* are urging the Government of France to do more to provide safe drinking water, sanitation services and emergency shelter for migrants and asylum-seekers in Calais, Grande-Synthe, Tatinghem, Dieppe and other areas along the northern French coast.
It is estimated that up to 900 migrants and asylum-seekers in Calais, 350 in Grande-Synthe, and an unidentified number at other sites elsewhere along the northern French coast are living without adequate emergency shelter and proper access to drinking water, toilets or washing facilities.
“Migrants and asylum-seekers along the northern French coast, including those not admitted to the sports centre in Grande-Synthe, are facing an inhumane situation, with some living in tents without toilets and washing themselves in polluted rivers or lakes,” said Léo Heller, the Special Rapporteur on the human rights to water and sanitation.
La Jungle de Calais | 03.2018
Par Michel Agier (anthropologue, EHESS et IRD), Yasmine Bouagga (sociologue au CNRS), Maël Galisson (militant associatif), Cyrille Hanappe (architecte), Mathilde Pette (sociologue à l’université de Perpignan) et Philippe Wannesson (blogueur et militant associatif).
D’avril 2015 à octobre 2016, jusqu’à dix mille migrants ont vécu dans des conditions extrêmement précaires au sein de la « Jungle » de Calais, suscitant autant de passions, de polémiques et de peurs que de solidarités. Michel Agier, spécialiste des migrants et des réfugiés dans le monde, a réuni une équipe composée de chercheurs et d’acteurs de terrain pour fournir les clés de compréhension de l’/événement Calais/ – un objet politique, médiatique et symbolique inédit. Car toutes les indignations dont la Jungle a été l’objet, toutes les violences physiques et morales contre ses habitants et toutes les solidarités qui l’ont aidée à tenir cristallisent les questions qui traversent aujourd’hui le monde aux prises avec la mobilité : comment se définit un « nous » local, national et européen face aux « autres » et à soi-même ? Comment peut-on – ou non – réinventer l’hospitalité à partir des camps ? Quel avenir s’imagine dans ces lieux de mise à l’écart et d’exception qui finissent par ressembler à des occupations et à de nouveaux espaces politiques ?
[The english translation will be published in September. E la traduzione in italiano nel mese di aprile.]
taz | 22.03.2018Aus dem Französischen von Dominic Johnson
Was werden die künftigen Generationen wohl über unsere heutige Flüchtlingspolitik sagen? Ein Blick nach Calais – aus der Zukunft.
Sylvain Proudhomme
Ende Oktober 2016 war ich nach Calais gereist, zum Zeitpunkt der Zerstörung des berühmten „Dschungels“ mit Bulldozern. François Hollande war noch Präsident, der Wahlkampf lief, es ging um ein Zeichen der Entschlossenheit.
Nachts hatte ich die qualmenden Reste des Camps entdeckt, ein paar hundert Meter von einer verseuchten Industriezone entfernt unterhalb einer Schnellstraße zwischen Sanddünen, die eine frühere Müllkippe bedeckten. Ein trauriges Bild: brennende Zelte, eine komplett vernichtete Kleinstadt mit Straßen, Restaurants, Moscheen, Kirchen und Hütten mit Schildern wie „Afghan Chicken Soup“, „Welcome to London“, „Belgium Restaurant“. Vergänglichkeit in der Nacht, beißender Rauch, Pfützen des Löschwassers der Feuerwehr, Haufen von Stangen und zerrissenen Planen.
SRF | 18.02.2018
In Calais sind noch immer rund 700 Flüchtlinge gestrandet. Sie leben in einem Wald, neben der Autobahn, in den Hecken am Strassenrand. Eine Reportage über eine ausweglose Situation.
Anna Jungen / Nathalie Geiser
Ein kleiner Waldabschnitt unweit der Autobahn. Hier schläft eine Gruppe von rund 30 Eritreern. Einige im Zelt, andere nur im Schlafsack. In den Bäumen hängen Jacken und Decken zum Trocknen. Letzte Nacht hat es geregnet.
Die Männer und wenige Frauen leben draussen. Der Kälte ausgesetzt, in der Hoffnung, irgendwie nach England zu gelangen und in ständiger Angst vor der Polizei. «Weisst du, was der Unterschied zwischen dir und mir ist?», fragt Immanuel*. «Du gehst pro Tag eine Stunde raus, um Sport zu treiben. Ich aber mache 24 Stunden am Tag Sport. Ich bin Spitzensportler.»
ARD Tagesschau | 10.02.2018
Trotz Kälte und Hunger sind derzeit 600 bis 800 Migranten und Flüchtlinge in Calais. Nach dem Gewaltausbruch vor wenigen Tagen sprechen sie selber von „Krieg“, die Lage ist verzweifelt.
Von Isabel Schayani, WDR
Herr Abebe ist ein höflicher Herr. Wenn er mit erkennbar fränkischem Dialekt Deutsch spricht, drückt er sich gewählt aus. Er sagt Dinge wie: „Sie befinden sich hier im afrikanischen Calais“. Und: „Deutschland möchte, dass wir Äthiopier gehen. Wir sind Dublin-Fälle und Sklaven unserer Fingerabdrücke. Wo sollen wir hingehen?“
Herr Abebe sitzt zwischen Müll und zehn bis zwölf weiteren Migranten und Flüchtlingen auf Holzstumpen im Schlamm am Rande eines Waldes von Calais. Die Temperatur liegt um den Gefrierpunkt. Die Kälte kriecht unter jede Schicht Stoff. Mal regnet es, mal schneit es. Das kleine Feuer wärmt die Gruppe um Herrn Abebe.
ARD Tagesschau | 02.02.2018
In der Hafenstadt Calais sind bei Zusammenstößen von Migrantengruppen 18 Menschen verletzt worden, fünf von ihnen schwer. Frankreichs Innenminister zeigte sich besorgt. Die Stimmung vor Ort bleibt angespannt.
In der französischen Hafenstadt Calais wurden bei Massenschlägereien unter Migranten mehrere Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Fünf Flüchtlinge mussten wegen lebensbedrohlichen Schusswunden behandelt werden. 18 weitere seien durch Schläge mit Eisenstangen verletzt worden, so die Staatsanwaltschaft.
junge Welt | 25.01.2018
In Nordfrankreich leben Flüchtlinge unter miserablen Bedingungen. Freiwillige kümmern sich um ihre Versorgung. Eine Ärztin berichtet
Von Jana Walter
An diesem grauen Herbsttag weht ein rauer Wind die Küste entlang und es beginnt zu regnen. Ein 17jähriger Sudanese zieht seine Schuhe aus, rollt eine alte Decke auf dem nassen Gras am Rande eines Industriegebietes aus und kniet sich zum Gebet nieder. Ich ziehe mir die Kapuze tiefer ins Gesicht, es ist eisig kalt. Ich frage mich, wie ein junger Mann, der seine Heimat verlassen musste und seit knapp zwei Jahren seinen Träumen von einem vermeintlich besseren Leben folgt, am Glauben festhalten kann. Ein Weg, der ihn ins Herz Europas führte: ins nordfranzösische Calais.
DLF | 18.01.2018
Wo sich noch 2016 der berüchtigte „Dschungel von Calais“ erstreckte, ist heute ein Naturschutzgebiet hinter Zäunen. Flüchtlinge gibt es hier und in anderen Küstenorten trotzdem noch. Mit einem erweiternden Abkommen wollen Frankreich und Großbritannien Schlepper und Asylsuchende vom Grenzübertritt abhalten.
Von Jürgen König
Den „Dschungel von Calais“ gibt es nicht mehr. Das im Herbst 2016 geräumte Wald- und Strandgebiet, auf dem bis zu 9.000 Flüchtlinge teilweise monatelang lebten – es wurde zum Naturschutzgebiet erklärt und eingezäunt – Schilder, wohin man kommt: „Betreten verboten!“ Und tatsächlich: weit und breit keine Zelte, keine Reste von Zelten, keine Flüchtlinge mehr.
Am Hauptstrand von Calais wird in großem Stil gebaut: Neue Parkplätze, breite Promenaden sollen der Stadt wieder Flair verleihen – auf der Mole und an zugänglichen Teilen des Strandes trifft man Spaziergänger, die das Meer, die Brandung, den stürmischen Wind genießen.
taz | 16.01.2018
Die Asylpolitik des französischen Präsidenten gibt sich human und modern. Tatsächlich wird sie aber zusehends repressiver.
Rudolf Balmer
In den Reihen von Präsident Macrons Partei „En marche“ wächst die Sorge über eine erneut bevorstehende Revision der französischen Immigrations- und Asylgesetzgebung. Zwei Zirkulare des Innenminister geben bereits einen Vorgeschmack und lassen bei den vor Ort tätigen Mitgliedern der Hilfswerke die Haare sträuben. Denn neu sollen Beamte der Migrationsbehörden und der Polizei in Notunterkünften und Flüchtlingsheimen Kontrollen vornehmen dürfen. Das aber ist nach geltendem Recht heute nicht zulässig und stößt auf entschiedene Ablehnung bei den Heimleitungen.