Quelle: Deutschlandfunk
Von Thomas Bormann
Es sind unfassbare Szenen in Nordgriechenland: Entlang der Landstraße von Thessaloniki Richtung Norden ziehen ständig Gruppen von Flüchtlingen zu Fuß in Richtung mazedonische Grenze. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien. Sie haben schon eine lange Odyssee hinter sich – und sie wird noch weitergehen.
Nur wenige Bäume werfen etwas Schatten. Viele Flüchtlinge müssen in sengender Hitze auf dem ausgedörrten Boden hocken, ohne Schutz vor der Sonne; hier am Trampelpfad nördlich des griechischen Dorfes Idomeni direkt an der Grenze zum Nachbarland Mazedonien.
Gerade kommt eine Familie mit zwei kleinen Töchtern an. Das dunkelrote Polohemd des Vaters ist vom stundenlangen Marsch über die Landstraßen durchgeschwitzt, die Mutter und die beiden Mädchen hocken sich hin, lehnen ihre müden Körper an einen Baumstamm. Sie sind dankbar, dass hilfsbreite Griechen aus der Nachbarstadt hier belegte Brote und Wasser verteilen.