Quelle: Freiburger Forum
Ein junger Flüchtling, der zuvor monatelang in Freiburg und Umgebung gelebt hat, verletzte sich lebensgefährlich beim Versuch mit dem Eurostar, der zwischen Paris und London verkehrt, als blinder Passagier nach London zu kommen. Seine Flucht wirft viele Fragen, u.a. die der Aufnahme, der fragwürdigen Altersschätzung, dem Abdrängen in die Obdachlosigkeit und dem Umgang mit traumatisierten Menschen.
Er wirkte wie ein Getriebener. Fahd Shahin verließ minderjährig Ägypten. Nach nur drei Jahren Schule hatte er dort schon jahrelang gearbeitet. Den Vater hatte er früh verloren. Vor allem wollte er Arbeit finden und seiner Mutter Geld schicken. Fahds Weg führte über Libyen, das Mittelmeer nach Italien. Er berichtete nur wenig von der Überfahrt. Von einem großen Schiff und vielen Problemen, tagelang unterwegs, kaum etwas zu essen und trinken. Was genau auf dem Mittelmeer stattfand, weiß nur er selbst. Irgendwann wurden er und seine Mitreisenden von einem Schiff aufgenommen und auf die Insel Lampedusa oder direkt zum italienisches Festland gebracht. Erlebnisse, die man nicht vergisst.