Quelle: Deutschlandfunk | mp3
flucht ff – Gesprächsserie (Teil 1)
Es sei heikel, geflüchtete Malier Wirtschaftsflüchtlinge zu nennen, sagt die Mali-Expertin Charlotte Wiedemann. Wenn Menschen in Mali nicht ihren Lebensunterhalt verdienen könnten, würden sie zu Wanderarbeitern. Im DLF-Interview erklärt die Buchautorin, warum Entwicklungshilfe Flüchtlingsströme nicht stoppt – und was Stühle mit Macht zu tun haben.
Charlotte Wiedemann*** im Gespräch mit Frank Kaspar
Frank Kaspar: Charlotte Wiedemann, Mali ist durch eine lange Geschichte von Migration und Mobilität mit seinen Nachbarländern und auch mit Europa verbunden. Bevor wir darüber sprechen, geben Sie uns bitte eine erste Idee davon, wie das moderne Mali aussieht. Vielleicht können wir dafür ein Bild aufgreifen, das Sie an den Anfang Ihres Buchs gestellt haben!
Dort schreiben Sie: Wenn ich nur einen einzigen Gegenstand zur Verfügung hätte, um Mali und das Anliegen dieses Buches zu erklären, dann wäre das ein blauer Eisenstuhl. Besser gesagt, die blauen Eisenstühle, denn sie kommen nur in der Mehrzahl vor. Sie stehen auf der Straße, in einem Hof oder im Schatten eines Mangobaums, ihre Bauart ist schlicht und robust, der Sitz klein und hart, die Lehne gerade. Frau Wiedemann, was hat es mit diesen Stühlen auf sich?
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