13. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge in Mazedonien: Wartesaal des Elends“ · Kategorien: Balkanroute, Mazedonien · Tags:

Quelle: FAZ

Syrer, Afghanen, Iraker, Pakistaner und Somalier durchqueren auf ihrem Weg nach Westeuropa Mazedonien. Aber was wird aus ihnen, wenn Ungarn und andere Länder ihre Grenzen schließen?

von Reinhard Veser

Der mazedonische Abschnitt des europäischen Flüchtlingswanderwegs beginnt mit einer unsichtbaren Linie, die sich im rechten Winkel zu den Gleisen der Bahnlinie Thessaloniki-Skopje durch das sonnenverbrannte Gras zieht. Entlang dieser Linie stehen ordentlich aufgereiht etwa 20 Menschen in der prallen Mittagssonne und warten geduldig auf ein Zeichen des mazedonischen Polizisten, der in ein, zwei Metern Entfernung vor ihnen auf und ab schlendert. Die Linie ist die Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland. Wo der Polizist hin und her geht, ist schon Mazedonien, wo die Flüchtlinge stehen, ist noch Griechenland.

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13. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge in Serbien: Nur auf der Durchreise“ · Kategorien: Balkanroute, Serbien · Tags:

Quelle: der Standard

von Adelheid Wölfl aus Belgrad

Täglich kommen etwa 2.000 neue Flüchtlinge. Sie wollen alle weiter nach Zentral- oder Nordeuropa. Doch das wird immer schwieriger

Maher und Ghaseen glauben, dass ihr Freund Nour die besten Chancen haben wird. „Du schaust ja schon aus wie ein Deutscher“, sagen sie zu dem blonden 17-Jährigen, der mit ihnen aus Aleppo entkommen ist. Sie sind vor 25 Tagen in Syrien in die Türkei aufgebrochen. Wie alle anderen hier kamen die Brüder über Mazedonien und Griechenland nach Serbien. Hunderte Syrer sitzen auf dem lehmigen Boden mitten in Belgrad neben dem Busbahnhof im Park. Manche flüchten unter die Bäume oder halten ihre Köpfe unter den Trinkbrunnen, wenn es zu heiß wird. Toiletten gibt es nicht. Die Kinder schlafen auf Pappendeckeln unter Parkbänken.

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13. August 2015 · Kommentare deaktiviert für Chronologie der aktuellen Flüchtlingspolitik in Ungarn · Kategorien: Ungarn · Tags: ,

Quelle: Pester Lloyd

Die Chronologie der aktuellen Flüchtlingspolitik in Ungarn ist ein Lehrbeispiel der Kampagnenpolitik. Zunächst wird das Thema vorbereitet, propagandistisch und emotional unterfüttert, die eigentliche Zielstellung bleibt im Hintergrund. Dann folgt die Eskalation, die Zuspitzung, schließlich die Ausführung, gefolgt vom Einkassieren der politischen Prämie. Das Drehbuch verrät eine Mischung aus Machiavelli, Goebbels und Dschungelcamp. Diese Chronologie belegt außerdem die Behäbigkeit der europäischen Institutionen, ihre völlige Unfähigkeit auf Absehbares adäquat zu reagieren. Es soll bitte dann nur Niemand wieder sagen, er habe es nicht gewusst …

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13. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Eine erschöpfte Insel“ · Kategorien: Griechenland · Tags:

Quelle: TAZ

600 Menschen landen jeden Tag auf Kos. Dort mangelt es an Essen und Unterkunft. Und an Druckern, um Dokumente für die Weiterreise auszudrucken.

von Theodora Mavropoulos

KOS taz | Mofeed und Asma sitzen auf der Erde vor einem Einpersonenzelt. Zahlreiche solcher Notunterkünfte reihen sich auf den Grünflächen von Kos-Stadt, wo bis Dienstagmittag Hunderte Flüchtlinge campen. Der Boden ist übersät mit Müll, aus den Parkecken riecht es nach Kot und Urin. Es gibt weder Toiletten noch Duschen. Trinkwasser und Nahrungsmittel sind rar. Eine lachende Touristengruppe zieht vorbei. Miniröcke, Sonnencremeduft, leicht verbrannte Haut. Ein paar Meter weiter legt eine Luxusjacht im Hafen an. Musik schallt aus den Boxen der Cocktailbars.

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13. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Kolumne German Angst: Balkanisierung ist Europas Albtraum“ · Kategorien: Balkanroute · Tags: , ,

Quelle: TAZ

Die EU erschafft sich gerade genau den Balkan, den sie so sehr fürchtet und doch erfunden hat: chaotisch, korrupt und nah am Bürgerkrieg.

von Sonja Vogel

Wenn es den Balkan nicht gäbe, müsste man ihn erfinden“, schrieb Graf Hermann Keyserling im Jahr 1928. Obwohl geografisch auch bloß ein Teil Europas, wurde der Balkan immer wieder als das Andere konstruiert. Als eine Art Verwahrungsort für die unterdrückten Dämonen Westeuropas: Gewalt, Krieg, Chaos, Armut, Schmutz.

Zwischenzeitlich, oder genauer gesagt seit Kroatien, Rumänien und Bulgarien EU-Mitglieder sind, hat sich der Balkanbegriff etwas entschärft. Doch nun ist er wieder da, mit all seinen abwertenden Konnotationen. Zurückgeholt hat ihn die Debatte um die sogenannten Balkanflüchtlinge.

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13. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Den europäischen Traum in Sichtweite“ · Kategorien: Griechenland, Türkei · Tags:

Quelle: NZZ Webpaper

An der türkischen Küste bereiten sich Flüchtlinge auf die Überfahrt nach Griechenland vor

In der Türkei und in Griechenland reisst der Zustrom von Kriegsflüchtlingen und andern Migranten nicht ab. Die beiden Länder sind von der Aufgabe zunehmend überfordert.

Marco Kauffmann Bossart, Izmir

Die wuchtigen Bäume, die den mehrspurigen Sair-Esref-Boulevard mittig teilen, spenden begehrten Schatten. Darunter sitzen Hunderte von Frauen, Männern, Kindern und Teenagern, neben sich in Taschen und Stoffbündel verpackte Habseligkeiten. Das gepflegte Gras in der türkischen Hafenstadt Izmir ist ihr temporäres Zuhause. Einige schlafen auf Karton, ein Tuch über die Augen gelegt. Sie verändern ihre Position lediglich mit dem Sonnenstand und folgen dem Schatten. Das Thermometer steigt schon am Vormittag auf über 35 Grad. Kleinkinder spielen mit der kärglichen Erde, aus der die Bäume wachsen.

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