03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Mehr als ein Mord – Das Ende einer Flucht aus Eritrea“ · Kategorien: Deutschland, Eritrea, Medien · Tags: ,

Quelle: DeutschlandRadio Kultur

Von Jenni Roth

Der 20-jährige Asylbewerber Khaled Idris Bahray überlebt die Flucht aus Eritrea. Vier Monate nach seiner Ankunft wird er im Januar 2015 in Dresden ermordet. Der Fall hat die Journalistin Jenni Roth nicht losgelassen. Vor dem Hintergrund des Prozessbeginns am 31. August geht sie in acht Folgen in den Sendungen Breitband und Echtzeit auf Spurensuche.

Khaled Idris Bahray stirbt am 12. Januar 2015, im Innenhof einer Plattenbausiedlung in Dresden-Leubnitz, durch drei Messerstiche in Brust und Hals. Es ist der Montagabend nach den Anschlägen in Frankreich. Ein Montag, an dem die Pegida-Demonstranten mehr Zulauf denn je haben.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Ungarn: Lage in Bicske droht zu eskalieren · Kategorien: Balkanroute, Ungarn · Tags:

Quelle: Deutschlandfunk

Die ungarische Polizei hat einen in Richtung Österreich fahrenden Zug mit Flüchtlingen kurz hinter Budapest gestoppt.

Inzwischen droht die Lage am Bahnhof des Ortes Bicske zu eskalieren. Die Polizei erklärte das Gelände zum Einsatzgebiet und setzte offenbar auch Schlagstöcke gegen Journalisten ein. Nach dem Zwangstopp des Zuges war es zu Tumulten gekommen. Die Flüchtlinge weigerten sich der Aufforderung auszusteigen nachzukommen. Etliche legten sich auf die Schienen, andere flohen. Die Migranten sollten mit Bussen in ein nahegelegenes Auffanglager gebracht und dort registriert werden. Der Ostbahnhof war heute nach zweitägiger Blockade wieder geöffnet worden. Hunderte Flüchtlinge stürmten zu den Zügen, in der Hoffnung, Richtung Westen reisen zu können.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge: Im Boot war niemals Platz“ · Kategorien: Deutschland · Tags: , ,

Quelle: Zeit Online

Schon in den sechziger Jahren klagte ein fränkischer Bürgermeister, sein Ort sei durch Flüchtlinge „überlastet“. Ein Argument, das bis heute dazu dient, Migranten abzulehnen – vor allem Sinti und Roma.

von Volker Land

Am 27. November 1964 schickte Virgilio Röschlein, Bürgermeister von Zirndorf, einen acht Seiten langen Brief an das Innenministerium in Bonn. Die Einwohner seiner fränkischen Gemeinde seien „außerordentlich beunruhigt“.

In Zirndorf befand sich seit 1961 die Bundesdienststelle für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge. Das machte die Kommune zum westdeutschen Asylzentrum, denn alle für die Bundesrepublik gestellten Anträge wurden dort bearbeitet. In den frühen sechziger Jahren entschieden die 40 Beschäftigten der Dienststelle über 2.000 bis 3.000 Erst- und Folgeanträge jährlich, 1964, als Virgilio Röschlein Alarm schlug, waren es etwas mehr, rund 4.500. Zum Vergleich: 1980 lagen auf den Schreibtischen der nunmehr 240 Beschäftigten erstmals mehr als 100.000 Akten; 1992 wurde die Arbeit des Bundesamtes dezentralisiert, zeitgleich erreichten die Antragszahlen nach dem Zerfall der Sowjetunion ihren bisherigen Höchststand von knapp 440.000. Diese Zahl wird 2015 erstmals überschritten, um voraussichtlich rund 10.000 Anträge.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge – neue Route über Polen?“ · Kategorien: Balkanroute, Bulgarien, Rumänien, Ukraine · Tags:

Quelle: Telepolis

von Jens Mattern

Werden die Flüchtlinge den Weg über Polen nach Deutschland suchen? Diese Frage beschäftigt gerade die polnischen Medien

Nach der Errichtung des Zauns an der ungarischen Grenze zu Serbien geht die EU-Grenzbehörde Frontex von einer neuen Route der Flüchtlinge aus, die derzeit von Griechenland über den Landweg westeuropäische Länder erreichen wollen, wie die Behörde der Zeitung Gazeta Wyborcza mitgeteilt hat.

Neben der kürzeren, aber gebirgigen Trasse über Bosnien und Kroatien nach Westeuropa gäbe es auch den weiteren Weg über Bulgarien, Rumänien, die Ukraine und Polen. Von mehr Flüchtlingen geht auch Patryk Kugiel vom staatlichen „Institut für internationale Angelegenheiten“ aus. Die Ukraine gilt durch den Krieg im Osten des Landes als destabilisiert.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Alarm Phone Weekly Report, 23rd to 30th of August 2015 · Kategorien: Alarm Phone

Alarm Phone Weekly Report, August 23-30 [pdf]

We currently witness human movements toward and within Europe of historic dimension. Despite European visa regimes, barbed wire fences and border forces, despite intimidation, violent assaults and fatalities, thousands have successfully surpassed external border barriers this week and are moving toward their desired places of arrival. It is through their mobility and struggle that the European border regime is increasingly losing its ability to deter – and tools of mobility control such as the Dublin III regulation are on the verge of collapsing. These struggles are, however, very costly. 71 dead bodies were discovered in a lorry on an Austrian motorway. At least two shipwrecks occurred in the Central Med, with more than 237 people drowning. For the first time, the civilian rescue vessel Sea Watch had to recover dead bodies in one of their many rescue operations. Several vessels capsized in the Aegean Sea, leaving dozens dead in the short stretch between Turkey and Greek islands. These are the deaths of Europe and its border regime that could have been prevented if legal and safe routes had been available.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Zahl der Balkan-Flüchtlinge hat sich halbiert“ · Kategorien: Deutschland · Tags:

Quelle: Der Tagesspiegel

Die Gesamtzahl der Flüchtlinge steigt – doch vom Balkan kommen überraschend deutlich weniger Menschen nach Deutschland als in den Vormonaten.

Von Ulrike Scheffer

Die Zahl der Flüchtlinge vom Balkan hat sich seit Juli mehr als halbiert. Dies bestätigte das Bundesinnenministerium auf Nachfrage. In der letzten Augustwoche sind demnach aus den Staaten des westlichen Balkan nur noch 2586 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Anfang Juli waren es noch 5445 in einer Woche. Doch auch die Juli-Zahlen deuteten bereits auf einen Rückgang der Asylbewerberzahlen aus der Region hin. Anfang des Jahres waren allein aus dem Kosovo zeitweise täglich mehr als 1000 Personen eingereist.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge aus Budapest auf dem Weg nach Österreich“ · Kategorien: Balkanroute, Ungarn

Quelle: DW

Die ungarische Polizei hat den gesperrten Bahnhof plötzlich wieder frei gegeben. Die Flüchtlinge strömten daraufhin in das Gebäude. Ein Zug ist inzwischen zur österreichischen Grenze unterwegs, ein zweiter soll folgen

Am Ostbahnhof in Budapest spielen sich chaotische Szenen ab: Mehr als 1000 Menschen strömten in das Gebäude, nachdem sie tagelang auf dem Vorplatz auf eine Weiterreise nach Westeuropa gewartet hatten. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich Flüchtlinge auf den Bahnsteigen und vor den Zügen drängten. Viele hatten Fahrkarten in der Hand. Einige stürmten einen Zug. Sie versuchten, ihre Kinder durch die Fester und Türen in die Wagen zu drängen.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Der Dschungel von Calais“ · Kategorien: Frankreich, Großbritannien · Tags:

Quelle: nzz

Vor der Tür zum Paradies

Auf einem Ödland nahe der Hafenstadt Calais leben Tausende von Flüchtlingen in einem Slum. Sie sind Opfer eines Schwarzpeterspiels zwischen Paris und London.

von Nikos Tzermias, Calais

Schon im Hochgeschwindigkeitszug von Paris nach Calais lädt sich die Atmosphäre auf. Ab Lille patrouillieren im TGV bewaffnete Polizisten mit schusssicheren Westen. Am Bahnhof von Calais wird eine Gruppe dunkelhäutiger Menschen von Ordnungshütern abgeführt. Der Taxichauffeur, dessen Auto ich besteige, weiss sofort, wohin ich will, als ich «zum Dschungel» sage. Sofort beginnt er, sich über die Plage mit den Tausenden von Flüchtlingen und Migranten zu beklagen, die in Calais gestrandet sind und ihr Leben riskieren, um nach Grossbritannien zu gelangen.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Europäische Flüchtlingskrise: Ohnmacht und Hoffnung in Budapest Keleti“ · Kategorien: Balkanroute, Ungarn

Quelle: nzz

In der ungarischen Hauptstadt warten nach wie vor Tausende von Asylsuchenden auf die Weiterreise. Die Bedingungen am Ostbahnhof sind katastrophal.

von Meret Baumann, Budapest

Die Strecke Hegyeshalom–Wien–Salzburg–München. Alle zwei Stunden fährt ein Rail-Jet ab dem Budapester Ostbahnhof (Keleti) in sieben Stunden direkt nach Süddeutschland. Dieser Zug ist das Ziel Hunderter von Flüchtlingen, die rund um den Bahnhof gestrandet sind. Doch über die Perrons von Gleis 12 hetzen nur ungarische Pendler, und Touristen hieven Koffer in die Waggons. Am Kopf des Gleises stehen zwei Polizisten, entspannt in ein Gespräch vertieft. Sie müssen nicht befürchten, dass wie am Montag Asylsuchende die Züge stürmen. Seit Dienstagmorgen ist der Bahnhof von Flüchtlingen geräumt, die Eingänge sind versperrt und von der Polizei bewacht. Offen ist nur ein einziger Zugang, den lediglich Touristen und Einheimische passieren dürfen. Im Zweifelsfall werden die Ausweise kontrolliert.

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03. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Auch Tschechien lässt syrische Flüchtlinge passieren“ · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

Quelle: ARD | Tagesschau

Auch Tschechien hindert syrische Flüchtlinge, die aus Ungarn kommen, nicht mehr an der Weiterreise. Damit reagiert das Land darauf, dass Ungarn entgegen dem Dublin-II-Abkommen die Flüchtlinge nicht mehr zurück nimmt. Die Lage in Budapest bleibt derweil angespannt.

Nach dem Abkommen Dublin II muss ein Flüchtling eigentlich in dem Land Asyl beantragen, in dem er erstmalig das Gebiet der EU betreten hat. In der aktuellen Flüchtlingskrise erweist sich diese Regelung als immer weiter unhaltbar. Nach Ungarn am vergangenen Montag will auch Tschechien nun Flüchtlinge, die über Ungarn einreisen, nicht mehr an der Weiterfahrt hindern.

Nach Angaben einer tschechischen Polizeisprecherin werden aufgegriffene Syrer nicht mehr in Abschiebelager gebracht, sondern mit der Maßgabe freigelassen, dass sie innerhalb von sieben Tagen das Land verlassen. Alternativ könnten sie in Tschechien Asyl beantragen, hieß es weiter. Hintergrund sei, dass Ungarn die Flüchtlinge nicht mehr zurücknehme.

Markierung von Flüchtlingen sorgt für Empörung

Empörung rief in Tschechien derweil die Markierung von Flüchtlingen hervor. Am Dienstag hatten tschechische Polizisten syrischen Flüchtlingen, die mit Zügen aus Österreich und Ungarn eingetroffen waren, Nummern auf die Hände geschrieben. Eine Anwältin der tschechischen Liga für Menschenrechte sagte, kein Gesetz erlaube, Migranten so zu behandeln. Andere Kritiker äußerten, das Vorgehen erinnere an Häftlingsnummern für KZ-Gefangene. Die Sicherheitsbehörden verteidigten ihr Vorgehen. Nur so könne man Familien zusammenhalten und nachvollziehen, aus welchem Land die Flüchtlinge eingereist seien, sagte eine Polizeisprecherin. […]