Quelle: SZ
In Ungarn und Österreich hat Panik die Flüchtlinge erfasst. Sie fürchten, dass sie doch noch scheitern könnten.
Von Cathrin Kahlweit und Nadia Pantel
Am Kopf der Rolltreppe steht ein Polizist, unten drängen sich hundert schweigende Menschen und schauen zu ihm hoch. Auf Gleis 1 am Salzburger Hauptbahnhof fährt in wenigen Minuten ein Zug nach München ein, nur zusteigen darf keiner. „Schon voll“, lautet die Ansage.
Ein junger Mann klettert auf eine Empore vor einem der Bahnhofscafés und übersetzt auf Arabisch in ein Megafon, was ihm der Polizei-Einsatzleiter aufgeschrieben hat. Vorerst keine Weiterfahrt Richtung Deutschland, bitte alle zurück in die Garage. Wo unterm Bahnhof Salzburg sonst die Autos parken, haben in den vergangenen Tagen knapp tausend Flüchtlinge Unterschlupf gefunden. Die meisten von ihnen wollen weiter nach Deutschland oder Schweden, wann sie Österreich verlassen können, wissen sie indes nicht.