05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Arabellion in Ungarn · Kategorien: Ungarn · Tags:

Martin Glasenapp | Medico International

[…] „Haben wir es alle übersehen? Die Bilder und Filme der syrischen Flüchtlinge vom Bahnhof Keleti kamen mir immer so bekannt vor. Wie sie dort standen, wie sie demonstrierten und zusammenstehen, das rhythmische Klatschen, Arm in Arm eine Welle machen, die selbstgemalten Schilder und Zeichnungen, wie die Fahne getragen wird… All das haben wir zu Beginn des syrischen Aufstands in Damaskus, in Daraa, in Homs oder auch in Kobane gesehen. Es waren Zeichen der Demokratie, der Würde und des Freiheitswillen der SyrerInnen, die aufbegehrten gegen die Gewalt des Regimes. Dann begann die Militarisierung der Revolution, der zivile Protest verschwand und wurde zerrieben von Fassbomben und Häuserkämpfen. Aber die Bilder und Zeichen aus Budapest beweisen: Alles ist immer noch da, und das, was im Land selbst nicht mehr geht, wird mitgetragen von jenen, die keine Möglichkeit mehr sehen außer zu gehen und nach Europa zu kommen. Die syrische Flucht exportiert die Zeichen ihrer großen Erhebung: Freiheit und Würde! Ob in Damaskus, Aleppo, Homs oder Budapest oder Bicske. Die syrische Revolution ist im Land vielleicht besiegt, aber sie ist noch lange nicht tot. Sie geht nur woanders weiter – und kann so auch wieder zurückkehren…“

05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Liveticker Budapest Keleti Bahnhof · Kategorien: Balkanroute, Ungarn, Video

Quelle: bordermonitoring.eu

Videos zu den Entwicklungen am Budapester Bahnhof:

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05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „3000 Flüchtlinge in Österreich eingetroffen“ · Kategorien: Balkanroute, Österreich, Ungarn

Quelle: nzz
In Österreich sind am frühen Samstagmorgen von Ungarn aus 2500 bis 3000 Flüchtlinge eingetroffen. Es kämen immer weitere Menschen an, sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.

17 oder 18 Doppeldeckerbusse sollten die Migranten nach Wien und «vielleicht auch noch Richtung Deutschland» bringen, wie Doskozil gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte. Im Grenzort Nickelsdorf wurden auch zwei Sonderzüge bereitgestellt. Der erste Zug mit 400 Flüchtlingen an Bord verliess Nickelsdorf am Morgen Richtung Salzburg.

Die erschöpften Migranten wurden von den ungarischen Behörden mit Bussen zur Grenze gebracht, überquerten sie zu Fuss und wurden auf der österreichischen Seite von Helfern mit Wasser und Nahrungsmitteln empfangen.

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05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für Kommentar: Fünf vor Zwölf · Kategorien: FFM-Texte, Kommentar, Ungarn

Eine neue Eskalationsstufe ist erreicht. Während Orbán gestern in Brüssel den Dicken Mann markierte, wurden in Budapest 500 Migrantinnen in einen Zug gelockt, der sie nicht an die Grenze brachte, sondern in Bicske, 40 km hinter Budapest, von der ungarischen Polizei zum Halten gebracht wurde. Die Migrantinnen sollten in Busse umsteigen und in ein Lager transportiert werden. Aber sie weigern sich – jetzt, 30 Stunden später, steht der Zug noch immer vor Ort. Noch zögert die Polizei mit der gewaltsamen Räumung.

Unterdessen sind tausende Migrantinnen, die den Zaum überquert haben, in einem Lager in Röszke, gleich hinter der serbisch-ungarischen Grenze, interniert worden. Das Lager ist von einer Polizeikette umstellt – dennoch konnte eine Gruppe von 300 Personen fliehen. Sie werden von der Polizei gejagt. Weitere 2300 Personen haben gedroht, noch heute gemeinsam auszubrechen. Der Grenzübergang Röszke wurde gesperrt.

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05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlingszug im ungarischen Bicske“ · Kategorien: Balkanroute, Ungarn · Tags:

Quelle: taz

Ab ins Lager

Auf dem Bahnhof von Bicske spielen sich entwürdigende Szenen ab: Ein Zug wird geräumt – aber die Flüchtlinge wollen nicht in Ungarn bleiben.

BICSKE taz | Freitag, 17.45 Uhr. Nach 30 Stunden Stillstand hat die Polizei im ungarischen Bicske mit der Räumung des mit mehreren hundert Flüchtlingen besetzen Zuges begonnen. Sie führt eine erste Gruppe, überwiegend Kinder, durch eine Unterführung direkt in einen Bus. Auf sie wartet nun doch das Lager, das sie unbedingt vermeiden wollten. Die Menschen scheinen sich nach fast eineinhalb Tagen der staatlichen Übermacht gebeugt zu haben.

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05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Rangeleien und Schlägereien auf Kos und Lesbos“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Quelle: FAZ

Auf den griechischen Ägäis-Inseln ist es zwischen Flüchtlingen zu Schlägereien gekommen. Die Polizei setzte Blendgranaten ein. Schon vorher gab es Handgreiflichkeiten mit Einheimischen.

Auf den griechischen Inseln Lesbos und Kos, wo Tausende Migranten auf ihre Abreise warten, ist es zu Rangeleien und Schlägereien gekommen. Auf Lesbos setzte die Polizei am Freitagmorgen Blendgranaten ein, um rund 1000 aus Afghanistan stammende Flüchtlinge daran zu hindern, mit Gewalt auf die Fähre „Blue Star 1“ zu kommen, die nach Piräus auslaufen sollte. Das Schiff konnte rechtzeitig ablegen, wie Augenzeugen berichteten.

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05. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Dramatische Fotos vom Flüchtlingsdrama“ · Kategorien: Medien · Tags: ,

Quelle: nzz

Zweifelhafter Betroffenheitskult

Soziale Netzwerke und Massenmedien verbreiten die Fotos eines toten Knaben am Strand. Der Betroffenheitskult hinterlässt einen bitteren Geschmack.

von Rainer Stadler

Seit Mittwoch zirkulieren in sozialen Netzwerken die Bilder eines Knaben, der tot an einem Strand in der Türkei liegt. Verschiedene Zeitungen, nicht nur boulevardeske, placierten die Aufnahme auf ihren Titelseiten. Die flächendeckende Präsenz der Foto, die von der türkischen Dogan News Agency hergestellt wurde, war für zahlreiche Online-Medien wiederum ein Anlass, das Publikum darüber zu informieren, dass Europa darob erschüttert sei.

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04. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Kosovo-Flüchtlinge – Deutschlands Versagen auf dem Balkan“ · Kategorien: Medien · Tags: ,

Quelle: ARD | Monitor | Manuskript als pdf

Georg Restle: „Erstaunlich an der ganzen Flüchtlingsdebatte ist auch, dass über die Fluchtursachen eher selten gesprochen wird. Und fast gar nicht darüber, welchen Anteil die deutsche und europäische Politik daran hat, dass Millionen Menschen weltweit aus ihren Ländern fliehen. Vor allem auch aus Ländern, in denen Deutschland und die NATO Kriege geführt haben. Vor diesem Hintergrund grenzt es fast schon an Zynismus, dass diese Bundesregierung Flüchtlinge aus dem Kosovo jetzt so schnell wie möglich abschieben will. In ein Land, dem deutsche Regierungen nach dem Krieg immer wieder Frieden und Wohlstand versprochen haben. Nikolaus Steiner und Andrea Miosga haben eine Familie begleitet, die letzte Woche in den Kosovo abgeschoben wurde. Und Menschen getroffen, die von Deutschland bitter enttäuscht sind.“

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04. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Macht die Grenzen auf!“ – Europas Versagen in der Flüchtlingspolitik · Kategorien: Europa, Medien · Tags:

Quelle: ARD | Monitor | Manuskript als pdf

Georg Restle: „So lange hatten sie auf diesen Moment gewartet. Zwei junge Iraker, die seit sechs Jahren in Deutschland leben. Eine jesidische Familie aus dem Nordirak, am Ende eines langen Fluchtweges. Bilder, die wir vor ein paar Tagen in Passau aufgenommen haben. Bilder, die uns auch daran erinnern sollten, dass bei allem Gerede über eine Flüchtlingskrise in Deutschland die eigentliche Tragödie immer noch ganz woanders stattfindet, in den Herkunftsländern der Flüchtlinge und auf ihrem Weg nach Europa.

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04. September 2015 · Kommentare deaktiviert für „Lasst doch die Flüchtlinge das Land selbst aussuchen“ · Kategorien: Europa, Lesetipps · Tags: , ,

Quelle: FAZ

Freiheit, Sicherheit und Recht: Das ist Europa denen, die hierhin wollen, schuldig. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung. Ein Gastbeitrag.

von Ludger Pries

An der Art und Weise, wie wir Europäer diese Herausforderung durch Flüchtlinge bewältigen, wird sich entscheiden, welches Europa wir den nächsten Generationen hinterlassen. Es gibt viele gute Gründe, die um Aufnahme Ersuchenden in größerem Umfang und geeint tatsächlich als das „Europa der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ zu behandeln. Diese Selbstbeschreibung der Europäischen Union muss sich an ihrem Umgang mit Flüchtlingen messen lassen.

Zunächst sind die EU-Länder völker- und menschenrechtlich, aber auch moralisch aufgrund des eigenen Selbstverständnisses dazu verpflichtet, all den Menschen vorübergehenden Schutz und eine Grundsicherung zu gewähren, die wegen ihrer Religion, Rasse, Nationalität, politischen oder Geschlechter-Orientierung flüchten mussten. Allein der Hinweis, dass andere Staaten diesen Geboten des Rechtes und der Menschlichkeit noch weniger Beachtung schenken, kann kein Grund für Wegsehen oder Untätigkeit sein. Die Hauptbürden der Aufnahme von Flüchtlingen tragen viel ärmere Länder in Afrika und im Nahen Osten.

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