Quelle: Pester Lloyd
Budapest steckt im Dilemma: Zaun und Gewalt werden die Flüchtlinge nicht aufhalten, doch einen weitgehend ungehinderten Transit – wie durch den Balkan – wird es aus innenpolitischem Kalkül und wegen westlichen Drucks nicht geben. Dabei steht an Ungarns bald mit Militär gesicherten Grenze nicht allein das Schicksal und – wie die 71 Toten im Burgenland zeigten – auch das Leben traumatisierter Flüchtlinge auf dem Spiel, sondern der Rest Humanität, den Europa noch ausmacht.
71 Tote, darunter mehrere Kinder in einem Kleinlastwagen auf einer österreichischen Autobahn, jämmerlich erstickt beim Versuch, mit organisierten Schleppern die Grenze von Ungarn in den „Westen“ zu überqueren klagen an. Es ist nicht klein zu reden, auch wenn es schon wieder versucht wurde: Ungarn und der „Rest“ Europas haben diese Toten auf dem Konto. Denn diese Kriegsflüchtlinge, vermutlich alle aus Syrien, sind sozusagen an Dublin-III erstickt. Natürlich auch an der Gier der zwei bulgarischen und zwei ungarischen Schlepper, die bereits verhaftet wurden sowie ihrer, vermutlich in Serbien und der Türkei sitzenden Hintermänner. Doch die hätten ohne die EU-Anarchie in der Flüchtlingsfrage keine Geschäftsgrundlage.
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