SRF | 18.02.2018
In Calais sind noch immer rund 700 Flüchtlinge gestrandet. Sie leben in einem Wald, neben der Autobahn, in den Hecken am Strassenrand. Eine Reportage über eine ausweglose Situation.
Anna Jungen / Nathalie Geiser
Ein kleiner Waldabschnitt unweit der Autobahn. Hier schläft eine Gruppe von rund 30 Eritreern. Einige im Zelt, andere nur im Schlafsack. In den Bäumen hängen Jacken und Decken zum Trocknen. Letzte Nacht hat es geregnet.
Die Männer und wenige Frauen leben draussen. Der Kälte ausgesetzt, in der Hoffnung, irgendwie nach England zu gelangen und in ständiger Angst vor der Polizei. «Weisst du, was der Unterschied zwischen dir und mir ist?», fragt Immanuel*. «Du gehst pro Tag eine Stunde raus, um Sport zu treiben. Ich aber mache 24 Stunden am Tag Sport. Ich bin Spitzensportler.»