Der Tagesspiegel | 25.11.2017
In europäischen Städten wird gegen Versklavung und Menschenhandel in Libyen demonstriert, im Mittelmeer ertrinken Flüchtlinge von dort.
In mehreren europäischen Städten wie Lyon, Marseille und Paris in Frankreich, in Genf in der Schweiz und in der belgischen Hauptstadt Brüssel demonstrierten am Samstag teilweise tausende Menschen gegen mutmaßliche Versklavung von Schwarzafrikanern und Sklavenhandel in Libyen.
Vor kurzem zeigte ein CNN-Video eine mutmaßlichen Sklavenauktion von schwarzafrikanischen Migranten in Libyen. Die international unterstützte Einheitsregierung des Landes kündigte nach der Verbreitung der Aufnahmen die Einrichtung einer Ermittlungskommission an und versprach, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig aber wies sie daraufhin, dass ihr seit dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi im Chaos versinkendes Land „Opfer der illegalen Immigration“ sei und nicht deren „Quelle“. Nach libyschen Angaben befinden sich in den Lagern derzeit 19.900 Menschen. Im September waren es erst 7.000.