14. August 2017 · Kommentare deaktiviert für Libya called ‘not a safe port’ for migrants · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Washington Post | 15.08.2017

A Doctors Without Borders official says forcing migrants at sea to return to Libya violates international law.

The nonprofit group’s Italy director, Gabriele Eminente, said Monday that the north African nation is unsafe for migrants. Eminente alleged they are at risk for malnutrition and mistreatment in detention camps.

Doctors Without Borders is one of several humanitarian organizations that have suspended their work rescuing migrants in the Mediterranean Sea due to what they describe as threats from the Libyan coast guard.

Eminente says Libya is “not a safe port” for African migrants who went there seeking transport to Europe. He says “violence and torture is extremely common” in overcrowded detention camps.

Italy has sent a naval mission to help Libya’s coast guard with patrols, hoping to reduce the number of migrants brought to Italian ports.

14. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Woher kommt der Hass auf die Seenotretter?“ · Kategorien: Deutschland, Mittelmeer · Tags: ,

Telepolis | 14.08.2017

Die Hetze gegen die NGO-Schiffe im Mittelmeer zielt auf die innenpolitische Auseinandersetzung in Deutschland – Ein Kommentar

Thomas Moser

Wem ein Menschenleben im Mittelmeer egal ist, wird der sich für Menschen im eigenen Land einsetzen?

Die Lage im Mittelmeer um die Migranten auf ihrem Weg nach Europa und die ihnen helfenden NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) eskaliert – und die Debatte polarisiert. Wichtig ist, dass sie sichtbar wird.

Eine übergroße Koalition aus CDU/CSU, SPD, Grünen, Linken, FDP hat in den letzten Monaten ein Tabu über die Flüchtlingsdramen auf dem Wasser, das Afrika von Europa trennt, verhängt. Sie stützte den Deal der EU mit denjenigen, die in Libyen gerade das Sagen haben, in einer selbstbetrügerischen Hoffnung, die Fluchtbewegung könnte unter Beihilfe der libyschen Küstenwache gestoppt werden. Diese nationale Koalition verstand das Tabu vor allem als Mittel gegen die AfD. Das Kalkül: was man nicht sieht, darüber muss man nicht reden. Und wenn nicht geredet wird, keine Punkte für diese Partei. Ein Missverständnis.

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14. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Hilfsorganisationen in Europa: Weg mit den Rettern“ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , ,

Spiegel Online | 14.08.2017

Erst von Italien kriminalisiert, jetzt von Libyen verjagt: Die Hilfsorganisationen, die schiffbrüchige Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten, stehen offenbar der großen Politik im Weg.

Hans-Jürgen Schlamp

Der Anfang scheint gemacht. Am Wochenende stellten die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und Sea-Eye ihre Rettungsaktionen für schiffbrüchige Flüchtlinge im Mittelmeer bis auf Weiteres ein. Andere werden wohl folgen. Denn Libyen hat eine nationale SAR-Zone (abgeleitet von „Search and Rescue“, deutsch: „Suchen und Retten“) ausgerufen, die weit über die libyschen Hoheitsgewässer hinausreicht. Und die Regierung in Tripolis, die im Land selbst kaum etwas regiert, hat die privaten Helfer ausdrücklich gewarnt, diese Zone zu befahren.

Die Drohung ist ernst zu nehmen, denn zu Wasser ist Libyen gut bestückt. Man hat aus Europa moderne Schiffe für die Küsten- und Seekontrolle bekommen, dazu viel Geld und Ausbildungskurse und was man sonst noch so braucht für den kleinen Seekrieg vor der Haustür.

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14. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Nicht wir handeln illegal, sondern die libysche Regierung“ · Kategorien: Libyen · Tags: , ,

Welt | 14.08.2017

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen beschuldigt die Regierung in Libyen, illegal gegen Seenotretter vorzugehen.

Von Adrian Arab, Philip Kuhn

Libyens Regierung handele illegal, wenn sie Rettungsaktionen in internationalen Gewässern mit Gewalt verhindern wolle.

Deutschlandchef Westerbarkey fürchtet, dass „mehr Menschen im Mittelmeer sterben, weil es weniger Schiffe vor Ort gibt“.

DIE WELT: Herr Westerbarkey, Ihre Organisation hat am Wochenende angekündigt, vorerst keine Rettungseinsätze mehr mit dem Schiff „Prudence“ im Mittelmeer zu fahren. Was ist geschehen?

Volker Westerbarkey: Am Freitag haben die libyschen Behörden die Einrichtung einer Such- und Rettungszone angekündigt und damit den Zugang für Schiffe von Hilfsorganisationen zu internationalen Gewässern vor der libyschen Küste eingeschränkt.

Unmittelbar danach warnte uns die Leitstelle für Seenotrettung in Rom (MRCC) vor den damit verbundenen Sicherheitsrisiken. Nach diesen zusätzlichen Beschränkungen und der zunehmenden Blockade von Geflüchteten in Libyen haben wir die Such- und Rettungshilfe unseres Schiffes „Prudence“ vorübergehend ausgesetzt.

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14. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Italy applauds Tripoli’s decision to keep NGO ships far away from Lybian coasts“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

EurActiv | 14.08.2017

The Italian government yesterday(13 August)welcomed Libya’s decision to bar foreign vessels from a stretch of water off its coast,a move that has prompted almost all international charities to halt migrant search and rescue operations in the area.

The comments from Italian Foreign Minister Angelino Alfano came as Save the Children and Sea Eye announced they were suspending operations in the area in response to the Libyan move.

Libya’s navy last week ordered foreign vessels to stay out of a coastal “search and rescue zone” for migrants headed for Europe, saying the measure was aimed at non-governmental organisations it accuses of facilitating illegal migration.

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13. August 2017 · Kommentare deaktiviert für Auch die niederländische NGO Save The Children stellt Seenotrettung ein · Kategorien: Libyen · Tags: ,

Save The Children | 13.08.2017

Save the Children legt reddingsmissie op zee stil

De reddingsmissie van Save the Children op de Middellandse Zee heeft het leven van duizenden kwetsbare mensen gered, die hun leven riskeerden op weg naar Europa. Onder hen honderden alleenreizende kinderen en gezinnen met baby’s.  Het is daarom met diepe wroeging dat Save the Children zich gedwongen voelt de operatie stil te leggen, vanwege de onzekerheid die recente ontwikkelingen met zich meebrengen. Het schip de Vos Hestia blijft stand-by en is klaar om uit te varen, zodra er duidelijke veiligheidsgaranties zijn.

Volgens berichten hebben de Libische autoriteiten de reddingszone uitgebreid van 12 zeemijl naar 70 mijl uit de Libische kust, tot diep in wat door velen wordt gezien als de internationale wateren, ver buiten de jurisdictie van de Libische kustwacht. Daardoor is onduidelijkheid ontstaan over verantwoordelijkheid van de coördinatie van de reddingsoperties. Tot op heden werkte Save the Children uitsluitend op aansturing van de Italiaanse kustwacht. De Vos Hestia is nu op weg naar Malta, terwijl de leiding van de missie de gevolgen van de steeds veranderende situatie afweegt.

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13. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Keine Mauer ist alternativlos“ · Kategorien: Deutschland · Tags:

Der Tagesspiegel | 13.08.2017

Mauern sind plumpe Konstruktionen gegen komplexe Probleme – heute am Mittelmeer wie gestern im geteilten Deutschland.

Ein Kommentar. Max Tholl

Es ist geradezu bizarr: Ausgerechnet die Überbleibsel der Berliner Mauer sind zur Sehenswürdigkeit und Selfie-Kulisse für fröhliche Touristen geworden. Bis zur ihrer Demontage war die Mauer, deren Bau am 13. August vor 56 Jahren begann, schließlich bitteres Symbol eines geteilten Deutschlands, des Kalten Krieges und der Brutalität eines diktatorischen Regimes. Heute wirken ihre Reste wie ein archaisches Relikt. Ihr Schrecken verblasst im Alltag, er wird fast nur noch durch Zeitzeugen-Berichte oder historische Bilder vermittelt.

Die Idee einer Mauer als Instrument der Politik schien lange Zeit nicht vereinbar mit der freien, globalisierten Welt. Doch heute haben Grenzmauern und -zäune Hochkonjunktur, auch in der westlichen Welt. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurden weltweit noch nie so viele Grenzmauern und -zäune hochgezogen, wie in den vergangenen beiden Jahren.

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13. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge: Spanien schließt erstmals Grenzübergang zu Ceuta“ · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags:

Telepolis | 13.08.2017

Starker Migrationsdruck? Das Land hat ein Ablenkungsmanöver gestartet, weil es seinen Verpflichtungen im Rahmen der Flüchtlingsumverteilung nicht nachkommt

Ralf Streck

Erstmals in der Geschichte hat Spanien den Grenzposten zwischen der Exklave Ceuta und Marokko am Mittwoch wegen eines angeblichen „starken Migrationsdrucks“ geschlossen. Die Schließung soll eine Woche dauern, um „Sicherheitsmängel“ zu beheben. Zuvor war es 187 Flüchtlingen gelungen, den Grenzposten El Tarajal rennend zu überqueren.

Nach dieser erfolgreichen Aktion hatten es immer wieder Gruppen auf die gleiche Weise versucht, über die Grenze zu kommen, die Europa von Afrika trennt. Durch die Schließung würden die Sicherheitskräfte nun nicht mehr aufgeteilt, welche den Grenzposten und den etwa acht Kilometer langen Zaun bewachen, erklärte die Regierung zu der Maßnahme.

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13. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Sea-Eye unterbricht Rettungseinsätze“ · Kategorien: Libyen · Tags: ,

Sea-Eye | 13.08.2017

Regensburg (13.8.2017) – Die private Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye e.V. hat heute schweren Herzens beschlossen, seine geplanten Rettungsmissionen im Mittelmeer vorerst auszusetzen.

Grund dafür ist die veränderte Sicherheitslage im westlichen Mittelmeer, nachdem die libysche Regierung eine unbestimmte und einseitige Ausdehnung ihrer Hoheitsgewässer angekündigt hatte – dies verbunden mit einer expliziten Drohung an die privaten NGOs.

Sea-Eye-Gründer Michael Buschheuer: „Eine Fortsetzung unserer Rettungsarbeiten ist unter diesen Umständen aktuell nicht möglich. Wir können dies auch gegenüber unseren Crews nicht mehr verantworten.“

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13. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Viele werden als Arbeiter ausgebeutet – davon profitiert die Mafia.“ · Kategorien: Italien, Schengen Migration, Social Mix · Tags: ,

Die Zeit | 10.08.2017

In Süditalien sind allein seit Jahresbeginn 100.000 Migranten angekommen. Viele werden als Arbeiter ausgebeutet – davon profitiert die Mafia.

von Ulrich Landurner

Crotone

Es ist Mittag, das Thermometer zeigt 45 Grad. Im Hafen von Crotone gibt es keinen Schatten. An der Mole stehen Polizisten, Ärzte, Krankenpfleger, Helfer, Übersetzer. Das norwegische Schiff Olympic Commander legt an. Es fährt im Auftrag der europäischen Grenzagentur Frontex und hat 1.242 Migranten an Bord. Zuerst kommen die Kranken und Verletzten auf die Mole, es folgen Frauen und Kinder, schließlich die Männer. Jeder von ihnen wird fotografiert, bekommt ein Schild angeheftet und wird in einen Bus gebracht. Unter den Übersetzern am Pier ist ein Mann aus dem Senegal. Am Pier rufen sie ihn nur Chico, seinen echten Namen will er nicht nennen. Seit sechs Jahren lebt er mit Frau und Kindern in Crotone. Er spricht fließend Italienisch, die Kinder gehen hier zur Schule, in der Stadt ist er ein bekanntes Gesicht.

Rund 60.000 Einwohner hat Crotone und sieht doch mancherorts aus wie eine Brache. Nichts ist geblieben von dem Traum der sechziger Jahre, den Süden Italiens mittels Industrie der Armut zu entreißen. Der größte Arbeitgeber der Stadt ist mit 350 Beschäftigten heute Misericordia, eine kirchennahe Hilfsorganisation.

Rund 100.000 Migranten sind seit Jahresbeginn an Italiens Küsten gelandet. Anders als früher winken die Behörden sie nicht mehr Richtung Norden durch – jedenfalls nicht so schnell. Sie versuchen, ihre europäische Pflicht zu erfüllen und den Asylanspruch der Ankommenden hier zu prüfen. Rund 80 Prozent haben keinen Anspruch.

Wer aber einmal im Land ist, bleibt und versickert im riesigen Schwarzmarkt, der von der Mafia dominiert wird. Wer über die Wüste und das Meer kommt, um in Europa ein besseres Leben zu finden, landet oft genug in einer neuen Form der Sklaverei.

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