11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für Italien: Ermittlungen gegen Flüchtlingsretter Zerai · Kategorien: Alarm Phone, Italien, Libyen · Tags: , ,

nd | 11.08.2017

Denunziert von Wachleuten mit Kontakt zu »Identitären«/ Behörden werfen dem Priester Beihilfe zur »illegale Einwanderung« vor

Im sizilianischen Trapani wird italienischen Medienberichten zufolge gegen den eritreischen Priester Don Mussie Zerai ermittelt. Der Mann, der seit Jahren in Italien lebt, wird beschuldigt, die »illegale Einwanderung« begünstigt zu haben. »Don Moses«, wie er von den Flüchtlingen genannt wird, war vor zwei Jahren Kandidat für den Friedensnobelpreis – eben weil er Migranten hilft. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Berichte am Donnerstag auf Anfrage zunächst nicht.

Wie schon beim Fall der deutschen NGO Jugend Rettet scheinen die Anschuldigungen gegen den katholischen Priester auch dieses Mal von zwei Wachleuten auszugehen, die auf einem Schiff der Hilfsorganisation Save the Children arbeiten. Die beiden, das haben die Ermittlungen bereits ergeben, haben wohl Kontakte zur rechtsextremen Identitären Bewegung. Diese haben es sich zur Aufgabe gemacht, Europa gegen die angebliche »Flüchtlingsinvasion« zu verteidigen. Sie sollen ausgesagt haben, dass Don Zerai gemeinsame Sache mit Schleuserbanden macht und mit ihnen in irgendwelchen »geheimen Internetchats« Informationen austauscht. »Alles Verleumdungen«, wies Mussie Zerai am Mittwoch die Vorwürfe zurück.

Weiterlesen »

11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Warum fliehen die Menschen in den Krieg nach Jemen?“ · Kategorien: Afrika · Tags: , ,

Telepolis | 11.08.2017

Für viele Äthiopier und Somalier ist der Weg über Libyen nach Europa vermutlich zu teuer, nach dem brutalen Vorgehen von Schleppern könnte der Fluchtweg über Jemen in die Golfstaaten zu gefährlich werden

Florian Rötzer

Seit März 2015 hat der schon Jahre währende Bürgerkrieg im Jemen, in dem sich auch al-Qaida ausbreitete, mit der militärischen Intervention der saudischen Koalition eine neue Wende genommen und wurde zum verheerenden Stellvertreterkrieg. Seitdem wird auch durch die Luftangriffe das Land, das zu den ärmsten der Welt gehört und in dem 27 Millionen Menschen leben, weiter in Schutt und Asche gelegt. Armut, Hunger und zuletzt eine Choleraepidemie haben sich ausgebreitet.

Seit März 2015 wurden 10 Prozent der Bevölkerung vertrieben, gegenwärtig gibt es nach UN-Angaben 2 Millionen Binnenflüchtlinge. 7 Millionen Menschen brauchen dringend Hilfe, 14 Millionen leben unter Bedingungen der Lebensmittelunsicherheit – bei steigenden Lebensmittelpreisen. Für die Hälfte der Bevölkerung ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage, vor allem in der Landwirtschaft, das Einkommen nicht mehr gesichert.

Weiterlesen »

11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Mittelmeerroute in Bewegung“ · Kategorien: Libyen, Mittelmeer, Mittelmeerroute · Tags: ,

Zeit Online | 11.08.2017

Im Juli sind weniger Migranten in Italien angekommen als in den Monaten zuvor. Bedeutet das, dass der Weg übers Mittelmeer für Flüchtlinge langsam versperrt wird?

Von Veronika Völlinger

Plötzlich gibt es zwei unerwartete Zahlen: Im Juli sind weniger Migranten über das Mittelmeer in Italien angekommen als in den Monaten zuvor: 11.000 Menschen im Juli, im Juni waren es noch rund 24.000, auch im Juni und Juli 2016. Und der Rückgang scheint sich in der ersten Augustwoche dieses Jahres fortzusetzen. Könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Flüchtlingen die Route über das Mittelmeer zunehmend versperrt wird?

Für Italien wäre das eine gute Nachricht, denn das Land ist mit den Ankommenden überfordert. Bis Anfang August kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in diesem Jahr rund 96.000 Menschen, nur geringfügig weniger als 2016. Italien fordert seit Langem mehr Unterstützung von der EU, im Juli drohte die italienische Regierung, die Verlängerung der Antischleuser-Operation der EU im Mittelmeer zu blockieren, wenn es nicht mehr Solidarität gebe.

Weiterlesen »

11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Seenotretter zwischen Pflicht und Versuchung“ · Kategorien: Europa, Libyen · Tags: ,

DW | 11.08.2017

Libyen ist ein schwacher und armer Staat. Daraus entstehen Probleme, auch für die Küstenwache des Landes. Deren Mitarbeiter werden schlecht bezahlt – und sie sehen, wie viel Geld mit Menschenschmuggel zu verdienen ist.

Gehören sie zur Küstenwache oder sehen sie nur so aus? Bringen sie Flüchtlinge zurück nach Libyen, um sie zu retten – oder nur, um weiteres Geld aus ihnen und ihren Angehörigen herauszupressen? Es ist schwer, in Libyen zwischen offiziellen und selbsternannten Seenotrettern zu unterscheiden, die Verflechtungen zwischen den beteiligten Gruppen und ihren jeweiligen Motiven nachzuvollziehen.

Nein, seine Leute seien Teil der offiziellen libyschen Küstenwache, erklärt ein Milizenführer aus der Stadt Az-Zawiyah, 50 Kilometer von der Hauptstadt Libyen entfernt direkt am Mittelmeer gelegen, einem Reporter der Washington Post. Vor sechs Jahren habe er gegen den damaligen Staatschef Muammar Al-Gaddafi gekämpft. Darüber seien er und seine Leute dann zu den libyschen Küstenrettern gestoßen, sagt der Mann. Ob sie staatlich kontrolliert werden oder auf eigene Faust operieren, hat sich dem Reporter der US-Zeitung nicht zweifelsfrei erschlossen. Auf den Booten des Milizenchefs und seiner Leute steht jedenfalls die Aufschrift „Libysche Küstenwache“.

Weiterlesen »

11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Migranti. La Libia: controllo marittimo oltre le 12 miglia, stop ai soccorsi stranieri“ · Kategorien: Libyen · Tags:

Avvenire.it | 10.08.2017

Il governo riconosciuto di Serraj torna alla politica marittima di Gheddafi allargando l’area di competenza della sua Guardia costiera, su cui intanto indaga il procuratore internazionale dell’Aja

Nello Scavo

Da adesso vogliono essere i libici a dettare le regole. Fino ad ora le operazioni di ricerca e soccorso in mare avvenivano in un’area al limitare delle acque territoriali di Tripoli. Ma ieri la Marina libica fedele al governo del premier Fayez Sarraj, ha imposto a tutte le navi straniere il divieto di soccorrere i migranti entro un perimetro molto più esteso rispetti alle 12 miglia territoriali.

«Noi vogliamo mandare un chiaro messaggio a tutti coloro che infrangono la sovranità libica e mancano di rispetto per la Guardia costiera e la Marina», ha detto il portavoce delle forze navali Ayub Qassem, riferendosi in particolare alle ong. Il generale Abdelhakim Buhaliya, comandante della base di Tripoli, dove vive praticamente da asserragliato il presidente Sarraj, ha detto che «nessuna nave straniera ha diritto di entrare» nell’area «senza espressa richiesta delle autorità libiche».

Weiterlesen »

11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Kinder in Mali zum Kämpfen gezwungen“ · Kategorien: Mali · Tags:

DW | 11.08.2017

In den vergangenen Wochen haben die Gefechte zwischen bewaffneten Gruppen im Norden Malis deutlich zugenommen. In den Reihen der Kämpfer sind auch Kinder, wie die UN feststellen müssen.

Im Norden des westafrikanischen Staates setzen bewaffnete Gruppen skrupellos Kindersoldaten ein. Der Direktor der Menschenrechtsabteilung der UN-Mission für Mali (MINUSMA), Guillaume Ngefa, beklagte, Kinder würden zum Dienst an der Waffe gezwungen. Besonders beunruhige ihn, dass unter den 33 Gefangenen, die das Ex-Rebellenbündnis CMA kürzlich genommen habe, acht Kinder seien.

Weiterlesen »

10. August 2017 · Kommentare deaktiviert für Refugees call for protests against the limitation of family reunifications from Greece to Germany · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

w2eu | 10.08.2017

After a protest which took place on August 2nd, 2017 in front of the German Embassy, more and more refugee families are uniting to demand their immediate transfer to Germany. On August 7th they continued their struggle with dozens of families in the Himalaya offices, the only travel agency responsible to issue them tickets and tomorrow, on Thursday 10th of August 2017, they will protest again in front of the Greek Asylum Service in Katekhaki.

Weiterlesen »

10. August 2017 · Kommentare deaktiviert für Dérives des politiques migratoires européennes en Algérie · Kategorien: Algerien, Europa

Algeria Watch | 08.08.2017

Salima Mellah

L’Algérie enregistre depuis quelques mois des accès de déchaînement raciste à l’encontre de réfugiés subsahariens. Ces poussées xénophobes sont accompagnées de déclarations de quelques responsables et personnalités politiques qui s’expriment crûment sur certains médias et sur les réseaux sociaux. L’objectif déclaré de ces attaques est l’expulsion de populations considérées comme inutiles, porteuses de maladie, source de trafics de drogue et de criminalité. Des déclarations de ce genre, surtout lorsqu’elles émanent de ministres et autres fonctionnaires, ne sont pas anodines. Ces propos très graves ne peuvent relever de malencontreux dérapages, ils traduisent les contradictions au sommet de l’État quant à une politique migratoire qui oscille entre laxisme et répression sauvage d’une part, et respect des engagements pris avec l’Union européenne en matière de régulation et d’externalisation de la migration, d’autre part. Les dernières annonces par presse interposée, qu’il s’agisse du recensement des migrants ou de l’introduction d’une loi d’asile ne sont pas l’expression de décisions souveraines du gouvernement algérien mais font partie du catalogue de mesures recommandées par l’Europe.

Weiterlesen »

10. August 2017 · Kommentare deaktiviert für Söldnerwesen: Militarisierte Sicherheitsfirmen – ein milliardenschweres Geschäft · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags:

NZZ | 10.08.2017

Seit dem Ende des Kalten Krieges boomen private Sicherheitsfirmen. Sie haben von der Überwachung bis zum schwerbewaffneten Elitesöldner alles im Angebot.

von Ivo Mijnssen

Der Vorschlag des ehemaligen Blackwater-Chefs Eric Prince, die amerikanische Militärpräsenz durch 5000 Söldner und eine private Luftwaffe zu ersetzen, zeigt, wie selbstbewusst die Sicherheitsindustrie heute in der Geopolitik mitmischt. Die teilweise militarisierten Sicherheitsfirmen haben sich seit dem Ende des Kalten Krieges stark entwickelt und sind heute Teil einer milliardenschweren Industrie. Ihre wichtigsten Tätigkeitsgebiete sind die Unruheregionen in Afrika und im Nahen Osten.

Massgebliche Impulse lieferte die amerikanische Besetzung des Iraks und Afghanistans, wo mehrere hunderttausend private Angestellte im Auftrag des Verteidigungsministeriums jene Aufgaben erledigten, welche die Armee selber nicht übernehmen konnte oder wollte. Auf ihrem Höhepunkt übertraf die Zahl der «Privaten» jene der Soldaten, bevor sie parallel mit deren Reduktion auf ein bescheideneres Niveau sank.

Weiterlesen »

10. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Der Westen beginnt im Osten der EU“ · Kategorien: Europa, Schengen Migration, Social Mix, Ukraine · Tags: ,

Telepolis | 10.08.2017

Ukrainische Arbeitsmigranten spielen inzwischen eine wichtige Rolle auf dem polnischen Arbeitsmarkt. Beginnt eine neue Westwanderung?
Tomasz Konicz

Let’s go west! Seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union 2004 haben – die Schätzungen hierüber gehen weit auseinander – zwischen 1,5 und 2,3 Millionen polnischer Arbeitsmigranten ihr Land auf Arbeitssuche gen Westen verlassen.

Diese enorme Westwanderung, die in einer ersten Phase vor allem Großbritannien, Irland, die Niederlande und die skandinavischen Länder mit einem Millionenheer billiger Arbeitskräfte versorgte, hat entscheidend zur Reduzierung des extremen Pauperismus in Polen beigetragen – einem Land, das vor dem Beitritt zur EU unter einer Arbeitslosenquote von bis zu 20 Prozent litt.

Dieser gigantische Migrationsstrom, der rund fünf Prozent der Gesamtbevölkerung Polens erfasste, ist weiterhin nicht versiegt. Immer noch fahren polnische Arbeitskräfte nach Westeuropa, jetzt verstärkt in den deutschsprachigen Raum, um dem niedrigen Lohnniveau östlich der Oder zu entfliehen. Zu den rund zwei Millionen Polen, die bereits dauerhaft im Ausland leben, kommen hunderttausende Arbeitskräfte, die weiterhin mit dem Gedanken an eine dauerhafte Auswanderung spielen.

Weiterlesen »