Quelle: Zeit Online
Während die EU mit der Türkei verhandelt, schaffen die Balkanstaaten Fakten. Dennoch: Gut möglich, dass am Ende eine gemeinsame Lösung der Flüchtlingskrise steht.
Von Ludwig Greven
Das Schlussdokument des EU-Türkei-Gipfels vom Wochenende enthält nur wenige konkrete Beschlüsse. In einem Nebenpunkt setzte sich Angela Merkel jedoch durch. Mit ihrer ganzen Restautorität als Europas Anführerin erreichte die Kanzlerin, bevor sich der Gipfel vertagte, dass aus der Deklaration der Satz gestrichen wurde: „Die Westbalkanroute ist geschlossen.“ Das wollte Merkel auf keinen Fall so stehen lassen, denn in ihren Augen hätte das die nationalen Alleingänge der Balkanländer, angeführt von Österreich, nachträglich anerkannt.