26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Ängste im luftigen Wartesaal“ · Kategorien: Deutschland, Italien, Österreich

Quelle: Frankfurter Rundschau

Am Brenner stranden tausende Flüchtlinge. Südtirols Wirtschaft fürchtet schweren Schaden durch den Abschottungskurs Österreichs.

Norbert Mappes-Niediek

Pass? Nein. Auch eine Fahrkarte hat Babba nicht. Geld? Schon gar nicht. Nur drei zusammengeheftete Blatt Papier führt der Junge aus Gambia mit sich. Sie sind das Protokoll einer Irrfahrt – einer tatsächlichen, aber auch einer rechtlichen.

Gestern noch war Babba Faity am Ziel, in Deutschland. „Die Deutschen haben mich in einen Bus gesetzt und zurück über die Grenze geschickt“, erzählt er. In Kufstein haben ihn die Österreicher in Empfang genommen. Die haben ihn dann „asylrechtlich amtsbehandelt“ und ihm eine „Anordnung zur Außerlandesbringung“ mitgegeben. Mit dem Zettel sitzt Babba jetzt auf den Stufen vor einem verlassenen Geschäftslokal in der Ortschaft Brennero/Brenner, dem ersten Ort in Italien, und friert. Wenn die Sonne untergeht, sinken die Temperaturen hier, auf 1370 Meter Meereshöhe, immer noch unter null.

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für Piräus – Hafen der Hoffnungslosigkeit · Kategorien: Griechenland

Quelle: Telepolis

Immer mehr Flüchtlinge stranden im griechischen Hafen von Piräus: Weil die Europäische Union ihre Auffanglager auf den griechischen Inseln räumt. Und weil in Deutschland Behörden beim Familiennachzug versagen

Fabian Köhler

Drei Mädchen sitzen auf dem Boden und füllen die Bärchen eines Ausmalbuches. Hinter ihnen sonnt sich ein Pärchen sich auf der Kaimauer, ein paar Jungs springen lachend ins Hafenbecken. Man könnte die Szenerie am griechischen Hafen von Piräus auch für die eines Sonntagsnachmittagsausfluges halten. Wären da nicht die eng gestellten Camping-Zelte, die überlaufenden Dixie-Klos und die langen Schlangen von Menschen, die vor ein paar Helfern des Roten Kreuzes münden.

Dort wo normalerweise Schiffe beladen und Fährpassagiere in Richtung der griechischen Inseln aufbrechen, leben nun unfreiwillig hunderte Flüchtlinge – gestrandet in überfüllten Wartehallen, auf dem Asphalt zwischen LKWs und eilig aufgebauten Zelten von Hilfsorganisationen. Seitdem die Europäische Union in ihrem Flüchtlingsabkommen mit der Türkei beschlossen hat, die Auffanglager auf den griechischen Inseln zu räumen, landen immer mehr mehr Menschen im Hafen von Piräus – ohne ausreichende Versorgung und ohne, zu wissen wie es mit ihnen weitergehen soll.

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge in der Türkei: Unversichert und gestrandet“ · Kategorien: Türkei

Quelle: DW

Die Integration von Flüchtlingen im „sicheren“ Herkunftsland Türkei verläuft katastrophal. Die dortigen Behörden haben zu lange weggeschaut. Die Geduld der Einheimischen geht zu Ende. Daniel Heinrich berichtet aus Cesme.

Andrea Schwaiger ist es gewohnt anzupacken. Das merkt man spätestens beim ersten Händedruck mit der Krankenschwester. Die Innsbruckerin arbeitet in der Region Izmir, hilft bei der Versorgung von Flüchtlingen. Meistens sei es einfach wichtig da zu sein, sagt sie. Von den Umständen vor Ort ist die Mutter von zwei Kindern schockiert: „Ich würde meine Kinder packen und sie ans Ende der Welt bringen, wo sie sicher sind und nicht in einem Land bleiben, wo ständig Selbstmordattentate passieren, oder sie so einer unsicheren Zukunft entgegenblicken wie hier.“

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Welche Probleme der Flüchtlings-Deal bringt“ · Kategorien: Balkanroute, Griechenland, Türkei · Tags:

Quelle: Handelsblatt

Der EU-Türkei-Deal soll das Flüchtlingsaufkommen in Europa reduzieren und den Schleusern ihr Geschäft zerstören. Doch es gibt bereits massive Probleme. Das Flüchtlingsabkommen wird für die EU-Staaten Konsequenzen haben.

von Eva Fischer

Sie hoffen auf ein sicheres Leben in Europa. Doch weiter als Griechenland kommen sie nicht mehr. Und selbst dort sollen sie nicht sein. Seit Sonntag soll die Türkei Flüchtlinge zurücknehmen, die aus dem Land illegal nach Griechenland gelangt sind. Diesen Deal hat die EU mit der Türkei ausgehandelt: die Türkei und die griechischen Inseln als Bollwerk gegen den Flüchtlingszustrom nach Europa.

Doch trotz des Abkommens kommen weiterhin Zehntausende Flüchtlinge in das türkische Nachbarland, wo seit der Schließung der Balkanroute bereits 50.000 festsitzen. Besonders im Grenzlager Idomeni herrschen katastrophale Zustände. Am Mittwoch demonstrierten Hunderte Flüchtlinge von der mazedonischen Grenze bis zu den Ägäis-Inseln nahe der Türkei für die Öffnung der Grenzen.

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Der steinige Weg der neuen Balkan-Route“ · Kategorien: Albanien, Griechenland · Tags:

Quelle: FAZ

Albanien rüstet an seiner Grenze zu Griechenland auf, obwohl bisher kaum Flüchtlinge ins Land drängen. Wer es dennoch wagt, bleibt im Gebirge hängen oder in einer Polizeiwache.

von Christian Geinitz, Kakavija

Der Weg zur Abschiebung ist dunkel und feucht. Am albanischen Grenzübergang Kakavija müssen aufgegriffene illegale Einwanderer durch einen 150 Meter langen Stollen zur Polizeiwache auf einen Hügel hinaufsteigen. Der Treppengang ist unbeleuchtet, die Stufen sind glitschig, es riecht nach Fäulnis. Das Licht am Ende des Tunnels täuscht: Es verheißt keine Besserung, sondern bedeutet für viele Menschen weiteren Verdruss. Flüchtlinge, die hier landen, werden gezwungen, nach Griechenland zurückzukehren, woher sie gekommen sind. Der Weg nach Norden, in den reichen Teil Europas, ist ihnen versperrt, die Chance auf ein Leben in Österreich, Deutschland oder Schweden rückt wieder in weite Ferne.

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für Abschiebungen: Türkei doch nicht „sicherer Drittstaat“ · Kategorien: Griechenland, Türkei · Tags:

Quelle: derStandard

Griechenland rückt von seinem Plan ab. Damit fällt ein Schlüsselstück des EU-Türkei-Abkommens weg

Markus Bernath aus Athen

Noch kurz nach dem EU-Türkei-Gipfel in Brüssel vor einer Woche war der Weg für die griechische Regierung klar: Per Gesetz würde Athen das Nachbarland Türkei zum sicheren Drittstaat erklären. Asylwerber könnten somit wieder zurückgeschickt werden, der Flüchtlingsstrom von der türkischen Küste wäre gestoppt.

Das war auch die Position der EU-Kommission, die von den Staats- und Regierungschefs in Brüssel gutgeheißen wurde. Nun rückt Athen von der Idee wieder ab. Die internationale Kritik an der geplanten Massenabschiebung von Flüchtlingen ist zu laut geworden.

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für The conclusions of the EU-Turkey summit of 18.3.2016 and the current situation in Greece · Kategorien: Europa, Griechenland, Türkei · Tags:

Quelle: w2eu

[Arabic]

This deal affects all refugees who enter Greece via Turkey after March 20, 2016. It does not affect refugees who already are in Greece.

As of this date, the camps (so called Hot Spots) on the islands of the Aegean: Samos, Lesvos, Chios, Kos, Leros will be closed camps / detention centres, in which newcomers will be separated into the ones who can stay for the time being (asylum seekers whose claim gets examined) and the ones that have to be returned (people who are declared as irregular migrants).

Attention! The new procedures are being implemented just now, so it is still unclear how things will function in practice! We can give only advice based on what the EU has published concerning the procedures. Please contact us if you experience, observe or get to know any further details or different procedures.

Contact: w2eu_info@yahoo.com

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Kaum Flüchtlinge wollen Idomeni verlassen“ · Kategorien: Balkanroute, Bulgarien, Griechenland, Mazedonien

Quelle: DW

Die griechische Regierung hat 20 Busse zum Flüchtlingscamp von Idomeni geschickt. In ihnen sollen die Menschen in besser ausgestattete Lager ins Landesinnere gebracht werden. Doch das Interesse der Geflüchteten gering.

Der Stacheldraht in Richtung Mazedonien ist hoch. Noch größer ist aber offenbar die Hoffnung vieler Flüchtlinge im griechischen Lager von Idomeni, doch irgendwie in Richtung Norden zu kommen. Auf das Angebot der griechischen Regierung, das provisorische Camp zu verlassen und per Bus in besser ausgestattete Auffanglager gefahren zu werden, gingen kaum Flüchtlinge ein.

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26. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Bulgarien plant Stacheldrahtzaun an Grenze bei Flüchtlingsansturm“ · Kategorien: Balkanroute, Bulgarien · Tags:

Quelle: Focus

„Bulgarien rechnet mit der Ankunft tausender Flüchtlinge und bereitet deshalb die Errichtung eines Stacheldrahtzaunes an der Grenze vor. Ministerpräsident Boiko Borissow sagte am Freitag im Parlament von Sofia, die „Hauptbedrohung“ gehe derzeit „von der Grenze zu Griechenland aus“, die „sehr lang“ und „ungeschützt“ sei.

Zehntausende Flüchtlinge sitzen derzeit in Griechenland fest, weil Mazedonien seine Grenze und damit die Balkanroute geschlossen hat. Die Regierung in Sofia befürchtet, dass die Menschen nun über Bulgarien weiter nach Norden kommen wollen. „Gruppen von tausend bis 2000 Menschen organisieren sich“, sagte Borissow mit Blick auf die Flüchtlinge. Sie wollten offenbar nach Bulgarien kommen. „Wir sind bereit, alle Maßnahmen zu ergreifen, wenn erforderlich auch den Aufbau einer leichten Befestigung.“

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