Quelle: Der Tagespiegel
Pro Asyl zur Lage der Flüchtlinge in Griechenland
Karl Kopp, Europa-Referent der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl, im Interview über Hoffnung in einer hoffnungslosen Situation und die zwiespältige Wirkung von Bildern
von Matthias Meisner
Herr Kopp, die große europäische Lösung in der Flüchtlingskrise fehlt – und im griechischen Grenzort Idomeni sitzen 12.000 Flüchtlinge fest. Ist es berechtigt, denen Hoffnung zu machen?
Ja, wir müssen ihnen Hoffnung machen. Auch wenn es keine Aussicht dafür gibt, dass die Balkanroute wieder geöffnet wird. Jeden Tag und jede Nacht finden an der Grenze zu Mazedonien Zurückweisungen statt. Die gesamte Balkanroute ist eine menschenrechtsfreie Zone geworden. Die Geflüchteten aber dürfen die Hoffnung nicht verlieren, dass es legale Wege gibt, der humanitären Katastrophe in Idomeni, aber auch in anderen griechischen Orten wie Piräus zu entkommen. Es muss eine politische und humanitäre Lösung für die Menschen geben, die in Griechenland gestrandet sind. Alle Abwehrmaßnahmen helfen nur den Schleppern.
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