Quelle: Handelsblatt
Wenn es um Flüchtlinge geht, denken die meisten an Krieg und Terror. Doch weit mehr Menschen werden von Dürren, Fluten oder Stürmen vertrieben. Jährlich sollen es 20 Millionen sein. Warum der Westen sie ignoriert.
Berlin Die Straße in Nordvietnam wirkt fast endzeitlich: Ein Erdrutsch hat den Asphalt aufgerissen, ein Motorradfahrer bahnt sich seinen Weg durch Steine und Wasser. „Vietnam musste schon Zehntausende Menschen umsiedeln“, sagt Susanne Melde von der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Der steigende Wasserspiegel und die Bodenerosion raubten ihnen die Heimat. Es sind Zehntausende von vielen Millionen, die weltweit von Dürren, Fluten oder Stürmen vertrieben werden. Wissenschaftler sagen voraus: Der Klimawandel wird noch viel mehr Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen.