Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Immer mehr afrikanische Staaten verlangen Geld von Europa, um Flüchtlinge von der Weiterreise abzuhalten.
- Die Forderungen sind einerseits nachvollziehbar. Andererseits werden sich nach jedem milliardenschweren Abkommen weitere Länder melden.
- Finanziell könnten die Drohgebärden die EU an ihre Grenzen bringen. Außerdem stellt die Kooperation mit autoritären Staaten die Wertegemeinschaft auf die Probe.
Von Oliver Meiler, Isabel Pfaff und Tobias Zick
Die drittgrößte Stadt Kenias versteckt sich in der Halbwüste, in einer weiten Landschaft aus Sand, Staub und dornigen Akazien. Knapp 80 Kilometer vor der Grenze zu Somalia, die de facto nur ein mit dem Lineal gezogener Gedanke ist, tauchen sie plötzlich auf: Wassertürme, weiße und ehemals weiße Zeltdächer, aus Zweigen gewundene Zäune.
Fährt man in die immer dichter werdenden Siedlungen hinein, trifft man auf all das, was auf den ersten Blick zu einer durchschnittlichen afrikanischen Stadt dazugehört: Marktstände, Handygeschäfte, Werkstätten – und Unterkünfte, die mit provisorischen Notunterkünften nichts mehr zu tun haben.
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