Nach unseren Informationen sind in der vergangenen Nacht mehrere tausend Flüchtlinge und MigrantInnen von der westlibyschen Küste Richtung Italien aufgebrochen, mit Schlauchbooten wie auch mit Fischerbooten aus Holz. Die italienische Seenotrettung MRCC Rom ist seit mehreren Tagen ununterbrochen mit der Rettung Tausender Boat-people in der Todeszone nahe der Petro-Bohrinsel El Bouri im Einsatz und dirigiert Frachter, Schleppschiffe der Bohrinsel, Kriegsschiffe der Eunavfor Med Flotte und Frontex-Schiffe zu Hilfsaktionen vor Ort.
Wir gehen davon aus, dass es bereits in den vergangenen Tagen zu weit mehr Toten kam als offiziell angegeben. Seit heute morgen überschlagen sich die informellen Nachrichten. Die europäische Kriegsmarine Eunavfor med, die den expliziten Auftrag hat, die internationalen Gewässer vor Libyen zu überwachen, meldet Schiffskatastrophen, bei denen die Rettungsaktionen zu spät kamen. Wir befürchten aufgrund zahlreicher Hinweise, dass im Laufe des heutigen Tages Hunderte Bootsflüchtlinge vor der westlibyschen Küste ertrunken sind – vor den elektronischen Augen der hochgerüsteten EU-Marine. Es handelt sich um ein angekündigtes massenhaftes Ertrinken. Seit Tagen berichten auch die Massenmedien über die Aufbruchssituation an der libyschen Küste.
Das WatchTheMed Alarm Phone wurde heute seit den frühen Morgenstunden u.a. von syrischen und irakischen Flüchtlingen angerufen, deren Boot mit 500 Menschen vor der westlibyschen Stadt Zuwara sank.
Indomeni Zuwara – open the borders! Ferries not Frontex!
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