11. August 2017 · Kommentare deaktiviert für „Kinder in Mali zum Kämpfen gezwungen“ · Kategorien: Mali · Tags:

DW | 11.08.2017

In den vergangenen Wochen haben die Gefechte zwischen bewaffneten Gruppen im Norden Malis deutlich zugenommen. In den Reihen der Kämpfer sind auch Kinder, wie die UN feststellen müssen.

Im Norden des westafrikanischen Staates setzen bewaffnete Gruppen skrupellos Kindersoldaten ein. Der Direktor der Menschenrechtsabteilung der UN-Mission für Mali (MINUSMA), Guillaume Ngefa, beklagte, Kinder würden zum Dienst an der Waffe gezwungen. Besonders beunruhige ihn, dass unter den 33 Gefangenen, die das Ex-Rebellenbündnis CMA kürzlich genommen habe, acht Kinder seien.

Zwei Massengräber entdeckt

2015 hatten die CMA-Rebellen mit der malischen Regierung eine Waffenruhe geschlossen. In den vergangenen Wochen nahmen die Kämpfe zwischen CMA-Anhängern, die die Stadt Kidal kontrollieren, und regierungsnahen Gruppen allerdings deutlich zu. Laut Ngefa stellten Mitarbeiter der UN-Mission MINUSMA bei sieben Einsätzen innerhalb eines Monats auf beiden Seiten Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Hinrichtungen und Entführungen fest. Im Norden Malis entdeckten die Vereinten Nationen zudem zwei Massen- und zwei Einzelgräber. Nähere Erkenntnisse hierzu haben die UN noch nicht.

Mali war 2012 ins Chaos gestürzt, Tuareg-Rebellen und militante Islamisten, die Verbindung zum Al-Kaida-Terrornetzwerk hatten, starteten damals vom Norden des Landes aus eine Offensive. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken der Dschihadisten und Rebellen in den Süden des Landes zu stoppen. Inzwischen ist die UN-Mission für die Stabilisierung des Landes zuständig, auch die Bundeswehr ist in Gao an MINUSMA beteiligt. Der Einsatz in Mali gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen weltweit.

se/fab (afp, ap)

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