05. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für EU-Libyen-Agreement: Kritik aus Nordafrika · Kategorien: Ägypten, Europa, Libyen · Tags:

Die Reaktionen aus Nordafrika auf das EU-Libyen-Agreement sind sarkastisch und deutlich. Der von der UN eingesetzte Regierungsschef Es-Serraj bezeichnete die 200 Millionen Euro, die die EU für die Aufrüstung der Seekräfte dieser machtlosen Regierung zwecks Abfangen der Boat-people überweisen will, als nicht erwähnenswert.

Berater von Es-Serraj machen ihn heute darauf aufmerksam, dass Libyen nicht als Auffangbecken für Boat-people, die nach Europa wollen, geeignet ist (s.u.) Ägypten wiederholte abermals, dass es keine EU-Lager in Afrika akzeptiert.

Algerien, das in den letzten Jahren allein von Deutschland einen Waffenexport-Vertrag in Höhe von 10 Milliarden Euro zugesagt bekam, lässt über die offiziöse Tageszeitung „Le Quotidien d’Oran“ heute verlauten (s.u.), dass man für 200 Millionen Euro gerade mal einen europäischen Luxusliner kaufen könnte. Die Kritik an den Mauerplänen Trumps gegenüber Mexiko seien lächerlich, wenn man die propagierte EU-Nutzung des Mittelmeers als Abschottungsblocker dagegen halte. Ein surreales Statement kommt vom Chef der (nichtexistierenden) libyschen Küstenwache: Nach der zweiten Ausbildungsphase der Küstenwache würde Libyen sogar ein immer wieder versprochenenes italienisches Patrouillenboot zurückerhalten. Zur Verdeutlichung: Die 200 Millionen Euro entsprechen bei 200.000 Boat-people in 2017 (à 1.000 Euro) den Schmuggler-Einnahmen.

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05. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für „Sbarchi a raffica in Sicilia nelle ultime 24 ore, la Libia ferma i primi migranti“ · Kategorien: Europa, Italien, Libyen, Mittelmeer

La Repubblica | 04.02.2017

Oltre 1600 persone soccorse nelle stesse ore in cui Europa e Libia firmano l’accordo per non far partire i barconi. Molti sono minori non accompagnati. Forti critiche dalle organizzazioni umanitarie.

di ALESSANDRA ZINITI

Nelle ore in cui i vertici dei paesi europei siglano a Malta l’accordo con la Libia per fermare le partenze dei barconi dalle coste libiche, in Sicilia approdano più di 1600 migranti, cifre che di solito non si registrano nei mesi invernali. Anche se proprio la guardia costiera libica ha fatto sapere di aver intercettato 431 migranti africani che stavano tentando di raggiungere l’Europa. Lo ha comunicato un portavoce, generale Ayoub Qassem, spiegando chi i migranti, provenienti da diversi Paesi africani e tra cui c’erano molti bambini e donne, sono stati bloccati al largo di Sabrata, 70 chilometri a ovest di Tripoli.

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05. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für „Bulgarien: Nicht willkommen“ · Kategorien: Balkanroute, Bulgarien · Tags: , ,

Frankfurter Rundschau | 03.02.2017

Mit Schäferhunden und Zäunen versucht Bulgarien seine Grenze abzuschotten. Die Flüchtlinge, die es trotzdem ins Land geschafft haben, leben in kärglichen Unterkünften und stoßen auf aggressive Ablehnung.

Von OLIVIA KORTAS UND KASPER GOETHALS

Schweigend läuft Omaid Niazi über die braun verschmierten Kacheln des langen Gangs. Die Luft riecht modrig und verbraucht, nach vielen Menschen auf engem Raum. Hartes Neonlicht fällt auf Nasen und Wangen der Männer und Frauen, die unbeteiligt an den Wänden lehnen, als würden sie schon lange auf etwas warten. Ihre Rücken verdecken Löcher im Putz, über den Köpfen baumeln abgebrochene Deckenplatten. Niazi kitzelt zwei Jungen, streicht ihnen über das Haar. Dann biegt er nach links ab, in das kleine Zimmer, das er sich mit drei anderen teilt.

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04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für „Libyen: Anarchie, die die Schwächsten trifft“ · Kategorien: Libyen · Tags: , ,

Süddeutsche Zeitung | 03.02.2017

Ohnmacht und Willkür: Warum das nordafrikanische Libyen für Flüchtlinge so gefährlich ist.

Von Andrea Bachstein und Moritz Baumstieger

Bei allem, was die EU-Länder sich in Malta vorgenommen haben, bleibt die Frage, mit welchen Partnern sie oder Italiens Regierung in Libyen eigentlich zusammenarbeiten wollen, um die Lage der Flüchtlinge zu verbessern und – vor allem – die Zahl der aus Libyen startenden Migranten zu senken. 80 bis 90 Prozent der 181 000 Flüchtlinge und Migranten, die 2016 in Italien landeten, kamen über Libyen, das zerfallen ist in Machtblöcke und Stammesfürstentümer.

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04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für „Helfer retten 1600 Menschen aus Seenot“ · Kategorien: Libyen, Mittelmeer · Tags: ,

Handelsblatt | 04.02.2017

Mehr als 1600 Menschen haben Hilfsorganisationen zwischen Freitagnacht und Samstagmorgen aus dem Mittelmeer vor der libyschen Küste und aus dem Kanal von Sizilien gerettet. Die Helfer sprachen von „einem Albtraum“.

RomWieder haben sich dramatische Szenen auf dem Mittelmeer abgespielt: Am Samstagmorgen haben Hilfsorganisationen 300 Menschen aus dem Kanal von Sizilien gerettet, nachdem am Freitag bereits 1300 Flüchtlinge und Migranten nahe der libyschen Küste an Bord mehrerer Rettungsschiffe genommen wurden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die italienische Küstenwache. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die an einigen der insgesamt 13 Rettungsaktionen am Freitag beteiligt gewesen war, sprach auf Twitter von einem „absoluten Alptraum“.

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04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für EU verlässt sich in Flüchtlingskrise auf Libyen · Kategorien: Europa, Libyen, Malta, Mittelmeer · Tags:

Wie realistisch ist der 10-Punkte-Plan von Malta?

Die Welt | 03.02.2017

von Andre Tauber

Nach dem Flüchtlingsabkommen mit der Türkei setzt Brüssel jetzt auf die Zusammenarbeit mit Libyen. Es soll entschieden gegen Schleuser und Schmuggler vorgegangen und der Grenzschutz gestärkt werden.

Im Mittelmeer spielt sich ein Drama ab, in dem alljährlich Tausende Menschen ihr Leben verlieren. Nun verständigten sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf einen Plan, der eine Fortsetzung verhindern soll. Man sei „fest entschlossen, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Migrationsströme entlang der zentralen Mittelmeerroute deutlich zu verringern“, heißt es in einer Erklärung des EU-Gipfels in Malta.

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04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für German report details Libya abuses amid pressure to stem migrant flows · Kategorien: Libyen, Mittelmeer, Mittelmeerroute · Tags: ,

The Guardian | 30.01.2017

Embassy in Niger verifies reports of rights abuses including executions in camps as Italy demands action to halt crossings

by Patrick Wintour

Conditions for migrants and refugees in Libya are worse than in concentration camps, according to a paper sent to the German foreign ministry by its ambassador in Niger.

The German embassy in Niger has authenticated reports of executions, torture and other systematic rights abuses in camps on the refugee route in Libya, Die Welt cited the report as saying on Sunday. Weiterlesen »

04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für Helfer retten mehr als 1300 Flüchtlinge aus dem Meer · Kategorien: Mittelmeer, Mittelmeerroute · Tags: ,

Spiegel-Online | 03.02.2017

Die Hilfskräfte auf dem Mittelmeer sind am Rande ihrer Kapazitäten. Allein am Freitag haben sie mehr als 1300 Menschen gerettet – darunter viele Babys. Ein Helfer schickte eine verzweifelte Botschaft.

Seit Mittwoch haben Rettungskräfte auf dem Mittelmeer mehr als 3000 Bootsflüchtlinge gerettet, die auf diese Weise Europa erreichen wollten. Die italienische Küstenwache gab bekannt, dass allein am Freitag mehr als 1300 Menschen vor der Küste Libyens gerettet worden sind.

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04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für Wo Menschen an Europa sterben · Kategorien: Balkanroute, Europa, Griechenland · Tags: ,

Spiegel-Online | 02.02.2017

Die Flüchtlinge im EU-Hotspot auf der griechischen Insel Samos sandten einen letzten Hilferuf aus: „Bitte! Tut etwas!“, erklärten sie in einem Statement am Dienstag vor einer Woche. „Wir haben kein Brot mehr und kein Wasser. Wir sind krank. Es gibt keine Ärzte. Die Menschen sterben.“

Kommentar von Maximilian Popp

Ihr Protest verhallte ungehört. Einen Tag später starb Benjo Massoud, 42 Jahre alt, Vater von drei Kindern aus dem Irak, vermutlich an Herzversagen. Er ist einer von fünf Flüchtlingen, die innerhalb einer einzigen Woche in griechischen Lagern ums Leben kamen, mindestens zwei von ihnen aufgrund der Kälte.

Der Tod der Flüchtlinge erregte kein Aufsehen. Europas Öffentlichkeit ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder mit Donald Trump, um wahrzunehmen, was auf den Inseln Griechenlands gerade vor sich geht: die tausendfache Entrechtung und Entmenschlichung von Geflüchteten, der Verrat an all jenen Werten, die Europa für sich beansprucht.

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04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für Der neue Dschungel · Kategorien: Balkanroute, Serbien · Tags: ,

der Freitag | 03.02.2017

1.500 Menschen frieren in der Ruinenlandschaft hinter dem Belgrader Busbahnhof. Sie stecken fest, weil die EU ihre Grenzen dichtmacht

von Krsto Lazarević

Hunderte Geflüchtete rufen: „Wir wollen kein Essen, wir wollen offene Grenzen!“ Es ist die erste organisierte Demonstration der Migranten in Belgrad, seit sie sich in der Ruinenlandschaft hinter dem zentralen Busbahnhof von Serbiens Hauptstadt niedergelassen haben. Einer der Demonstranten hält ein Schild in die Höhe. Auf einer Seite steht „Öffnet die Grenzen“, auf der anderen „Wir sind auch Menschen, behandelt uns auch so“. Weiterlesen »