Frontex hat die Staatsanwaltschaft Catania dazu veranlasst, die NGO Initiativen zur Seenotrettung im Mittelmeer zwischen Libyen und Sizilien aufs Korn zu nehmen. Italienische Medienberichte legten nahe, dass bereits ermittelt würde, nun rudert Staatsanwalt Carmelo Zuccaro zurück: Es sei kein Verfahren eröffnet worden, aber die NGO-Seenotrettung sei in die staatsanwaltschaftliche Beobachtung der Schleuserkriminalität im zentralen Mittelmeer integriert worden. Als Grund gab Zuccaro an, dass der Einsatz teuer High-Tech-Aufklärung und sogar von Drohnen durch die Seenotrettungs-Initiativen „anormal“ sei
Das zentrale Mittelmeer wird derzeit elektronisch durch EU und USA stärker überwacht als jede andere Meereszone. Dennoch ertranken vor den High-Tech-Augen der EU- und US-Militärs in den letzten Jahren Abertausende Menschen, allein im letzten Jahr 5.000 Boat-people. Die NGO-Seenotrettungen kämpfen verzweifelt darum, Schiffsbrüchige in der Todeszone vor Libyen rechtzeitig zu erkennen, um sie retten zu können. Die dafür eingesetzten High-Tech-Mittel sind nur ein bescheidener Anfang und stehen in keinerlei Vergleich zu den hochmodernen milliardenschweren Maxi-Techniken der Abschotter.