04. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für Helfer retten mehr als 1300 Flüchtlinge aus dem Meer · Kategorien: Mittelmeer, Mittelmeerroute · Tags: ,

Spiegel-Online | 03.02.2017

Die Hilfskräfte auf dem Mittelmeer sind am Rande ihrer Kapazitäten. Allein am Freitag haben sie mehr als 1300 Menschen gerettet – darunter viele Babys. Ein Helfer schickte eine verzweifelte Botschaft.

Seit Mittwoch haben Rettungskräfte auf dem Mittelmeer mehr als 3000 Bootsflüchtlinge gerettet, die auf diese Weise Europa erreichen wollten. Die italienische Küstenwache gab bekannt, dass allein am Freitag mehr als 1300 Menschen vor der Küste Libyens gerettet worden sind.

In dem Gebiet sind unter anderem die Organisationen Ärzte ohne Grenzen (MSF) und Proactiva Open Arms im Einsatz. Ed Taylor von MSF, der sich an Bord des Rettungsschiffs „Aquarius“ befand, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter von einem „Albtraum“. Die Helfer seien am Rande ihrer Kapazitäten, es gebe zu wenige Rettungsboote, teils seien sie mit doppelt so vielen Menschen belegt wie vorgesehen. „Wir haben um Unterstützung gebeten, aber niemand ist zuständig“, schrieb er weiter.

Proactiva erklärte, der Freitag sei ein „schwieriger Tag“ gewesen. Die Menschen hätten Verbrennungen vom Treibstoff und andere Verletzungen, es seien viele Babys unter den Flüchtlingen. In Malta hatten die EU-Staats- und Regierungschefs über die Flüchtlingskrise beraten. Sie vereinbarten zehn „Prioritäten“ zur Unterstützung des Konflikt- und Transitlandes Libyen.

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NZZ | 03.02.2017

Überfahrt übers Mittelmeer: Über 1300 Bootsflüchtlinge am Freitag gerettet

Rund 1300 Personen sind allein am Freitag aus teils seeuntüchtigen Booten aus dem Mittelmeer gerettet worden.

(Reuters) Marine- und Handelsschiffe aus mehreren Ländern haben am Freitag mehr als 1300 Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer gerettet. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden damit seit Mittwoch 2600 Migranten von zum Teil seeuntüchtigen Booten geholt.

Seit der Schliessung der sogenannten Balkanroute im vergangenen Frühjahr hat sich die Hauptroute der illegalen Migration ins zentrale Mittelmeer verlagert. Insgesamt kamen 2016 mehr als 180 000 Menschen meist über Libyen nach Italien. Mindestens 4500 Personen sollen auf der Überfahrt ertrunken sein. Zur Bekämpfung der illegalen Migration über die Mittelmeerroute haben die 28 EU-Staaten am Freitag Massnahmen für Libyen beschlossen. Unter anderem will die EU bei der Ausbildung der Küstenwache des nordafrikanischen Landes helfen.

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