HKW
Mi, 08. März 2017 — Do, 09. März 2017
Jeweils 19 – 22h, Eintritt frei
Simultanübersetzung deutsch, englisch
Über mehr als ein Jahrzehnt verübte die rechtsextreme terroristische Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) eine beispiellose Mordserie in ganz Deutschland. Rassistische Motive jedoch blieben im Deutungshorizont von Medien, Politik und Behörden bis zur Selbstenttarnung der Terrorzelle lange ausgeschlossen. Der Apparat des Rassismus bringt eine internationale Debatte zum NSU-Komplex als Konglomerat aus rechtsextremem Terror, institutionellem und strukturellem Rassismus in Gang; im Kontext deutscher Geschichte und innerhalb der longue durée von Kolonialismus, Migration und Genozidgeschichte der globalisierten Moderne.
Welche Wirkmacht hat der Rassismus als Strukturierungsgröße der Gegenwartsgesellschaften?
Wie prägt er kollektive Denkhorizonte und Erkenntnisprozesse westlicher Wissenssysteme? Wie reproduziert er sich in den gesellschaftlichen Funktionsapparaten von Staat, Politik, Recht und Justiz? In welchen Überprüfungsräumen können strukturelle rassistische Formationen wie auch Gewaltexzesse analysiert werden? Wie können Erfahrungen und Situationen unterschiedlicher Migrationsgesellschaften sie perspektivieren?
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