26. Mai 2016 · Kommentare deaktiviert für Libyen: Aktuelle Schiffskatastrophen heute – mehrere hundert Tote? · Kategorien: Alarm Phone, Italien, Libyen · Tags:

Nach unseren Informationen sind in der vergangenen Nacht mehrere tausend Flüchtlinge und MigrantInnen von der westlibyschen Küste Richtung Italien aufgebrochen, mit Schlauchbooten wie auch mit Fischerbooten aus Holz. Die italienische Seenotrettung MRCC Rom ist seit mehreren Tagen ununterbrochen mit der Rettung Tausender Boat-people in der Todeszone nahe der Petro-Bohrinsel El Bouri im Einsatz und dirigiert Frachter, Schleppschiffe der Bohrinsel, Kriegsschiffe der Eunavfor Med Flotte und Frontex-Schiffe zu Hilfsaktionen vor Ort.

Wir gehen davon aus, dass es bereits in den vergangenen Tagen zu weit mehr Toten kam als offiziell angegeben. Seit heute morgen überschlagen sich die informellen Nachrichten. Die europäische Kriegsmarine Eunavfor med, die den expliziten Auftrag hat, die internationalen Gewässer vor Libyen zu überwachen, meldet Schiffskatastrophen, bei denen die Rettungsaktionen zu spät kamen. Wir befürchten aufgrund zahlreicher Hinweise, dass im Laufe des heutigen Tages Hunderte Bootsflüchtlinge vor der westlibyschen Küste ertrunken sind – vor den elektronischen Augen der hochgerüsteten EU-Marine. Es handelt sich um ein angekündigtes massenhaftes Ertrinken. Seit Tagen berichten auch die Massenmedien über die Aufbruchssituation an der libyschen Küste.

Das WatchTheMed Alarm Phone wurde heute seit den frühen Morgenstunden u.a. von syrischen und irakischen Flüchtlingen angerufen, deren Boot mit 500 Menschen vor der westlibyschen Stadt Zuwara sank.

Indomeni Zuwara – open the borders! Ferries not Frontex!

Boat with 500 Syrian and Iraqi refugees sank about 70 km North East of Zuwara, Libya

While Idomeni camp is evicted and the Aegean route is blocked: Another mass dying as direct consequence of EU migration politics?

Today early morning at 5:25 am CET the WatchTheMed Alarm Phone received a distress call coming from a satellite phone: two big wooden boats,carrying approximately 1000 refugees had started from Libya and their calls to MRCC Rome remained unanswered. Since then the activists of the Alarm Phone stayed in direct contact with the boat communicating with them in Arabic and regularly updating the MRCC Rome about the situation and especially their GPS-position. The first position was passed to MRCC Rome at 6:21 am CET.At 8.45 we received another desperate call from one of the boats informing us, that the second boat sank and that hundreds of people are in the water and drowning. Again the Alarm Phone alerted all authorities as well as cargo ships in vicinity about this dramatic SOS.In the meanwhile obviously rescue operations started, but we fear, that this help will come too late for hundreds of refugees.

On the two big boats mainly refugees from Syria and Iraq were on their way to find safety. Until middle of March they came mainly via the Aegean Sea, a way that is now blocked by the EU and their new Turkish partners. Another time it is proved that to block refugees leads only to more dangerous trips and to more death.

To be more clear: We don’t claim that there is unwillingness or delaying from MRCC part. But we believe that there is still lack of rescue capacities. Already in the last two days more then 5000 refugees had been rescued when they desperately tried to escape from Libya towards Italy. Some of the rescue boats are still on their way to bring those rescued to Italy. A lot of private and commercial ships are ready to help in the rescue operations, but often they are not able to reach sinking boats quick enough. The only solution would be safe passages and ferries for all.

Ferries not Frontex!

:::::

:::::

siehe auch: Il Fatto Quotidiano

Migranti, si rovescia un altro barcone con un centinaio di persone a bordo, 88 tratte in salvo

I naufraghi avvistati da velivolo lussemburghese. Incerto il numero delle vittime. 24 dei naufraghi salvati si trovano a bordo di una motovedetta della guardia costiera, mentre altri 64 sono stati recuperati da una nave di Eunavformed

Ancora un naufragio di migranti nel Canale di Sicilia, a 35 miglia dalle coste libiche: qui un barcone che trasportava un centinaio di persone si è rovesciato. A quanto si apprende da un portavoce della Guardia costiera, incerto il numero delle persone annegate, mentre sono al momento 88 quelle salvate: 24 di loro si trovano a bordo di una motovedetta della Guardia costiera, mentre altri 64 sono stati recuperate da una nave di Eunavformed.

L’allarme è stato dato da un velivolo lussemburghese che partecipa all’operazione Sophia-Eunavformed, che ha localizzato a circa 35 miglia da Zuara (nord-ovest della Libia) il barcone capovolto: i migranti, circa un centinaio, erano in acqua o aggrappati allo scafo. E’ stato dato subito l’allarme e sul posto è intervenuto un secondo velivolo di Eunavformed, questa volta spagnolo, che ha lanciato in mare kit di salvataggio. In zona sono intervenute anche due motovedette delle Capitanerie di porto e una nave spagnola della missione Ue, la “Reina Sofia”.

Sull’account twitter, Eunavformed ha pubblicato alcune foto in cui si vede un barcone semiaffondato e una cinquantina di migranti, alcuni ancora appoggiati al barcone altri già in acqua, che chiedono aiuto all’aereo che li sta sorvolando, sventolando le magliette. E’ il secondo naufragio in due giorni: ieri, mercoledì 25 maggio, cinque persone erano morte in seguito al rovesciamento di un barcone in legno al largo della Libia.

Nel frattempo la Guardia costiera ha fatto sapere che finora sono stati recuperati “circa 900 naufraghi in oltre venti operazioni attualmente in corso. Non è ancora certo il numero di vittime”. Dalla centrale operativa delle Capitanerie di porto, che sta coordinando le operazioni di recupero, si sottolinea che sono 7 i mezzi della Guardia costiera attualmente in azione al largo delle coste libiche. Oltre ai mezzi della Guardia costiera sono state inviate sul posto diverse altre navi presenti in zona: quattro rimorchiatori, un mercantile, una unità Frontex e una Eunavformed con elicottero.

:::::

siehe auch: Spiegel Online

Mittelmeer: Flüchtlingsboot vor Libyen gekentert – offenbar Dutzende Tote

Im Mittelmeer ist am Donnerstag wieder ein Flüchtlingsboot verunglückt. Etwa hundert Menschen sollen an Bord gewesen sein, unbestätigten Meldungen zufolge ertranken Dutzende.

Nur einem Tag nach dem jüngsten Unglück vor der libyschen Küste ist erneut ein Flüchtlingsboot dort in Seenot geraten. Die italienische Marine konnte nach eigenen Angaben fast 90 Menschen retten, etwa hundert sollen an Bord gewesen sein. Ob und wie viele Menschen ums Leben kamen, stand zunächst nicht fest. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet von etwa 20 bis 30 Todesopfern.

Ein Marinekommandeur sagte der Nachrichtenagentur AP, das havarierte Holzboot sei am Donnerstag von einem Flugzeug aus entdeckt worden. Die italienische Küstenwache habe daraufhin zwei Rettungsboote an die Unglücksstelle etwa 50 Kilometer vor der libyschen Küste geschickt.

Die Zahl der Todesopfer könnte noch weiter steigen: Nach Angaben des Sea-Watch-Sprechers Ruben Neugebauer sind mindestens drei große Holzboote mit Flüchtlingen an Bord am Donnerstag gekentert. Die Sea-Watch ist ein privat betriebenes Seenotrettungsschiff unter deutscher Flagge, das an der Rettungsaktion beteiligt ist. „Unser Beiboot ist dabei, Tote zu bergen“, sagte Neugebauer zu SPIEGEL ONLINE. Wie viele Menschen ertrunken sind, konnte er noch nicht sagen.

Erst am Mittwoch war die italienische Marine dort im Einsatz, um Flüchtlinge aus dem Wasser zu retten. Etwa 560 Menschen konnten laut der Marine in Sicherheit gebracht werden, sieben starben. Einen Tag zuvor waren es weitere 3000 Menschen, die auf ihrer Flucht nach Europa von internationalen Einsatzkräften aus seeuntüchtigen Booten in Sicherheit gebracht wurden.

Weil die Balkanroute für Flüchtlinge geschlossen wurde, machen sich immer mehr Menschen über Libyen auf den Weg nach Europa. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bereits rund 1370 Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer ertrunken. Im vergangenen Jahr waren es rund 3700 Menschen, die dort ihr Leben verloren.

:::::

siehe auch: Die Welt

Mindestens 20 Flüchtlinge vor Libyen ertrunken

In klapprigen Booten brechen Migranten nach Europa auf: Bei einem Schiffsunglück ertranken mindestens 20 Menschen. Es ist nur einer von 20 Rettungseinsätzen, die die Küstenwache derzeit koordiniert.

Unweit der libyschen Küste ist am Donnerstag erneut ein Flüchtlingsboot mit mindestens 100 Menschen an Bord gesunken. 20 bis 30 Migranten könnten bei dem Unglück ums Leben gekommen sein, sagte Rino Gentile, ein Sprecher der EU-Mission Eunavfor Med, der Deutschen Presse-Agentur.

Mehrere Dutzend Menschen seien von einem spanischen Schiff in der Region gerettet worden. Gleichzeitig hätten Flugzeuge von Eunavfor Med den verzweifelten Menschen im Wasser, die sich teilweise noch an das Holzboot klammerten, Schwimmwesten zugeworfen. Die Rettungsaktion sei noch im Gange, hieß es.

Die italienische Küstenwache wollte die Zahl der Opfer zunächst nicht bestätigen, erklärte aber, sie sei selbst mit zwei Schiffen im Einsatz. Der Sprecher Marco Di Milla erklärte, 88 Flüchtlinge seien gerettet worden. Insgesamt koordiniere die Küstenwache seit Donnerstagmorgen etwa 20 Rettungseinsätze, bei denen bereits 1000 Menschen in Sicherheit gebracht worden seien.

Beim Versuch, die illegale Migration aus Libyen einzudämmen, hat die EU bisher wenig Erfolge vorzuweisen. Zwar kreuzen seit vergangenem Sommer europäische Militärschiffe vor der Küste des Landes. Die Schlepper kümmert das aber wenig, weil sie die Migranten nicht auf See begleiten – und die EU-Schiffe bislang nicht bis in libysche Hoheitsgewässer vorstoßen dürfen. Die EU will dies ändern. Wann das gelingt, ist aber unklar.

Kommentare geschlossen.