Migazin | 28.06.2017
Es gibt zahlreiche Vorurteile über Migration aus Afrika. Migrationsexperte Schraven räumt auf: Nur jeder dritte afrikanische Migrant verlässt das Kontinent und die meisten ziehen nicht aus Armut weg
Nur ein geringer Teil afrikanischer Migranten kommt nach Europa. „Laut den UN leben zwei Drittel der afrikanischen Migranten in anderen afrikanischen Ländern und nur ein Drittel in anderen Teilen der Welt“, sagte Benjamin Schraven vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik dem Evangelischen Pressedienst. In den vergangenen Jahren habe die Migration von Afrika nach Europa zwar deutlich zugenommen. „Aber selbst wenn sie weiter zunähme, wäre die Binnenmigration innerhalb des Kontinents noch immer um einiges größer“, betonte der Migrationsexperte.
Es werde oft angenommen, Armut sei die häufigste Migrationsursache in Afrika. Doch das Gegenteil sei der Fall: „Armut verhindert vielmehr Migration“, erklärte der Sozialwissenschaftler. „Denn wer auswandern will, vor allem über größere Distanzen hinweg, braucht dafür Ressourcen.“ Aus Geldmangel machten sich deutlich mehr Menschen innerhalb des afrikanischen Kontinents auf den Weg.