Quelle: NZZ
Hunderte von Bootsflüchtlingen kommen täglich in Italien an. Die meisten werden nun registriert. Andere EU-Staaten übernehmen aber nicht wie versprochen Asylbewerber.
von Andrea Spalinger, Rom
Jeden Tag werden auf dem Mittelmeer weiterhin Hunderte von Bootsflüchtlingen gerettet und nach Italien gebracht. Die Küstenwache verschickt allabendlich eine Mail mit den jüngsten Zahlen, doch diese finden in den Medien nur noch selten Erwähnung. Die Ankünfte gehören mittlerweile zum Alltag. Seit der Schliessung der Balkanroute erreicht die deutliche Mehrheit der Migranten – im Juli waren es 93 Prozent – Europa wieder über Italien. Laut der europäischen Grenzschutzagentur Frontex sind im letzten Monat allein 25 300 Männer, Frauen und Kinder hier an Land gegangen, im ersten Halbjahr waren es insgesamt 95 000.