Quelle: Zeit Online | 23.12.2016
Housam war freiwilliger Flüchtlingshelfer in Damaskus und Beirut – jetzt ist er selbst Flüchtling und sitzt in Griechenland fest.
Alicia Lindhoff
Housam ist erschöpft. Den ganzen Tag ist er mit einem Freund kreuz und quer durch Thessaloniki gelaufen, um den Beamer reparieren zu lassen, den sie vor einigen Wochen von Spendengeldern gekauft haben. Überall standen sie vor verschlossenen Türen. Als die Freunde schließlich mit dem kaputten Beamer wieder im Bus sitzen, dämmert es bereits. Ein verschenkter Tag. Housam starrt aus dem Fenster, vor dem halbverfallene Industriegebiete vorbeiziehen. Kein Beamer bedeutet: kein Kino für die Kinder im Camp, zumindest auf absehbare Zeit.