Quelle: Deutschlandfunk | 28.12.2016
Viele BewohnerInnen im Tal von Roya, auf französischer Seite vor der italienischen Grenze, protestieren dagegen, dass ankommende Flüchtlinge an den Schengener Binnengrenzen blockiert werden. Eine lokale Fluchthilfe und Aufnahme hat sich entwickelt. Gegen den bekanntesten Fluchthelfer findet nun ein Gerichtsprozess statt.
Französische Flüchtlingshelfer vor Gericht: „Das ist doch kein Verbrechen solidarisch zu sein“
Vor allem junge Afrikaner, die illegal nach Frankreich einreisen wollen, landen häufig im Tal der Roya an der französisch-italienischen Grenze. Dort versorgen Bergbewohner die Flüchtlinge und helfen ihnen auch dabei, die strengen Kontrollen zu umgehen. Jetzt gibt es dafür Ärger mit der französischen Justiz.
Von Martin Zagatta
„Hilfsbereitschaft ist kein Verbrechen“, steht auf den selbst geschriebenen Plakaten, die sie in die Luft halten. Und sie singen, um zwei ihrer Nachbarn zu unterstützen. Knapp 200 Menschen protestieren so in Nizza vor dem Gerichtsgebäude, in dem sich Pierre-Alain Mannoni, ein Universitätsdozent, verantworten muss, weil er Flüchtlingen geholfen hat, und der Bergbauer Cédric Herrou: „Menschen zu helfen, die in Gefahr sind, ist nicht nur ein Recht, sondern sogar eine Pflicht. Dafür kann man mich doch nicht verurteilen, trotz des politischen Drucks. Ich denke, dass sich die Justiz davon nicht beeindrucken lässt.“