23. Mai 2016 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlingszelte in Idomeni stehen unter Wasser“ · Kategorien: Balkanroute, Griechenland, Mazedonien

Quelle: Die Welt

Das Flüchtlingslager Idomeni machte in den vergangenen Tagen Schlagzeilen: Drogen, Prostitution, Gewalt. Nun lassen heftige Regengüsse die Menschen verzweifeln. Die Zelte stehen in Wasser und Schlamm.

Die Lage im griechischen Flüchtlingscamp in Idomeni wird für die dort ausharrenden Menschen immer schlimmer. Andauernde Regenfälle in Norden des Landes haben das provisorische Flüchtlingslager am Wochenende in eine Wasser- und Matschlandschaft verwandelt. Auf Fernsehbildern ist zu sehen, dass die winzigen Zelte mit dem Hab und Gut der Flüchtlinge 20 Zentimeter hoch im Wasser stehen.

Ein Bericht des griechischen Fernsehsenders Alpha zeigte am Samstagabend die Zelte unter Wasser und Bewohner des Lagers, die mit Spaten Matsch schaufeln. „Ihr müsst uns helfen“, sagte einer der Bewohner den Journalisten, „das ist kein Zustand hier, schaut euch das an, es ist wirklich sehr schlimm.“

Nach Angaben des griechischen Stabs für die Flüchtlingskrise harren in Idomeni weiterhin knapp 9000 Menschen aus – sie hoffen auf die Öffnung der Grenze zum Nachbarland Mazedonien, um so nach Mittel- und Nordeuropa weiterzureisen.

Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten im Lager nimmt nur sehr langsam ab. Immer wieder ruft die griechische Regierung die Menschen dazu auf, freiwillig in offizielle staatliche Auffanglager umzusiedeln – bisher weitgehend erfolglos.

Die Bewohner des Camps fürchten, bei der erhofften Grenzöffnung nicht dabei zu sein – obwohl Mazedonien längst wiederholt erklärt hat, die Grenze werde sich nicht öffnen. Von einer gewaltsamen Räumung des Lagers jedoch will die griechische Regierung absehen. Es hielten sich dort viele Familien, Frauen und Kinder auf, der Einsatz von Gewalt sei keine Option, heißt es.

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