26. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Sahara, Zentrales Mittelmeer: Studie gegen kommerzielle Fluchthilfe · Kategorien: Alarm Phone, Eritrea, Hintergrund, Italien, Libyen · Tags:

Im Rahmen des sogenannten Khartoum-Prozesses, mit dem die EU die Staaten Ostafrikas in die Fahndung gegen kommerzielle Fluchthelfer am Horn von Afrika, in Libyen und über das Zentrale Mittelmeer einzubinden versucht, ist im Februar 2016 eine Studie erschienen: „Human Trafficking and Smuggling on the Horn of Africa-Central Mediterranean Route“ (Sahan Foundation and IGAD Security Sector Program (ISSP)).

Es ist das Ergebnis der Zusammenarbeit der italienischen Staatsanwaltschaften mit Polizeien und Militärs Eritreas und Sudans. Es wird ersichtlich, dass die italienischen Staatsanwaltschaften vor allem mit Verhören von Überlebenden der Schiffskatastrophen im Zentralen Mittelmeer seit Oktober 2013 arbeiten.

Ein wichtiges Ermittlungsinstrument sind die beschlagnahmten Handys von Überlebenden, zahlreiche Handy-Fotos und Spitznamen von Beschuldigten sind abgedruckt. Die Ermittlungen gehen wie seit den 1990er Jahren absurderweise davon aus, dass es „key persons and entities“ des „Menschenschmuggels“ gebe, die die Polizei oder das Militär nur auszuschalten brauche, um Flucht und Migration zu stoppen.

Im Vergleich zur Bekämpfung der kommerziellen Fluchthilfe als „Organisierte Kriminalität“ in den 1990er Jahren ist der Grad der Realitätsfremdheit enorm gewachsen: Ermittelt wird gegen kommerzielle Fluchthelfer wegen der Schiffskatastrophen seit Oktober 2013 – die Boat-people ertranken und ertrinken hingegen wegen unterlassener Hilfeleistung, fehlender Seenotrettung und Abschottungen der EU-Staaten.

Die Studie erscheint in der Kooperation von EU-Abschottungseinrichtungen mit afrikanischen Polizeien, die nach der Studie selbst in erheblichem Masse an der kommerziellen Fluchthilfe beteiligt sind.

Quelle: ISSP Sahan HST Report

26. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Left Bank: Tunisia Explodes Again – Part 1 · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Tunesien

Quelle: Rob Prince’s Blog

Tunisia Explodes Again – Part One

1.

Five years after the onset of the sociopolitical explosion, “the Arab Spring,” Tunisia, the country where it began is bogged down in a deepening socio-economic crisis, lack of political vision (this despite a highly educated, sophisticated and politically savvy population) and an ongoing guerrilla war against Islamic radicals in the western and southern regions of the country that the government has not been able to extinguish, nor even bring under control. Although put forth as a kind of poster child for what might be considered the one “Arab Spring success story,” in fact, Tunisia is a country where disillusionment at successive government’s paralysis to address the crisis runs deep. If not for the repeated intervention of Tunisia’s civil society – its youth, civil rights organizations, labor unions – to push the government to act, the situation would most probably be even worse that it currently is.

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26. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Tunesien 2015: 105 Selbstverbrennungen · Kategorien: Tunesien · Tags:

Quelle: Nawaat

« On en a marre des immolés et de leurs revendications »

« On en a marre des immolés et de leurs revendications ! Vous voulez mourir ? Jetez vous par les fenêtres ! buvez du poison ou noyez vous dans un fleuve ! » crie le médecin du centre de traumatologie et des grands brûlés de Ben Arous . « Les jeunes doivent arrêter de faire ce chantage suicidaire ! Celui qui veut mettre fin à sa vie, qu’il le fasse chez lui et pas sur la place publique ! » a osé une journaliste sur le plateau d’un talk show. « Si tu es un homme ! Fais comme Bouazizi et montre nous ton courage ! » a lancé un policier à un vendeur ambulant juste qui menaçait de s’immoler à Sousse.

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25. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Wiener Balkan-Gipfel spaltet Europa“ · Kategorien: Balkanroute, Deutschland, Griechenland, Österreich

Quelle: Süddeutsche Zeitung

  • Österreich und die Westbalkanstaaten einigen sich auf einer Konferenz in Wien auf eine „Reduzierung des Flüchtlings-Zustroms“.
  • Unter Führung der Wiener Bundesregierung beschließen sie, Mazedonien bei der Registrierung von Flüchtlingen zu unterstützen.
  • Klare Kritik gibt es auf der Konferenz an Deutschland und Griechenland.

Von Cathrin Kahlweit, Wien

Mit einer Kampfansage gegen die Politik der „offenen Grenzen“ haben sich in Wien die Westbalkanstaaten und Österreich auf gemeinsame Anstrengungen bei der „Reduzierung des Flüchtlings-Zustroms“ geeinigt. Man hoffe zwar auf eine europäische Lösung, so Österreichs Außenminister Sebastian Kurz. Bis dahin aber müssten die am meisten belasteten Staaten auf nationale Lösungen setzen.

Österreich sei überfordert, und die Balkanstaaten dürften in der Flüchtlingskrise nicht alleingelassen werden. Daher gelte es jetzt, das Durchleiten nach Norden zu beenden. Zu der Konferenz waren Minister der EU-Staaten Bulgarien, Kroatien und Slowenien sowie sechs weiterer Balkanstaaten eingeladen: neben Mazedonien auch Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro und Serbien.

Klare Kritik an Deutschland

Unter Führung der Wiener Bundesregierung wurde am Mittwoch beschlossen, Mazedonien bei den Kontrollen und der Registrierung von Flüchtlingen zu unterstützen. Mazedonien soll nur noch „Schutzbedürftige“ durchlassen, deren Identität überprüft wurde und die weder falsche Dokumente haben noch falsche Angaben machen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner wollte sich nach der Konferenz nicht festlegen, wer genau diese Schutzbedürftigen seien, aus Regierungskreisen war aber zu hören, es sollten nur noch Iraker und Syrer nach Mazedonien ein- und weiterreisen dürfen.

Klare Kritik gab es auf der Konferenz an Deutschland. Österreichs Innenministerin erneuerte ihren Vorwurf, dass Berlin einerseits offene Grenzen propagiere, andererseits Wien auffordere, die Zahl derer, die nach Deutschland weiterreisen wollten, zu senken. Der mazedonische Außenminister stellte fest, da die „Absorptionskapazitäten“ der Zielländer begrenzt seien, sei es eine Frage von Tagen, bis das System zusammenbreche. Schon jetzt säßen 700 Flüchtlinge an der Nordgrenze seines Landes sowie 600 an der Südgrenze fest.

Der Wiener Außenminister Kurz äußerte deutliche Kritik an Griechenland. Dort fehle es an der Bereitschaft zu einer gemeinsamen Lösung. Die griechische Regierung kritisierte ihrerseits den Alleingang der Balkangruppe. Migrationsminister Yannis Mouzalas befürchtet eine „humanitäre Krise“.

Derzeit stauten sich bereits 12 000 Menschen in seinem Land, sagte er. Indes ist die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in Deutschland stark zurückgegangen. Am Dienstag wurden laut Bundespolizei nur 103 Personen gezählt. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sagte am Mittwochabend im Parlament, Griechenland werde Entscheidungen in Brüssel blockieren, wenn andere EU-Länder ihrer Verantwortung nicht gerecht würden. Zuvor hatte er sich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber beschwert, dass sich einige EU-Staaten nicht an Abmachungen hielten. Merkel habe zugesichert, Athen zu unterstützen, teilte sein Büro mit. Ein weiterer Angriff auf Brüssel kommt aus Ungarn. Regierungschef Viktor Orbán will die Bürger seines Landes über die von der EU beschlossenen Quoten zur Umverteilung von Flüchtlingen abstimmen lassen. Das Referendum dürfte frühestens im Sommer stattfinden.

25. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Libyen, Algerien, Maghreb: Szenarien von Krieg, Aufstand und Flucht · Kategorien: Algerien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Libyen, Tunesien · Tags:

In Enthüllungen und Hintergrundberichten von Le Monde, Le Figaro und italienischen Tageszeitungen werden alarmistische Szenarien von EU-Staaten und den USA zum Maghreb gezeichnet. Ab der kommenden Woche sollen bewaffnete US-Drohnen von Sizilien aus Westlibyen anfliegen. Die US-Militärangriffe der letzten Woche, die u.a. wichtigen Fluchthelfern und ihren Familien das Leben gekostet haben sollen, waren von Großbritannien aus gestartet. Frankreich führt bereits bewaffnete Kommando-Aktionen in Libyen aus.

Libyen soll in Militärzonen aufgeteilt werden: Italien würde mit 5.000 italienischen und libyschen Soldaten in Tripolitanien (Westlibyen) die Häfen und Petro-Installationen besetzen. Großbritannien soll von Zypern aus die Cyrenaica (Ost-Libyen mit Benghasi) unter Kontrolle bringen. Frankreich übernimmt das Militäreinsatzkommando für Fezan, d.h. für Südlibyen. Die USA erhalten die Luftkontrolle über Gesamtlibyen.

Diesen Planungen entsprechend hat das tunesisch-deutsche Militär die tunesischen Grenzanlangen gegenüber Libyen fertiggestellt, um mögliche Fluchtbewegungen aus Libyen aufzuhalten. Offensichtlich hat nur die algerische Regierung Einspruch gegen die westlichen Kriegspläne erhoben. Die algerische Regierung Bouteflikas ist politisch am Ende, und derzeit steigen wegen des Verfalls des Erdölpreises die Nahrungsmittel- und Benzinpreise in Algerien rasant. Es sei mit Aufstand und einer Massenflucht über das Mittelmeer zu rechnen, so titelt Le Figaro in seiner gestrigen Ausgabe. Die deutsche Regierung liefert gerade ein Kriegsschiff im Wert von 1 Mrd. Euro nach Algerien. Möglicherweise sind diese Kriegs-, Aufstands- und Fluchtszenarien ein Hintergrund für die migrationspolitische Hetze in Deutschland, die zur offiziellen Einschätzung des Maghreb als Region von „Sicheren Drittstaaten“ führt.

Angesichts der kriegsfeindlichen Einstellung der Bevölkerungen im Maghreb gerade auch gegenüber den ehemaligen Kolonialmächten ist ein Desaster der westlichen Militäreinsätze vorherzusehen. Die Überlagerung der anhaltenden Flucht über das zentrale Mittelmeer mit Kriegsvertreibungen würde das Meer zwischen Westlibyen und Sizilien neben der Balkanroute zu einem zweiten Schauplatz einer künstlich erzeugten Flüchtlingskrise machen.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Number of migrants arriving in Greece down 40% in January · Kategorien: Mittelmeer · Tags: ,

Quelle: Frontex

The number of migrants arriving in Greece in January fell to 68 000, down nearly 40% in comparison with December 2015, due in large part to poor weather conditions around the Aegean islands.

The rough seas also led to a significant increase in fatalities in the waters between Turkey and Greece.

Despite the drop in migrant arrivals from the previous month, the figure for January 2016 was 38 times higher than the number recorded in January 2015. Syrians, Afghans and Iraqis continued to account for the largest share of the migrants detected in Greece.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Wildes Flüchtlingslager in Calais wird geräumt“ · Kategorien: Frankreich · Tags: ,

Quelle: der Standard

Französische Polizei: Frist für Teilräumung des „Dschungels“ bis Dienstag, Übersiedlung von tausend Flüchtlingen

Stefan Brändle aus Paris

Die Lage in Calais verschärfte sich am Montag. Mehrere Tausend Flüchtlinge, die in Sanddünen östlich der Stadt in einem improvisierten Lager, dem so genannten „Dschungel“, leben und nach England übersetzen wollen, bereiteten sich auf die Abreise vor. Ende letzter Woche setzte ihnen die örtliche Polizeipräfektur auf Weisung der französischen Regierung eine Frist bis Dienstag, einen Teil des Lagers zu räumen. Dann sollen die Bulldozer auffahren.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Balkanroute: Flüchtlinge auf freier Wildbahn“ · Kategorien: Afghanistan, Balkanroute, Griechenland, Mazedonien, Österreich · Tags:

Quelle: NZZ | Bildstrecke

In der Flüchtlingskrise ist die Koordination an der Balkanroute zusammengebrochen. Staaten und internationale Organisationen haben keinen Überblick mehr.

von Andreas Ernst, Belgrad

Seit Sonntagmorgen ist die mazedonische Grenze für afghanische Flüchtlinge gesperrt. Jetzt stauen sich mehrere tausend Personen in Nordgriechenland vor der Grenze und warten auf die Weiterreise in Richtung Norden. Von Mazedonien eingelassen werden nur Syrer und Iraker, die über gültige Reisepapiere verfügen und bereits in Griechenland registriert wurden.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Between two taps“ · Kategorien: Griechenland

Quelle: Ekathimerini

PANTELIS BOUKALAS

Thessaloniki Mayor Yiannis Boutaris is absolutely right: “Refugees don’t eat people.” We are not sure if the reverse is true, as current events do not allow for any kind of certainty in the matter. For many leaders and citizens in a number of countries, refugees have already proved expendable, ready for sacrifice. A mass whose feelings don’t count, whose hopes for a better life bring laughter to those already enjoying it. This mass only acquires any significance when incorporated into the strategies of geopolitical players.

In order for these strategies to succeed, it is no longer necessary to sacrifice parts of the cronies’ powers, in other words the unknown soldiers, as is usually the case when it comes to typical confrontations between countries. Being foreign and often of a different religion, the refugees are a great substitute and are inexpensive. They constitute hundreds of thousands of pawns being moved on the map by chess-playing marshals constantly launching threats and blackmailing each other.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Greek police start removing migrants from FYROM border · Kategorien: Afghanistan, Griechenland · Tags:

Quele: Ekathimerini

Greek police started removing migrants from Greece’s border with Former Yugoslav Republic of Macedonia (FYROM) on Tuesday after additional passage restrictions imposed by FYROM authorities left hundreds of them stranded, sources said.

The migrants had squatted on rail lines in the Idomeni area on Monday after attempting to push through the border to FYROM, angry at delays and additional restrictions in crossing.

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