Quelle: DW
Premier Alexis Tsipras hat versprochen, bis zum EU-Gipfel in dieser Woche würden die Hotspots auf den griechischen Inseln endlich fertig sein. Aber auf Kos protestieren die Anwohner. Barbara Wesel berichtet.
„Ich will keinen Hotspot auf meiner Insel“, schreit ein alter Mann aus dem Dorf Pili in die Menge seiner Mitbürger. Sie alle sind am Hügel vor dem Ort an der Polizeikette stecken geblieben, die ihnen mit Schilden und Schlagstöcken den Weg hoch zu dem früheren Militärlager versperrt, das jetzt im Eiltempo zum Hotspot für die Registrierung von Flüchtlingen ausgebaut wird. „Ich will ihn verdammt noch mal wirklich nicht!“, regt der Mann sich auf. „Die ganzen Pakistaner und Afrikaner – sollen sie sie doch zu den Türken schicken! Das sind alles nur eingeschleuste Illegale.“ Die Umstehenden stacheln seine Wut noch an: „Wir wollen unsere Rasse reinhalten“, schließt er seine Tirade ab, und zeigt damit, dass er wohl zu den Anhängern des rechtsextremen „Golden Dawn“ gehört. Von denen gibt es in Pili einige, und sie hetzen die Bewohner auf, die Polizeisperren zu durchbrechen.