28. August 2016 · Kommentare deaktiviert für Ventimiglia: „Jeden Tag kommen neue Flüchtlinge an, prallen ab, kehren zurück“ · Kategorien: Frankreich, Italien, Mittelmeerroute

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Sie haben die Sahara und das Mittelmeer durchquert, nun sitzen Hunderte Flüchtlinge an der italienischen Riviera fest. Ihr Traum: Die Grenze nach Frankreich zu überqueren.

Von Oliver Meiler, Ventimiglia

Er wird es wieder versuchen. „Immer, immer wieder“, sagt Johnboss und lacht. Gestern sind sie einfach losmarschiert, zu viert, alle aus dem Sudan. Sie sind den Hügel hochgestiegen, der sich hinter dem „Campo Roja“ erhebt, einem Durchgangslager vom Roten Kreuz in einem ehemaligen Güterbahnhof am Rand von Ventimiglia im äußersten Nordwesten Italiens. Über verbranntes Gestrüpp, vorbei an Gärten hingewürfelter Villen und an Gewächshäusern. Steil rauf und dann links, dort ist Frankreich.

Ventimiglia

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28. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Die Nacht, die alles verändert hat“ · Kategorien: Balkanroute

Quelle: Stuttgarter Zeitung

Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge

Vom 4. auf den 5. September 2015 entscheidet Kanzlerin Angela Merkel, Flüchtlinge aus Ungarn über Österreich nach Deutschland einreisen zu lassen. Aus der Ausnahme für wenige in einer Notsituation wurde eine Massenwanderung. Ein Protokoll der entscheidenden Nacht – und die Folgen.

Berlin – Das Bundeskanzleramt ist verwaist, als die wichtigste Entscheidung der jüngeren deutschen Geschichte fällt. Nur im Lagezentrum, einer Art Edeltelefonzentrale, tun ein paar Mitarbeiter an diesem Freitagabend Dienst, alle Entscheidungsträger sind ausgeflogen. Hausherrin Angela Merkel ist unterwegs im nordrhein-westfälischen Kommunalwahlkampf, ihr Kanzleramtschef Peter Altmaier reist an den Genfer See, wo er am nächsten Tag vor einem deutsch-französischen Wirtschaftsforum sprechen soll. Und auch die für die Flüchtlingsfrage wichtigsten Minister sind unpässlich: Außenamtschef Frank-Walter Steinmeier trifft seine Kollegen in Luxemburg, und Innenminister Thomas de Maizière hütet mit knapp 40 Grad Fieber das Bett. Vielleicht hat es nie zuvor einen Beschluss dieser Bedeutung gegeben, der ausschließlich in Handygesprächen ausgehandelt wurde.

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28. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Europa steht vor einem Stresstest seiner Grenzen“ · Kategorien: Europa · Tags: ,

Quelle: Die Welt

Noch immer kommen Flüchtlinge über den gefährlichen Seeweg. Frontex-Direktor Fabrice Leggeri will legale Wege nach Europa schaffen. Außerdem wird er die Schwachstellen an deutschen Grenzen testen.

Angesichts der angespannten Flüchtlingssituation plant die EU-Grenzschutzagentur Frontex Stresstests für die europäischen Außengrenzen. „Wir müssen den Krisenfall besser vorbereiten“, sagte Frontex-Direktor Fabrice Leggeri der „Welt am Sonntag“.

Folgt man Leggeri haben sich mehrere EU-Mitgliedsstaaten bereit erklärt, an der für Oktober geplanten Schwachstellenanalyse teilzunehmen – darunter Deutschland und Griechenland. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte die Zusage. Nach Informationen der Berliner Regierung haben sich zudem Finnland, Slowenien und Rumänien gemeldet.

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28. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Die Botschaft der Flüchtlinge“ · Kategorien: Balkanroute, Video

Quelle: DW

Hunderttausende Flüchtlinge durchquerten vor einem Jahr Europa. Wie unverzichtbar das Smartphone auf der lebensbedrohlichen Reise war, darüber diskutierte ein DW-Podium beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung.

Mohammad Khalefeh, geboren in Aleppo, aufgewachsen in Damaskus, lebt seit 14 Monaten in Deutschland. Mohammad Ghunaim, ebenfalls aus Damaskus, ist vor acht Monaten nach Deutschland gekommen. Die beiden jungen Männer sind vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. Ihre Flucht führte sie über die Türkei, das Mittelmeer, Griechenland und die sogenannte Balkanroute Richtung Norden. Was sie dabei erlebt haben, ist dokumentiert. Auf Fotos und Videos, aufgenommen von ihnen selbst auf der langen und lebensbedrohlichen Reise.

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28. August 2016 · Kommentare deaktiviert für Libysche Navy gibt Angriff auf MSF-Rettungsschiff zu · Kategorien: Italien, Libyen · Tags:

Quelle: The Libya Observer

Libyan Navy explains interception of Doctors Without Borders ship

Doctors Without Borders (MSF) condemned the Libyan Navy’s boat attack on its ship (Bourbon Argos) which it said was on a search and rescue mission off the Libyan coast.

On Friday, the MSF said in a statement that it was ticked off by the “violent act” against the humanitarian and medical organization, which only aims at conducting rescue operations in the Mediterranean to save the lives of the immigrants, who flee wars, poverty, and catastrophes.

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27. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „The Guardian view on Europe and migration: the year of living damagingly“ · Kategorien: Europa, Lesetipps · Tags:

Quelle: The Guardian

Twelve months ago, Europe failed to rise to the challenge of the Syrian refugee crisis. It is still paying the price – and so are the refugees

Not every big issue that Europe has faced over the past 12 months has been linked to the migration and refugee crisis. But most of them have. The arrival of over 1 million people in late summer 2015 shook European politics and institutions, as well as challenging Europe’s awareness of itself and its place in the world more than any event since the fall of the Berlin Wall. It would be foolish to imagine that this crisis is now over and that the numbers will not rise again.

One key moment came in late August 2015, when Germany announced it would accept all Syrian refugees fleeing war without sending them back to the countries where they had first entered the EU. Angela Merkel’s words a few days later, “Wir schaffen das” (we will manage), felt pivotal, although whether the German chancellor really did open the floodgates of a vast refugee movement is still debated. Refugees had, after all, been on the move for months already in their hundreds of thousands. Harrowing pictures of overcrowded voyages to reach Europe were familiar. Long before Germany opened its doors, southern EU countries were facing a critical situation, their administrations and social services overwhelmed.

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27. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Vergessen auf der Balkanroute“ · Kategorien: Balkanroute · Tags:

Quelle: DW

Hunderttausende Flüchtlinge reisten im letzten Jahr auf der Balkanroute nordwärts. Wie sieht es dort heute aus, da der Zustrom abgeebbt ist? Mariya Ilcheva auf Spurensuche in Griechenland, Bulgarien, Serbien und Ungarn.

Balkanroute 2016 Reportage (Foto: DW/Ilcheva)

„Wir sind hier nur auf Zeit“, sagt Abdulamir Hussein und lächelt seine Frau an, als wollte er ihr zumindest ein Nicken abringen. Sie starrt aber nur schweigend auf ihre Hände. Beiden sieht man die Erschöpfung an. Der 49-jährige Iraker und seine Familie sind bereits seit zehn Jahren auf der Flucht. Aktuell in Thessaloniki. Sie gehören zu rund 7000 Flüchtlingen in Griechenland, die im Rahmen des Umsiedlungsprogramm der EU auf ihre Aufnahme in einem der nördlichen Staaten Europas warten.

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27. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Einmal australische Hölle – und kein Zurück“ · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags:

Quelle: Die Welt

Australien verfrachtet Bootsflüchtlinge auf die kleine Insel Nauru. Dort werden sie verprügelt, missbraucht und vergewaltigt. Und in der reichen Industrienation will man von all dem nichts wissen.

Im Nachhinein wären sie wohl lieber in der Hölle geblieben. Doch nun sind sie gefangen auf einer Insel, auf Nauru. Hunderte Seemeilen sind es bis zur nächsten Nachbarinsel, 3000 Kilometer bis Australien. Dabei wollten die Flüchtlinge doch genau da hin, ins Land ihrer Träume. Und sie waren so nah dran, dort ein neues, besseres Leben zu beginnen: Ihr Boot war nicht gekentert, die australische Küstenwache hatte sie aufgegriffen. Aber sie kamen nicht nach Australien. Sie kamen nach Nauru – aus der Hölle in die Hölle.

Nauru

Eine Satellitenaufnahme des Flüchtlingscamps auf Nauru

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27. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Migration – Fakten und Fiktionen“ · Kategorien: Hintergrund · Tags: , ,

Quelle: derStandard

Es wird endlich Zeit, die Ängste in Sachen Flüchtlinge und Migranten beiseitezuschieben und mit Tatsachen zu operieren. Sonst werden die entwickelten Länder niemals zu einer ordnungsgemäßen und organisierten Einwanderungspolitik kommen

KOMMENTAR DER ANDEREN PETER D. SUTHERLAND

In vielen Ländern wird die aktuelle politische Debatte weiterhin durch Migration und Einwanderung dominiert. Und dies zu Recht: Das Thema hat Auswirkungen auf die Volkswirtschaften und Gesellschaften in aller Welt. Aber die öffentliche Meinung zu diesem entscheidenden Thema wird im Allgemeinen nicht durch Tatsachen bestimmt, sondern durch Emotionen. Dies führt dazu, dass es keinen offenen und effektiven Dialog über die Risiken – oder die vielen Vorteile – der Migration gibt.

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27. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Immer mehr Gerichte sprechen Syrern umfänglichen Schutz zu“ · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

Quelle: FAZ

Um den Nachzug von Familienangehörigen zu verhindern, hatte die Bundesregierung vielen syrischen Flüchtlingen nur einen begrenzten Schutzstatus zuerkannt. Gerichte machen ihr aber einen Strich durch die Rechnung.

Verwaltungsgerichte sprechen Syrern immer öfter den umfänglichen Flüchtlingsschutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention zu. Damit sind diese berechtigt, ihre Familien nach Deutschland nachzuholen. Die Praxis untergräbt die Bemühungen der Bundesregierung, den Familiennachzug syrischer Flüchtlinge zu beschränken. Zuletzt hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) mehr Syrern subsidiären Schutz als Flüchtlingsschutz zugesprochen. Klagen diese gegen die Entscheidung, erkennen viele Gerichte vermehrt die Asylantragstellung als „Nachfluchtgrund“ an, wie die F.A.Z. berichtet.

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