Quelle: Süddeutsche Zeitung
Sie haben die Sahara und das Mittelmeer durchquert, nun sitzen Hunderte Flüchtlinge an der italienischen Riviera fest. Ihr Traum: Die Grenze nach Frankreich zu überqueren.
Von Oliver Meiler, Ventimiglia
Er wird es wieder versuchen. „Immer, immer wieder“, sagt Johnboss und lacht. Gestern sind sie einfach losmarschiert, zu viert, alle aus dem Sudan. Sie sind den Hügel hochgestiegen, der sich hinter dem „Campo Roja“ erhebt, einem Durchgangslager vom Roten Kreuz in einem ehemaligen Güterbahnhof am Rand von Ventimiglia im äußersten Nordwesten Italiens. Über verbranntes Gestrüpp, vorbei an Gärten hingewürfelter Villen und an Gewächshäusern. Steil rauf und dann links, dort ist Frankreich.