29. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge protestieren gegen Internierung in Lagern“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Quelle: Die Welt

Seit Ende März dürfen Flüchtlinge auf Lesbos ein Registrierungslager nicht mehr verlassen. Während eines Besuchs von US-Vize-Außenministerin Heather Higginbottom kam es jetzt zu Protesten.

Auf der griechischen Insel Lesbos haben am Montag dutzende Flüchtlinge gegen ihre Internierung im Registrierungslager Moria protestiert. Während eines Besuchs von US-Vize-Außenministerin Heather Higginbottom forderten sie lautstark „Freiheit!“ und riefen, „wo bleiben die Menschenrechte?“ Die Flüchtlinge dürfen das Registrierungslager seit dem 20. März nicht mehr verlassen.

Die Änderungen im Umgang mit den Flüchtlingen wurden von mehreren Hilfsorganisationen scharf kritisiert. In Moria würden Menschen eingesperrt, die „keinerlei Verbrechen begangen“ hätten, kritisierte der Griechenland-Beauftragte der Organisation Oxfam, Giovanni Riccardi Candiani.

Flüchtlinge würden mit stark eingeschränkter Bewegungsfreiheit festgehalten, um von dort „zwangsweise“ in die Türkei zurückgebracht zu werden. Moria sei zu einem „geschlossenen Abschiebezentrum“ geworden.

Zuvor hatten bereits das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen erklärt, ihre Arbeit in Moria einzustellen.

„Menschen haben verstanden, dass sie festgehalten werden“

„Die griechischen Behörden gaben die Zahl der Flüchtlinge auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Rhodos und Kastellorizo am Montag mit 4289 an, davon knapp die Hälfte (2068) auf Lesbos. „Die Menschen haben inzwischen verstanden, dass sie festgehalten werden“, sagte Ilektra Koutsoumani von der Organisation Ärzte der Welt.

Diese Organisation setzt ihre Tätigkeit für die Flüchtlinge auch in Moria fort.

Eine Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei sieht vor, dass die Türkei irregulär nach Griechenland gelangte Schutzsuchende zurücknimmt. Im Gegenzug nimmt die EU syrische Flüchtlinge auf, die bereits in der Türkei sind. Zu dem Abkommen gehört die Prüfung von Asylanträgen in den Registrierungslagern, sogenannten Hotspots, in Griechenland.

Dafür will die EU zahlreiche zusätzliche Polizisten und Asylentscheider bereitstellen.

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