14. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Hunderte Flüchtlinge versuchen nach Mazedonien zu gelangen“ · Kategorien: Balkanroute, Griechenland, Mazedonien
March of Hope

Hilfe für die Schwachen, damit niemand von der Strömung mitgerissen wird

Quelle: DW

Hunderte Menschen haben sich vom griechischen Flüchtlingslager Idomeni aus auf den Weg gemacht, um eine alternative Route nach Mazedonien zu finden. Die griechische Polizei ließ sie passieren.

Mit all ihren Habseligkeiten marschierten die Flüchtlinge in Richtung des nahegelegenen Grenzdorfes Chamilo, rund zwei Kilometer südwestlich von Idomeni. Nach einem acht Kilometer langen Marsch durchquerten einige hundert von ihnen einen reißenden Fluss auf griechischer Seite, dessen anderes Ufer noch etwa 500 Meter von der mazedonischen Grenze entfernt ist.

Laut Korrespondenten gibt es dort dem Anschein nach keinen Grenzzaun mehr, der die Menschen auf ihrem Weg in Richtung Deutschland aufhalten könnte. Die Flüchtlingsgruppe wurde später von griechischen Polizisten umringt. Mazedonische Polizeikräfte waren zunächst nicht zu sehen.

Die Menschen stammen vorwiegend aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Bei der Querung des Flusses halfen junge Männer schwächeren Flüchtlingen, damit diese nicht von der Strömung mitgerissen wurden. Später zogen griechische Bereitschaftspolizisten auf und teilten den Menschen mit, dass ihr Vorhaben sinnlos sei: Auf mazedonischer Seite würden die Flüchtlinge bereits erwartet und von den dortigen Behörden wieder zurück über die Grenze nach Griechenland gebracht. Die Bereitschaftspolizisten versuchten zwar, die Gruppe aufzuhalten, ließen sie dann aber passieren, ohne Gewalt anzuwenden.

Von mazedonischer Armee gestoppt

Wie Korrespondenten weiter berichten, schafften es die ersten derweil auf mazedonisches Territorium vorzudringen. Sie wurden jedoch von Soldaten in Empfang genommen und mit Lastwagen abtransportiert. Eine Polizeisprecherin sagte, man wolle die Menschen zurück nach Griechenland bringen. Polizei und Armee hätten entlang der Grenze erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

Mazedonien liegt auf der sogenannten Balkanroute, über die in den vergangenen Monaten tausende Flüchtlinge in Aufnahmeländer wie Deutschland gelangten. Vor zweieinhalb Wochen führten die Regierung in Skopje und weitere Länder entlang der Balkanroute aber eine Tagesobergrenze für die Einreise von Flüchtlingen ein. Mittlerweile ist die Balkanroute de facto vollständig geschlossen. Zehntausende Flüchtlinge sitzen deshalb mittlerweile in Griechenland fest.

Dramatische Zustände in Idomeni

In dem improvisierten Lager Idomeni an der mazedonischen Grenze ist die Lage dramatisch. Nach neuem Dauerregen ist der Boden in dem Camp völlig versumpft. Viele der rund 12.000 Bewohner, darunter viele Kinder, leiden unter Atemwegserkrankungen, wie das griechische Staatsfernsehen berichtete. Die Behörden riefen die Migranten abermals auf, das Camp zu verlassen und in andere organisierte Lager im Landesinneren zu gehen.

uh/qu (dpa, afp)

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siehe auch: The Guardian

Migration crisis: 1,000-strong group from camp gets into Macedonia

Group marched from Idomeni in Greece, fording river and rounding fence, before being intercepted by Macedonian soldiers

More than 1,000 people from a camp in northern Greece have got around a border fence and crossed into Macedonian territory on Monday, according to witnesses.

A large group of refugees and migrants reportedly marched away from the sprawling tent city near Idomeni, where at least 12,000 people have been stranded in filthy conditions since Macedonia and other nations blocked their route north along the so-called Western Balkan route. Later, a second group of 500 set off from Idomeni to follow them.

Heading west from the camp in a long, snaking cavalcade via muddy paths, and wrapped up in coats and hats, they carried their belongings in rucksacks and bags. The group included many children, some walking, others pushed in strollers.

Some made victory signs as they walked along. There was no sign of police following them.

When they reached a river, the travellers passed a rope across it and formed a “human chain” to cross, Reuters photographer Stojan Nenov said. Some carried children across on their shoulders.

They then found a way around the fence put up by Macedonian authorities to keep them out, Nenov observed. Macedonian soldiers put some of the people in army trucks but it was unclear where they would be taken.

An intelligence source in Macedonia said a group had entered the country. “Police and army are aware, they intervened,” the source said.

Earlier, Macedonian police said three people – two men and a woman – had drowned while trying to cross a river close to the Greek border swollen by heavy rain.

Greece has stepped up efforts to move thousands of people near the Macedonian border to sheltered camps amid fears about the spread of infectious diseases.

EU leaders and Turkey are due to meet again on Thursday and Friday to try to seal a deal to stem the flow of people from Turkey to Europe through Greece.

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siehe auch: Zeit Online

Fotostrecke Idomeni: Fluchtversuche der Verzweifelten

Hunderte Flüchtlinge wollten vom griechischen Flüchtlingslager in Idomeni nach Mazedonien fliehen. Auch der Grenzfluss Suva Reka stoppte viele nicht.

Seit Tagen hatten sie in Griechenland gewartet. An diesem Montag machten sie sich dann auf den Weg Richtung geschlossener Grenze nach Mazedonien. Die Menschen marschierten kilometerweit bei strömendem Regen und wateten durch einen Fluss, bevor sie Lücken im Grenzzaun in der Nähe des griechischen Orts Hamilo nutzten.

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