19. April 2015 · Kommentare deaktiviert für Innenminister macht Fluchthilfe für Massensterben verantwortlich · Kategorien: Alarm Phone, Deutschland, Italien, Libyen · Tags: , ,

„[…] Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sprach von einer „andauernden Tragödie“[…] Ein zentraler Punkt sei die Bekämpfung von Schlepperbanden. „Wir dürfen und werden es nicht dulden, dass diese Verbrecher aus bloßer Profitgier massenhaft Menschenleben opfern.“ Gleichzeitig benötige man eine bessere Verzahnung der Außen-, Innen und Entwicklungspolitik zwischen den Mitgliedsstaaten sowie den Herkunfts- und Transitstaaten. Seitens der EU-Kommission sei „in der Vergangenheit zu wenig passiert“, sagte der Minister. Er begrüße es, dass die Kommission im Mai eine neue Flüchtlingsstrategie vorlegen wolle. […]

Es handle sich um die „größte Flüchtlings-Schiffskatastrophe in der neueren Geschichte des Mittelmeers“, sagte der Sprecher des transnationalen Helfernetzwerks „Watch the med“, Helmut Dietrich, dem Tagesspiegel. Mit ihrem Beschluss vom 27. August 2014, die Seenotrettung im Mittelmeer herunterzufahren, sei die EU verantwortlich für dieses Massensterben. Sie habe die Möglichkeit, Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu retten, lasse sie aber ertrinken.

Die Passage zwischen der libyschen Küste und Sizilien sei eine der bestüberwachtesten Meereszonen der Welt, „wenn man wollte, wäre hier jede Nussschale aufspürbar“. Die Küstenwachen Italiens und Maltas verfügten jedoch nicht über die notwendige Ausrüstung, um das Sterben im Mittelmeer zu verhindern.

Derzeit stehe seine Organisation gleichzeitig mit zehn weiteren Flüchtlingsbooten in Kontakt, sagte Dietrich. Das seien „so viele wie noch nie“. In den vergangenen drei Jahren sei der Flüchtlingsdruck derart angestiegen, dass es die „Pflicht Europas und der Welt“ wäre, sichere Schiffspassagen für Flüchtlinge zu organisieren. „Wir fordern eine sofort einzurichtende direkte Fährverbindung für Flüchtlinge aus Tripolis und anderen Orten Nordafrikas nach Europa.“ […]“

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