27. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Drama auf dem Mittelmeer: Dutzende Leichen in Flüchtlingsboot entdeckt“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: ,

Quelle: Spiegel Online

Wieder sind Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gestorben: Auf einem Schiff vor der libyschen Küste wurden im Laderaum die Leichen von rund 50 Menschen entdeckt.

Es ist eine grausame Entdeckung auf einem Flüchtlingsboot auf dem Mittelmeer: Im Laderaum wurden Dutzende Migranten tot aufgefunden. Das bestätigte die italienische Küstenwache am Mittwoch.

Von Bord wurden laut Nachrichtenagentur Ansa etwa 400 Menschen durch die Besatzung des schwedischen Schiffes „Poseidon“ lebend von dem Holzboot gerettet. Das Schiff, das sich vor der libyschen Küste befand, sei in Richtung Italien unterwegs gewesen. Erst vor wenigen Tagen waren im Mittelmeer rund 50 Leichen auf einem Schiff unter Deck entdeckt worden. Die „Poseidon“ ist im Auftrag der europäischen Grenzschutzbehörde Frontex im Einsatz.

Laut der italienischen Küstenwache liefen mehrere Rettungseinsätze für insgesamt mehr als 2000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer.

Nahezu täglich versuchen Hunderte Menschen, von Afrika nach Europa zu gelangen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 100.000 Flüchtlinge über den Seeweg von Afrika und dem Nahen Osten aus nach Italien gelangt. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Unglücken mit Hunderten Toten. Schätzungen zufolge starben in diesem Jahr schon 2500 Flüchtlinge bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

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siehe auch: Malta Today

17 individuals drowned when their boat capsized while 30 other were found dead in the hull of another vessel, believed to have perished from inhaling engine fumes

Some 30 bodies were recovered from the hull of a boat that was carrying some 400 people 30 miles north of Libya by the crew of the Swedish coastguard Poseidon, according to Migrant Report.

They were found close to the engine and are believed to have died from fume inhalation and asphyxia.

Earlier in the day 17 individuals drowned after their boat capsised some five miles north of the Libyan coastal town of Zuwara on Wednesday. A spokesman for the Zuwara coastguard which spotted and saved 20 people, men and women and recovered three bodies.

But the survivors, mostly from Nigeria and Ghana, said they were travelling in a group of about 40 when they boat overturned in bad weather some four hours after the boat left.

The coastguard started the rescue at 4am and continue with the search into the afternoon but nobody else was spotted.

There are currently eight rescue operations taking place, involving more than 2,000 people in what looks like another challenging day for rescuers.

While the Migrant Offshore Aid Station (MOAS) and Medicines Sans Frontieres were assisting the Swedish vessel Poseidon, another boat appeared on the horizon carrying at least 700 more people.

The operation is ongoing.

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siehe auch: Zeit Online

50 Tote auf Flüchtlingsboot im Mittelmeer

Die schwedische Küstenwache hat vor der libyschen Küste ein Schiff mit mehr als 400 Flüchtlingen entdeckt. Im Laderaum fanden Mitarbeiter die Leichen von 50 Menschen.

Auf einem Schiff vor der libyschen Küste sind die Leichen von etwa 50 Menschen entdeckt worden. Die Toten seien im Laderaum eines Bootes gefunden worden, teilte die italienische Küstenwache mit. 439 Flüchtlinge konnten durch die Besatzung des schwedischen Schiffes Poseidon, das zur Triton-Mission gehört, lebend von dem Holzboot gerettet werden. Das Flüchtlingsschiff sei in Richtung Italien unterwegs gewesen.

Der Einsatz war nur einer von zehn, zu dem Rettungsschiffe am Mittwoch gerufen wurden. Menschenschmuggler in Libyen schicken wegen der derzeit ruhigen See besonders viele Boote in Richtung Europa. Viele sind aber kaum seetüchtig und völlig überfüllt. Erst am 15. August hatte die italienische Marine nördlich von Libyen im Laderaum eines überfüllten Schmugglerbootes mindestens 40 tote Flüchtlinge gefunden, die vermutlich durch Abgase erstickt waren.

Bislang haben in diesem Jahr nach UN-Angaben mehr als 2.400 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer ihr Leben verloren. Viele Flüchtlinge vor allem aus Syrien und dem Irak versuchen, über die kürzere Route von der Türkei auf die griechischen Inseln zu kommen.

Dort wurden seit Dienstagmorgen knapp 600 Flüchtlinge bei Einsätzen vor Lesbos, Chios, Samos und Kos aufgegriffen. Nicht erfasst wurden jene Flüchtlinge, die es von der Türkei aus alleine auf die Inseln geschafft hatten, die meisten in Schlauchbooten.

Von Griechenland aus ziehen die meisten rasch weiter nach Mazedonien und Serbien bis nach Ungarn, wo die Regierung einen Grenzzaun bauen ließ. Dieser erweist sich als weitgehend wirkungslos. Flüchtlinge schlüpfen unter dem Zaun durch oder klettern mit Hilfe von Decken darüber.

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