07. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Tunesien, Unruhen-Statistik 2011-2012 · Kategorien: Tunesien · Tags: , ,

La Presse, 01.12.2012:

In den letzten 2 Jahren 27.557 Protestbewegungen, 11.282 allein im Jahr 2012 bis Oktober. Diese Daten für das laufende Jahr setzen sich zusammen aus: 416 Brandstiftungen, 1003 Angriffe gegen Arbeitsstätten, 1.495 Sit-Ins, 1.043 Arbeitssabotagehandlungen, 1.226 Straßenblockaden, 1.585 gewerkschaftlich (UGTT) ausgerufene Streiks, und der Rest (d.h. 4.514!) ‚wilde‘ Streiks.

07. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für ak: Zur Karte des Widerstandes gegen das EU-Grenzregime · Kategorien: Europa, Nicht zugeordnet · Tags:

Transborder Map

Zur Karte des Widerstandes gegen das EU-Grenzregime

Dieser Ausgabe des ak liegt ein englisch-französisch-sprachiges Plakat bei, das mit „Transborder-Map“ betitelt ist. Auf dem Hintergrund der geographischen Karte Europas sind Initiativen und Projekte eingezeichnet (sowie auf der Rückseite in kurzen Sätzen vorgestellt), die sich im März 2012 auf einer Konferenz in Istanbul getroffen haben und die dem Migrationsregime diesseits und jenseits der EU-Außengrenzen die Stirn bieten. 60 AktivistInnen aus 14 Ländern hatten sich an dem Austauschtreffen beteiligt, die Karte ist ein Produkt dieser transnationalen Vernetzung.
siehe Karte: https://archiv.ffm-online.org/2012/11/19/transborder-map/

Ob an der griechisch-türkischen Grenze und in der Ägäis, in den Meerengen von Sizilien oder Gibraltar, rund um die Insel Lampedusa oder um die Enklaven Ceuta und Melilla: die Bilder an den verschiedenen Hotspots, den sogenannten Brennpunkten der Außengrenzen, gleichen sich. Monströse Zaunanlagen und High-Tech-Überwachung, EU-finanzierte Abschiebeknäste und Dauereinsätze der Grenzschutzagentur Frontex prägen die Situation entlang der wichtigsten Nachbarstaaten. Die Ukraine, Türkei, Libyen, Tunesien, Marokko und sogar westafrikanische Länder sind aus der Perspektive der EU wesentliche Stationen der Transitmigration und sollen – mittels ökonomischem Druck und finanziellen Anreizen – so weit als möglich in die Migrationskontrolle eingebunden werden. Diese Externalisierungsstrategie, die Vorverlagerung des Grenzregimes Richtung Süden und Osten, hat tausendfachen Tod und Leid zur Folge, einkalkuliert im Sinne einer EU-Abschreckungsstrategie gegen die „illegale Migration“.

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05. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Senegal: Künftige Visa-Erteilung reziprok zu Schengen-Restriktionen · Kategorien: Afrika · Tags:

[EN]

Senegal is about to put in place a system of visa reciprocity starting january 2013. This means that any national from a country that requires a visa from Senegalese nationals will have to apply for a visa to enter Senegal. There will as in many countries be an exception for diplomats and foreing govbernment officials on duty. The system is suppose to become effective July 2013.

[FR]

Le Sénégal va rendre la monnaie de sa pièce à la France

le 4 December 2012

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05. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Angriff auf UGTT 04.12.2012, Bericht · Kategorien: Tunesien

Ausführlicher Bericht zum Angriff auf die UGTT, zu Hintergründen und möglichen Folgen auf:

http://blogs.rue89.com/tunisie-libre/2012/12/05/le-bras-de-fer-entre-ennahdha-et-lugtt-degenere-place-mohamed-ali-229122

Le bras de fer entre Ennahdha et l’UGTT dégénère place Mohamed Ali

Thierry Brésillon
Journaliste

Publié le 05/12/2012 à 10h15

L’instant où la situation bascule entre syndicalistes et militants d’Ennahdha (Thierry Brésillon)

Mardi après midi, une manifestation organisée par le syndicat UGTT et une contre manifestation de militants d’Ennahdha, a dégénéré en violences. Cette première confrontation directe pourrait ouvrir une épreuve de force politique d’ampleur nationale.

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05. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Tunesische Regierungsmilizen greifen Gewerkschaftszentrale an · Kategorien: Tunesien

Mit einem unerhörten Gewalteinsatz, mit Stöcken und Metallgegenständen, haben gestern (04.12.2012) ab 14 Uhr Milizen der Regierungspartei Ennahda die Gewerkschaftszentrale der UGTT in Tunis angegriffen.

Die Gewerkschaftsspitze kam gerade zurück von einer Sitzung mit der Regierung, auf der Lohnerhöhungen für den öffentlichen und privaten Sektor beschlossen worden waren. Für den Nachmittag war eine Kundgebung und eine Demonstration in Gedenken an den Gewerkschafter Ferhat Hached vorgesehen, den das französische Kolonialregime vor 60 Jahren ermordet hat.

Die Gewerkschafter hatten umgehend nach Beginn der Angriffe den Innenminister informiert. Die Attacken der Gegendemonstranten auf die Gewerkschaftszentrale und die Gewerkschafter, die sich vor dem Gebäude mit Stöcken zu verteidigen versuchten, dauerten eine Stunde, bis die Polizei eintraf.

Auch Mitglieder des Exekutivbüros der UGTT wurden verletzt, insgesamt wurden 20 Gewerkschafter verletzt.

Die Gewerkschaftszentrale liegt am Rande der Altstadt von Tunis und ist häufiger Ausgangspunkt von Demonstrationen.

Der private Fernsehsender Nessma TV konnte in den frühen Abendstunden ein Video ausstrahlen, das von einem Dach vor der Gewerkschaftszentrale aus die Angriffe zeigt. Damit wurden auch die Lügen zu den Angriffen widerlegt, die Angehörige der Regierungspartei Ennahda zunächst gestreut hatte.

Die UGTT-Gewerkschaftszentrale stand auch wegen des Aufstands in Siliana in engem Kontakt mit der Regierung und hatte mit ihren Verhandlungsergebnissen eine Befriedung in Siliana herbeigeführt. Nun brechen diese Macht-Konstellationen auf, auch wenn in den letzten Stunden Solidaritätsbekundungen aller Parteien zugunsten der UGTT eintreffen.

Der soziale und politische Druck wird angesichts der Krisen-Eskalation steigen. Schon gestern abend wurde in Sfax, Gafsa, Sidi Bouzid und anderen Regionen der Generalstreik ausgerufen. Die UGTT-Zentrale wird am Mittag des 05.12.2012 beraten, ob die UGTT einen landesweiten Streik ausrufen wird.

05. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Aufstand Siliana und antikolonialistische Arbeiterbewegung · Kategorien: Tunesien

In einem bemerkenswerten Artikel versucht Rob Prince, dem Armutsaufstand in Siliana einen prominenten Platz in der tunesischen Arbeiterbewegung zu geben. Vor 60 Jahren wurde der tunesische Gewerkschafter Farhat Hached vom französischen Kolonialregime ermordert. Mit der wachgehaltenen Erinnerung an diesen Mord schmiedet die tunesische Gewerkschaft UGTT Antikolonialismus und Arbeiterbewegung zusammen und bezieht daraus ihre Legitimation wie ihren Macht- oder Gegenmacht-Anspruch im Lande.

Bei den lokalen und regionalen Aufständen im heutigen Tunesien kommt der UGTT keine Initialfunktion zu. Auf informellen Wegen beschliessen Arbeitslose, Gruppen und Stadtteile Generalstreiks, Sit-Ins, Straßenblockaden und Angriffe auf Einrichtungen der staatlichen und ökonomischen Macht. Im nächsten Schritt stellen sich die lokalen UGTT-Gewerkschafter mit auf die Seite der aufständischen Bevölkerung. Anschließend treten höhere und höchste UGTT-Zentralen in Verhandlung mit den Machthabern und versuchen auf diese Art sowohl eine Befriedung wie eine Festigung der UGTT als Organisation.

Tunisia: Siliana and the Heritage of Farhat Hached Sixty Years After His Assassination

http://nawaat.org/portail/2012/12/05/tunisia-siliana-and-the-heritage-of-farhat-hached-sixty-years-after-his-assassination/

04. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für SWP – Syrien 11/2012 · Kategorien: Lesetipps, Syrien · Tags:

Muriel Asseburg (Leiterin, Forschungsgruppe Naher / Mittlerer Osten und Afrika, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin)/ Heiko Wimmen (Wiss. Mitarbeiter, SWP): „Syrien im Bürgerkrieg. Externe Akteure und Interessen als Treiber des Konflikts“, SWP-Aktuell 2012/A 68, November 2012,

http://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/aktuell/2012A68_ass_wmm.pdf

04. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Tunesisches Internetportal Nawaat – Öffnung der Grenzen, Kritik der Festung Europa! · Kategorien: Tunesien · Tags:

Auf einem der wichtigsten oppositionellen Internetportalen Tunesiens ist am 04.12.2012 ein flammender Aufruf zur Öffnung der Grenzen rund um das Mittelmeer erschienen. Der Autor Farhat Othman verknüpft seine Vision mit einer heftigen Kritik an der Festung Europa. Man solle aufhören, von klandestiner, illegaler Migration zu sprechen. Bewegungsfreiheit sei ein kollektives Recht, mit dem der Anspruch auf Reichtum durchzusetzen ist.

http://nawaat.org/portail/2012/12/04/tunisie-le-mythe-de-limmigration-clandestine-ou-la-violation-caracterisee-des-droits-de-lhomme/

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04. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für b4p Veranstaltung Frankfurt – Watch the Med – 18.12.2012 · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

18.12.-Flyer-B4P-WTM

ÜBER “BOATS4PEOPLE” ZU “WATCH THE MED”
EURO-AFRIKANISCHE INITIATIVEN GEGEN DAS TÖDLICHE EU-GRENZREGIME IM MITTELMEER
Informations- und Diskussionsveranstaltung

AM DIENSTAG, 18. DEZEMBER 2012 IN FRANKFURT
um 19.00 Uhr im Studierendenhaus Bockenheim, Cafe-KOZ
Mit CHARLES HELLER (Genf) und LORENZO PEZZANI (London)
vom Projekt “Forensische Ozeanographie” an der Goldsmith University

Am 18.12.1990 wurde die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migranten und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen, seit 2000 ist dieser Tag offiziell von der UNO als Tag der MigrantInnen ausgerufen. Seit einigen Jahren bemühen sich MigrantInnenorganisationen und -netzwerke um eine kritische Aneignung des 18. Dezembers als globalem Migrationsaktionstag. Für den 18.12.2012 zirkuliert ein Aufruf unter dem Titel “We migrate to live, no more deaths, no more missing people”, mit dem die tödlichen Grenzregime der nördlichen Staaten, insbesondere die USA und Europa, angeklagt werden. Die geplante Veranstaltung will auch an diesen Aufruf anschließen.

Veranstaltet von Aktionsbündnis gegen Abschiebung Rhein-Main | kein mensch ist illegal Hanau

Unterstützt von Asta der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt | Pro Asyl | Medico International | noborder Frankfurt | Forschungsgruppe Staatsprojekt Europa

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04. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Veranstaltung Berlin „Watch the Med“ – Das Sterben im Mittelmeer beenden, 19.12.2012 · Kategorien: Deutschland · Tags: ,
„Watch the Med“ – Das Sterben im Mittelmeer beenden
Mit Charles Heller (Genf) und Lorenzo Pezzani (London)
vom Projekt “Forensische Ozeanographie“ an der Goldsmith University
Mehr Menschen als je zuvor sind im Laufe des vergangenen Jahres im Mittelmeer ertrunken, als sie versucht haben, nach Europa zu gelangen. Viele tausend Menschen sind gestorben, obwohl die Staaten Europas das Gebiet mit größtem Aufwand überwachen. Doch ihre Satelliten, Aufklärungsflugzeuge und Patrouillenboote sind nicht im Einsatz, um Menschen zu retten, sondern um Menschen fernzuhalten. Ihr Tod wird dabei in Kauf genommen.
Als sich Anfang 2011 mit den revolutionären Umbrüchen in Nordafrika einige Tausend der so genannten Harragas (zu deutsch:„Grenzverbrenner“) mit Booten auf den Weg Richtung Europa machten, reagierte die EU in der Meerenge vor Sizilien mit einer Verschärfung der Kontrollen durch die Grenzschutzagentur Frontex. Die Verweigerung von Rettungsmassnahmen gegenüber Schiffbrüchigen und mehrfach dokumentierte „Left-to-die-Boote“ belegen, dass das „Sterben lassen“ zur EU-Abschreckungsstrategie im unerklärten Krieg gegen Flüchtlinge gehört. Das Grenzregime der Friedensnobelpreisträgerin von 2012 kostete alleine im letzten Jahr über 2000 Boatpeople das Leben. Zur Rechenschaft gezogen wird für die Tragödien, die diese Politik produziert, meist niemand.
Dieser mörderischen Abschottungspolitik will „Watch the Med“ (zu Deutsch etwa: ‚Beobachte das Mittelmeer‘ (Mediterranean)) ein alternatives Alarmsystem entgegen setzen, um die Rettung von Boatpeople in Seenot zu erzwingen. Das interaktive Monitoring- und Kartenprojekt, wurde im Juni 2011 am Londoner Goldsmith-College als Untersuchung in Form einer “forensischen Ozeanographie“ begonnen. Im Fall eines „Left-to-die-Bootes“, das die europäischen Grenzschützer sich selbst überlassen hatten, wurden mittels Karten- und Satellitentechnologie die Umstände des Todes von 63 Boatpeople rekonstruiert. Die so gewonnenen Erkenntnisse waren Grundlage für ein laufendes Strafverfahren gegen die Verantwortlichen.
Doch „Watch the Med“ will nicht bloß die in den vergangenen Jahren üblich gewordene Straflosigkeit bei bewussten Menschenrechtsverletzungen auf See angreifen. Das Projekt zielt auf Echtzeitinterventionen, sobald Boatpeople in Seenot geraten. Das setzt nicht nur ein funktionierendes Notrufsystem und eine entsprechende Ausrüstung der betroffenen MigrantInnen voraus. Grundlage ist vor allem ein handlungsfähiges zivilgesellschaftliches Netzwerk auf beiden Seiten des Mittelmeeres, das den notwendigen politischen Druck erzeugt.
Auf Einladung des und als Teil des Boats4People-Netzwerkes werden Charles Heller und Lorenzo Pezzani das Projekt vorstellen und seine Herausforderungen skizzieren. Denn „Watch the Med“ braucht Unterstützung auf vielen Ebenen: Aus akademischer wie aktivistischer Perspektive, mit technologischem Wissen, mit Geld und vor allem mit Erfahrungen aus den migrantischen Communities.
Am 18. Dezember 1990 beschloss die UN die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migranten. 2000 rief die UN diesen Tag offiziell zum „Tag der MigrantInnen“ aus. Seit einigen Jahren bemühen sich MigrantInnenorganisationen um eine kritische Aneignung des Datums: in diesem Jahr zirkuliert ein Aufruf unter dem Titel „We migrate to live. No more deaths, no more missing people“, mit dem die tödlichen Grenzregime der nördlichen Staaten, insbesondere die USA und Europa, angeklagt werden. Unsere Veranstaltung will sich auch diesem Aufruf anschließen.
Mittwoch, 19. Dezember 2012, 19.30 Uhr

K-Fetisch, Wildenbruchstraße 86