Zeit Online | 03.02.2018
Human Rights Watch fordert die Regierung in Ankara auf, Schutzsuchende nicht mit Waffen zu vertreiben. Die Kämpfe in Afrin zwängen noch mehr Menschen in die Flucht.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beschuldigt das türkische Militär, im Grenzgebiet auf syrische Flüchtlinge zu schießen. „Syrer, die auf der Suche nach Sicherheit und Asyl zur türkischen Grenze fliehen, werden mit Kugeln und Beschimpfungen zur Umkehr gezwungen“, wird die stellvertretende Direktorin für die Region Naher Osten, Lama Fakih, auf der Internetseite der Organisation zitiert.
Während die Kämpfe in Idlib und Afrin Tausende Menschen vertrieben, „dürfte die Zahl der Syrer weiter wachsen, die an der Grenze in der Falle sitzen und bereit sind, ihr Leben auf’s Spiel zu setzen, um in die Türkei zu gelangen“, so Fakih weiter. Den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan forderte sie auf, den Grenzschützern klare Anweisungen zu erteilen, dass tödliche Gewalt gegen Flüchtlinge ebenso wie Misshandlungen verboten seien.