Quelle: ARD Tagesschau
Es ist ruhig geworden auf der Balkanroute. Zäune und Grenzen versperren den Weg nach Westeuropa. In Deutschland sinken daher die Flüchtlingszahlen. Doch wer vor Krieg und Gewalt flüchten muss, sucht sich andere Wege. Zum Beispiel wieder über das Mittelmeer.
Von Barbara Schmickler, tagesschau.de
Die Grenzen sind dicht, das Lager Idomeni geräumt – es ist ruhig geworden auf der Balkanroute. Die großen Flüchtlingstrecks des vergangenen Jahres sind vorerst Geschichte. Über die Grenze nach Deutschland kamen im Juni knapp 5000 Menschen, im Januar hatte die Bundespolizei noch 64.700 Flüchtlinge registriert. Im vergangenen Jahr waren insgesamt mehr als eine Million Menschen nach Deutschland gekommen, an einzelnen Tagen waren es mehr als 10.000.
Der Grund für die deutlich gesunkenen Zahlen in der EU: die Abriegelung der Balkanroute und das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei. „Das hat kurzfristig zwar eine Entlastung für die Staaten gebracht, aber damit wurde nichts gelöst“, kritisiert Eckart Stratenschulte von der Europäischen Akademie Berlin. „Die Schließung hat damals eine abrupte Krise beendet“, sagt auch Dušan Reljić von der Stiftung Wissenschaft und Politik.
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