06. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Rescue hopes fade for migrants after boat capsizes in Mediterranean“ · Kategorien: Mittelmeer · Tags: ,

Quelle: BBC

Search teams in the Mediterranean say they don’t expect to find any more survivors from a boat carrying around 600 migrants which sank off Libya.

Officials initially feared hundreds had drowned but the UN refugee agency (UNHCR) said 400 people were rescued.

The Italian coast guard said 25 bodies have been recovered so far but it is unclear how many people are missing.

More than 2,000 migrants are said to have died in 2015 trying to cross the Mediterranean to reach Europe.

Wednesday’s incident occurred when the packed fishing boat ran into rough weather about 15 miles (25km) from Libya’s coast. A distress call was picked up in Sicily and one of the first ships on the scene was an Irish navy vessel, the LE Niamh. But as she launched her boats, the migrants apparently moved to one side of the fishing boat, causing it to capsize.

„Those that were on deck would have managed to jump, some of them drowned and some of them were saved,“ said Martin Xuereb of the Migrant Offshore Aid Station in Malta, one the groups involved in the rescue effort.

„I think it’s unlikely that any additional survivors will be picked up.“

Seven ships as well as helicopters have been involved in the search operation.

‚Capsized very fast‘

Cmdr Filippo Marini of the Italian coast guard said survivors had indicated that between 400 and 600 people were on board the boat when it capsized.

Melissa Fleming, a UN refugee agency (UNHCR) spokeswoman, said about 100 people are thought to have been travelling in the boat’s hull at the time, adding: „The boat capsized very fast“.

Medecins Sans Frontieres (MSF) said its Dignity I vessel was one of the first to arrive at the scene. Two more of the medical charity’s boats arrived later in the day.
„The team on the #Dignity1 can confirm that there have tragically been many deaths but does not have figures at this stage,“ MSF said in a tweet.

‚Lack of resources‘

„It was a horrific sight, people desperately clinging to lifebelts, boats and anything they could to fight for their lives,“ Juan Matias, an MSF project co-ordinator on the Dignity I, said in a statement.

MSF said the vessel was initially diverted from heading to the fishing boat in order to deal with a separate vessel that was in trouble. The group said it rescued nearly 100 migrants in that incident before answering the fishing boat’s distress call.

„The fact that we were first called to assist this boat and then shortly afterwards sent to another one highlights the severe lack of resources available for rescue operations,“ Mr Matias said. […]

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Quelle: Zeit Online

„Hunderte Tote nach Kentern eines Flüchtlingsboots befürchtet“

Bei einem der schlimmsten Flüchtlingsunglücke im Mittelmeer ist ein Boot mit bis zu 700 Passagieren vor Libyen gekentert. Bislang wurden erst 400 Menschen gerettet.

Beim Untergang eines überladenen Flüchtlingsboots vor der libyschen Küste sind womöglich mehrere Hundert Menschen ertrunken. Das Fischerboot mit bis zu 700 Passagieren an Bord war gekentert, als sich ein erstes Rettungsboot näherte, wie die italienische Küstenwache mitteilte. Rund 400 Menschen konnten demnach bislang gerettet werden, 26 Flüchtlinge wurden tot geborgen. An dem Einsatz waren sieben Rettungsboote und zwei Hubschrauber beteiligt; die Suche nach Überlebenden wurde in der Nacht fortgesetzt.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) schätzte, an Bord des Bootes hätten sich mehr als 600 Menschen befunden, die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) ging von bis zu 700 Flüchtlingen aus. Die genaue Zahl blieb zunächst unklar. 370 Überlebende sind bereits auf dem Weg ins italienische Palermo.

„Es war ein schrecklicher Anblick“, sagte Juan Matías, MSF-Koordinator auf dem Schiff Dignity I, das den Flüchtlingen zu Hilfe kam. „Menschen, die sich verzweifelt an Rettungsringe, Boote und alles klammerten, die um ihr Leben kämpften zwischen Ertrinkenden und anderen, die bereits tot waren.“

Flüchtlinge möglicherweise unter Deck eingeschlossen

Die Hilfsorganisation prangerte das „Fehlen adäquater Such- und Rettungsoperationen in dem Gebiet“ an. Dies habe die erneute Katastrophe wieder einmal deutlich gemacht. Mehrere Schiffe waren an der Such- und Rettungsaktion beteiligt, doch für Dutzende Migranten kam vermutlich jede Hilfe zu spät. Sie waren möglicherweise im Frachtraum des Schiffes und hatten kaum eine Chance, als es kenterte und innerhalb weniger Minuten sank. „Es gibt die Befürchtung, dass viele Menschen noch an Bord waren“, sagte ein UNHCR-Sprecher. Sollte sich dies bestätigen, wäre es das schlimmste Flüchtlingsunglück im Mittelmeer seit dem Tod von etwa 800 Menschen vor der Küste Libyens Mitte April.

Das Boot hatte am frühen Morgen einen Hilferuf abgesetzt, der im sizilianischen Catania entgegengenommen wurde. Zwei in der Nähe patrouillierende Rettungsschiffe wurden unmittelbar entsandt, das irische Marineschiff Lé Niamh sowie die von MSF gecharterte Dignity 1, später kamen weitere Boote hinzu.

Beim Eintreffen des irischen Rettungsschiffs kenterte das Flüchtlingsboot. Oftmals sind die Schiffe derart überladen, dass sie umkippen, wenn nur einige Menschen gleichzeitig aufstehen, wie ein Vertreter der Küstenwache erklärte. Das war nun offenbar bei den Flüchtlingen in Erwartung ihrer baldigen Rettung der Fall. Nach Angaben der irischen Behörden nahm die Lé Niamh 367 Menschen an Bord, unter ihnen zwölf Frauen und 13 Kinder.

Das UNHCR sei um das Leben der noch vermissten Flüchtlinge „besorgt“, erklärte das Hilfswerk. Demnach war das Meer relativ ruhig, das Boot sank jedoch schnell, weil es aus Metall war. Offenbar steckten dabei zahlreiche Menschen noch in dem Boot fest. Ärzte ohne Grenzen sprach vor Ort von „vielen Toten“.

Libyen ist ein Haupttransitland für Flüchtlinge aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika auf dem Weg nach Europa. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen in diesem Jahr bislang mehr als 2.000 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben. Insgesamt unternahmen demnach seit Januar rund 188.000 Menschen die gefährliche Reise über das Mittelmeer nach Europa. Die meisten Flüchtlinge kamen in Griechenland und in Italien an.

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Quelle: Spiegel Online

Schiffsunglück im Mittelmeer: Marine sucht nach Hunderten vermisster Flüchtlinge

Ein Flüchtlingsboot ist vor der Küste Libyens gekentert, etwa 600 Menschen sollen an Bord gewesen sein. Bislang konnten erst 370 Überlebende gerettet werden. Der Küstenwache läuft die Zeit davon.

Schiffe der italienischen Küstenwache, Marine und andere Rettungskräfte suchen im Mittelmeer nach Überlebenden eines Schiffsunglücks. Laut Augenzeugen sollen bis zu 600 Menschen an Bord eines Flüchtlingsbootes gewesen sein, das am Mittwoch 25 Kilometer vor der libyschen Küste kenterte.

Etwa 370 Menschen konnten bislang gerettet werden, sie werden nun nach Palermo gebracht. Die Rettungskräfte bargen nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zudem 26 Leichen aus dem Mittelmeer.

Das Holzboot soll kaum seetüchtig gewesen sein, als es von Libyen aus aufbrach. Schon nach wenigen Meilen geriet das Schiff in Seenot, die Besatzung setzte einen Notruf ab. Die italienische Küstenwache alarmierte ein irisches Marineschiff, das den Menschen zur Hilfe eilte. Vermutlich brachten die Migranten ihr Schiff dann unabsichtlich selbst zum Kentern, weil sie sich in Angst und Panik auf eine Seite drängten.

„Es war ein schrecklicher Anblick, Menschen, die sich verzweifelt an Rettungsringe, Boote und alles klammerten, die um ihr Leben kämpften zwischen Ertrinkenden und anderen, die bereits tot waren“, sagte Juan Matías, Koordinator bei Ärzte ohne Grenzen (MSF) auf dem Schiff „Dignity I“, das den Flüchtlingen zu Hilfe kam. MSF prangerte das „Fehlen adäquater Such- und Rettungsoperationen in dem Gebiet“ an. Dies habe die erneute Katastrophe wieder einmal deutlich gemacht.

Mehrere Schiffe waren an der Such- und Rettungsaktion beteiligt, doch für Dutzende Flüchtlinge kam vermutlich jede Hilfe zu spät. Sie waren möglicherweise im Frachtraum des Schiffes, als es kenterte und innerhalb weniger Minuten sank. „Es gibt die Befürchtung, dass viele Menschen noch an Bord waren“, sagte ein Sprecher des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR.

Sollten sich die Befürchtungen bestätigen, wäre es eins der schlimmsten Unglücke der vergangenen Monate. Im April waren Hunderte Migranten im Mittelmeer ertrunken, als ihr Boot kenterte und sank. Erst am Dienstag hatte die Internationale Organisation für Migration erklärt, dass in diesem Jahr bislang etwa 2000 Menschen bei dem Versuch über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen ums Leben gekommen seien. Die mit Abstand meisten von ihnen hatten Italien als Ziel.

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Quelle: NZZ Webpaper

Volles Flüchtlingsboot gekentert

Wahrscheinlich Hunderte Migranten ertrunken

Vor der Küste Libyens ist erneut ein Flüchtlingsboot untergegangen. Hilfsorganisationen sprechen vom schlimmsten Unglück seit Monaten. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer gehen jedoch weit auseinander.

Andrea Spalinger

Wieder ist am Mittwoch im Mittelmeer ein Boot mit Hunderten Flüchtlingen an Bord gekentert. Der heillos überfüllte Fischkutter war offenbar rund 28 Kilometer vor der libyschen Küste in Seenot geraten, die Migranten sandten einen Hilferuf an die italienische Küstenwache in Sizilien aus. Diese alarmierte mehrere Schiffe in der Nähe der Unglücksstelle. Laut einem Bericht des britischen Senders BBC traf als erstes ein irisches Marineboot dort ein. Als es den Bootsflüchtlingen zu Hilfe eilen wollte, begaben sich diese alle auf eine Seite des Bootes und brachten es zum Kentern. Danach sank der Fischkutter nach Angaben von Augenzeugen sehr schnell.

Zur Zahl der Todesopfer gab es am Mittwoch wegen der chaotischen und unübersichtlichen Lage unterschiedliche Angaben. Laut einem Sprecher des Uno-Flüchtlingshilfswerks waren etwa 600 Flüchtlinge auf dem Boot zusammengepfercht gewesen. Rund 250 hatten demnach gerettet werden können. Gemäss Angaben der Hilfsorganisation «Médecins sans Frontières», die mit einem Rettungsboot vor Ort war, befanden sich mehr als 700 Personen an Bord. Die Katastrophe könnte bis zu 600 Opfer gefordert haben, hiess es. Die italienische Küstenwache erklärte, man habe rund 400 Personen retten können. Zudem seien 25 Leichen geborgen worden.

Die Rettungsaktionen an der Unglücksstelle waren am Abend noch im Gang. Neben Schiffen und Helikoptern der italienischen Marine und Küstenwache waren Boote von «Médecins sans Frontières» und einer maltesischen Hilfsorganisation im Einsatz.

Wie hoch die Opferzahl am Ende sein mag – das jüngste Flüchtlingsdrama ist eines der schlimmsten seit Monaten. In den vergangenen Wochen hatten dank koordinierten Hilfsaktionen grössere Katastrophen verhindert werden können. Zuletzt war im April ein überfüllter Fischkutter vor der libyschen Küste gekentert. Nur 28 Flüchtlinge konnten damals gerettet werden, 800 Personen kamen ums Leben.

Am Dienstag veröffentlichte die Internationale Organisation für Migration (IOM) ihre jüngste Bilanz. Demnach sind in den ersten sieben Monaten des Jahres mehr als 2000 Flüchtlinge im Mittelmeer umgekommen. 2014 waren es laut IOM 3279 gewesen. Fast 100 000 Bootsflüchtlinge sind 2015 bereits aus Libyen nach Italien gelangt. Ebenso viele erreichten von der Türkei aus Griechenland. Diese Schiffsroute ist kürzer und endet seltener tödlich.

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siehe auch: ffm-online

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