„Organisierte Reisen, gebucht auf Facebook“, schreibt die seriöse italienische Zeitung zur Ankunft der fast 1.000 syrischen Flüchtinge, die mit dem türkischen Frachter Sky Blue bis ins süditalienische Gallipoli gelangt sind. Tatsächlich bietet die neue Fluchtroute von Nordwestsyrien / Türkei nach Italien den Vorteil, dass die Gefahren in Ägypten und Libyen – Folter durch Polizei und Milizen, Konzentrationslager – umgangen werden können. Zudem dürften türkische Polizisten und Militärs nicht darauf erpicht sein, noch mehr syrische Flüchtlinge in der Türkei festzuhalten. Die Türkei (77 Mio Menschen) beherbergt 10 Mal mehr syrische Flüchtlinge als die gesamte EU (506 Mio. Menschen). Nun gerät die technische Organisation der Flucht nach Europa ins Visier. Im Unterschied zu den späten 1990er Jahren, als der deutsche Innenminister Manfred Kanther angesichts der damaligen kurdischen Boat-people den europäischen Druck auf die Türkei erhöhte, ist das heutige Verhältnisse zwischen Deutschland / EU und der türkischen Regierung zerrüttet. – Angeblich sollen schutzsichere Westen an Bord gefunden worden sein. Die italienische Marine hatte in der Vergangenheit mehrmals und anhaltend – scharf – auf Boote und Insassen geschossen, in denen sich angebliche Fluchthelfer von Flüchtlingsbooten entfernten.
Weiterlesen »
Gallipoli, la nave bomba con 1000 kamikaze lanciata verso le coste pugliesi
Die Desinformationen um den Frachter mit fast 1.000 vor allem syrischen Flüchtlinge halten an. Nachdem zunächst gestreut worden war, dass sich „Bewaffnete“ auf einem Frachter Italien näherten – nachdem bereits die griechischen Militärs und Küstenwächter das Schiff inspiziert hatten! – , heißt es nun, dass italienische Militärs Süditalien vor einem „Massaker“ bewahrt hätten, da das Schiff mit 6 Knoten in der Stunde auf Autopilot [= 11 Km/h] „wie eine Rakete“ auf Süditalien zugeschossen sei, mit „1.000 Kamikaze-Personen“. Was es auch immer mit dem Autopiloten auf sich gehabt hat – zugleich liest man, dass an Bord sehr viele Frauen mit Kindern und Babys waren.
Frontex weist darauf hin, dass viele Flüchtlingsfrachter der letzten Wochen nahe der syrischen Grenze abgelegt haben und die entsprechenden Häfen von Fähren ohne Grenzkontrollen zu erreichen seien. Mit anderen Worten: Frontex ist erfreulich ratlos.
Der neue Frontex Executive Director Fabrice Leggeri ist ein fanatischer Spezialist von Abschiebehaft und Abschiebungen. Er zeichnet sich laut HRW durch „a tortured logic of the definition of detention“ aus: Leggeri rechtfertigt offensiv unmenschlich die Abschiebehaft von Kindern.
- http://www.hrw.org/news/2014/04/08/france-unaccompanied-children-detained-borders
- http://www.europost.bg/article
- http://noticias.lainformacion.com/asuntos-sociales/inmigracion
- http://www.fabrice-leggeri.eu/personal-record.htm
- http://www.fabrice-leggeri.eu/uploads/pdf/Fabrice
Frontex: Update on Operation Triton; Growing Use of Larger Vessels by Smugglers
by Niels Frenzen
Frontex last week released updated information on Operation Triton since its launch on 1 November. Frontex also reported on the growing use by smugglers of older freighters and cargo vessels which are being obtained primarily in south-eastern Turkey and which are being used by smugglers to transport larger numbers of migrants – as occurred yesterday with the rescue of 500-700 migrants on board the Moldovan flagged Blue Sky M between Greece and Italy.
„Zwischen Solidarität und humanitärer Hilfe“, so beschreibt Adopt a Revolution in der aktuellen Zeitung die Projektarbeit in Syrien. Nicht nur die seit 2014 unterstützten Zentren für Zivilgesellschaft unterstreichen, dass AktivistInnen in Syrien weiterhin der Diktatur Assads und der neuen Diktatur des „Islamischen Staates“ trotzen. Weiterlesen » |
Am zweiten Tag in Folge überklettern noch mehr Flüchtlinge als gestern den EU-Zaun. 50 sollen den Fluchtweg bis ins Zentrum von Melilla geschafft haben, wo sie vor sofortiger illegaler Rückschiebung einigermaßen sicher sind. Die NZZ schreibt heute: „Im Juni [2014] waren an der Grenze engmaschige, als «unüberwindbar» geltende Zäune errichtet worden. Die Flüchtlinge hätten Kletterhaken und Schuhe mit Nägeln an den Sohlen benutzt, schrieb die Nachrichtenagentur EFE.“
Der Frachter, der aus der Türkei gestartet und in der Nacht im süditalienischen Gallipoli angekommen ist, hat fast 1.000 vor allem syrische, aber auch kurdische Flüchtlinge an Bord. Unter ihnen sind viele Kinder und Frauen, auch Hochschwangere. Der Frachter hat überaus lange für die Seestrecke gebraucht. Griechenland hatte den Flüchtlingsfrachter inspiziert, mit Marine und Küstenwache. Aus Griechenland sollen auch die Desinformationen über Bewaffnete stammen. Später waren italienische Militärs auf dem Frachter gelandet, sie haben ihn in den Hafen von Gallipoli gesteuert.
Cargo carico di clandestini in rotta verso Gallipoli. Allarme rientrato: „Non è in difficoltà“
Atene, 30 dicembre 2014 – Il cargo Blue Sky M, con numerosi immigrati a bordo, è in arrivo al porto di Gallipoli. La nave aveva lanciato l’sos nella mattinata di oggi al largo dell’isola di Corfù. La guardia costiera greca, che ha raggiunto e ispezionato la nave, ha fatto sapere „che non è in difficoltà“. Il cargo „non ha alcun problema meccanico, nulla di sospetto a bordo“.
Over 100 illegal immigrants cross border into Melilla
El Pais
„[…] Around 102 migrants managed to jump the border fence at Melilla early Tuesday morning, according to Spanish authorities.
The majority of the irregular immigrants are sub-Saharans, and were part of a larger group of around 200 people who tried to entering the Spanish North African exclave earlier at the border in a district known as Barrio Chino.
Refugees say they’re at breaking point
By Evie Andreou
CLOSE to breaking point, and devastated by the recent death of one of their own, some 60 Syrian refugees from the 337 rescued off the coast in September en route to Italy are tired of waiting, they said during a protest they held yesterday outside the House.
The death of the 25-year-old man – he was found hanged in a park near the presidential palace on Friday – motivated the refugees from the Kokkinotrimithia camp to take to the streets, they said.