Quelle: der Freitag | 24.12.2016
Informationslücke Viele Helfer haben sich mit Geflüchteten angefreundet. Nach der Abschiebung bricht der Kontakt oft ab. Zurück bleiben Sorgen
JULIANE WIEDEMEIER
Am Ende des Abends sitzen wir zusammen vor dem Computer und schauen uns die alten Fotos vom Schwimmkurs an. Nevena* kämpft sich, eingepfercht zwischen zwei aufgeblasene Schwimmnudeln, die Bahn hinunter. Lamija albert am Beckenrand herum. Amisa hat das Belohnungseis nach der Anstrengung gleichmäßig im Gesicht verteilt.
„Das war der Willkommenssommer. Die Idee, dass es egal ist, wo jemand herkommt – in diesem Sommer hat sie funktioniert“, meint Maria. Jeden Tag hat sie damals, vor anderthalb Jahren, 20 Kinder aus einem Berliner Flüchtlingsheim zum Hallenbad begleitet, damit sie dort schwimmen lernen und das Seepferdchen machen können. „Ich werde nie vergessen, wie wir durch die Straßen gegangen sind und alle gemeinsam gesungen haben, mal ein serbisches Lied, mal ein arabisches. Die Leute haben geguckt!“
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