18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Europa kann das gar nicht allein lösen“ · Kategorien: Europa, Mittelmeer · Tags:

Quelle: Der Freitag

Interview Der Kriminologe Andrea Di Nicola warnt die EU davor, einfache Lösungen fürs Schlepperwesen zu versprechen

der Freitag: Herr Di Nicola, Sie haben jahrelang zum Schlepperwesen und Menschenhandel recherchiert. Welche Arten von Schleppern unterscheiden Sie?

Andrea Di Nicola: Wenn man es stark vereinfachen will, kann man es auf zwei Arten runterbrechen. Die Amateur-Schlepper, die den Job einmal machen und danach mit dem Geld abhauen. Und die, die ein professionelles Business betreiben und sich eigentlich – wertfrei formuliert – als Dienstleister verstehen. Erstere sind meistens vertraglich an die Profis angeschlossen. Sie machen das, weil sie ein Auto, einen Lastwagen oder ein Fischerboot haben und dringend Geld brauchen. Sie sind es auch meistens, die von der Polizei geschnappt werden.

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18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Fluchtbörse Facebook“ · Kategorien: Medien · Tags:

Quelle: Der Freitag

Subökonomie Auf Facebook tauschen Flüchtlinge Erfahrungen aus, Schlepper werben für ihre Angebote. Die Seiten des Netzwerks zeigen unzählige Dramen – und einen ganz eigenen Markt

Bartholomäus von Laffert

„Helft uns, wir gehen unter. Wir haben Frauen und Kinder an Bord. Das halbe Boot ist vollgelaufen, der Motor ist kaputt. Ruft die Küstenwache!“ Es ist kurz nach elf Uhr abends, als Mohammed Akilh diesen Notruf via Facebook absetzt. Darunter GPS-Koordinaten und ein roter Punkt in einer Google-Maps-Karte, eine Markierung irgendwo im Blau zwischen türkischer Mittelmeerküste und der griechischen Insel Lesbos – dem Zielort des Gummiboots, in dem Mohammed Akilh und die anderen Flüchtlinge sitzen. Unter dem Post sammeln sich Kommentare, Aufmunterungen, Gebete: „Gott möge mit euch sein. Ich habe mit den griechischen Wachen gesprochen, sie werden gleich da sein. Haltet durch!“

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18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Slowenien begrenzt Einreise auf 2.500 Menschen täglich“ · Kategorien: Balkanroute, Kroatien, Österreich, Slowenien

Quelle: der Standard

Ungarn kontrolliert nun auch Grenze zu Slowenien – 4.000 Flüchtlinge werden am Wochenende in der Steiermark erwartet

Ljubljana – Nachdem Ungarn seine Grenze mit Kroatien geschlossen hat, sind Samstagmittag die ersten Flüchtlinge über die slowenische Ausweichroute an der österreichischen Grenze eingetroffen. Gegen 14 Uhr kamen etwa 100 Personen am steirisch-slowenischen Grenzübergang Spielfeld ein. Sie wurden an der Sammelstelle des Roten Kreuzes beim Bundesstraßen-Grenzübergang in Empfang genommen.

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18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „Polizeigewerkschaft fordert deutschen Grenzzaun“ · Kategorien: Deutschland, Türkei · Tags: ,

Quelle: Die Welt

Nur mit einem Zaun an der deutschen Grenze können Kontrollen wirksam durchgeführt werden, findet die Deutsche Polizeigewerkschaft. Auch die geplanten Transitzonen für Flüchtlinge seien nur so möglich.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert den Bau eines Zauns an der deutschen Grenze, um Flüchtlinge aufzuhalten. Der Bundesvorsitzende Rainer Wendt sagte der „Welt am Sonntag“: „Wenn wir ernst gemeinte Grenzkontrollen durchführen wollen, müssen wir einen Zaun entlang der deutschen Grenze bauen. Ich bin dafür, dass wir das machen.“
Er erklärte seine Forderung damit, dass ein deutscher Zaun eine Kettenreaktion auslösen soll: „Wenn wir auf diese Weise unsere Grenzen schließen, wird auch Österreich die Grenze zu Slowenien schließen. Genau diesen Effekt brauchen wir.“

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18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für „‚Geordnete Zwangsmigration‘ durch Schnellverfahrenszentren an der grünen Grenze?“ · Kategorien: Deutschland · Tags: , ,

Quelle: flüchtlingsforschung.net

von Anna Lübbe

Die Haltung, für die Deutschland und insbesondere die Kanzlerin in der aktuellen Flüchtlingsdebatte bis hin zu Nobelpreishoffnungen gelobt wurde, lautet, die Grenzen für Flüchtlinge offen zu halten. Aber geordnet soll es zugehen bei der Flucht, und der Umgang mit ihr soll effizienter werden. Von daher wird jetzt nach Möglichkeiten gesucht, zwischen denjenigen Menschen, die im Rechtssinne schutzberechtigt sind und für die Deutschland auch zuständig ist, und denjenigen Menschen, für die das nicht gilt, rascher als bisher zu unterscheiden. Möglichst gleich an der Grenze, in Transit-Zentren. Die einen lässt man dann „richtig“ einreisen, die anderen sollen gleich wieder gehen.

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18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für P. Gatrell: The Making of the Modern Refugee · Kategorien: Lesetipps

Quelle: geschichte.transnational

Peter Gatrell
The Making of the Modern Refugee
Oxford 2015
ISBN 978-0-19-874447-4
Paperback, 312 S.; £ 18.99

Rezension von Kathrin Kollmeier, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Wir erleben derzeit transkontinentale Fluchtbewegungen im Ausmaß der Nachkriegskrisen des 20. Jahrhunderts, die diesem immerhin den Titel „Jahrhundert der Flüchtlinge“ eintrugen. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg waren 2013 mehr als 50 Millionen Menschen zwangsweise von ihrem Wohnort entfernt, darunter mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung.[1] Die globale Situation verschärfte sich noch in den 18 Monaten zwischen Veröffentlichung der gebundenen Ausgabe (2013) und der Paperback-Version (2015) von Peter Gatrells Buch „The Making of the Modern Refugee“ (wie ein neues Vorwort präzise nachträgt).

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18. Oktober 2015 · Kommentare deaktiviert für Hot Spots im Visier: Jetzt schiebt Italien Flüchtlinge ab · Kategorien: Italien · Tags: ,

Quelle: Avvenire.it

Ora l’Italia respinge, hotspot nel mirino

Ahmed è arrivato all’hotspot Lampedusa nella serata di martedì 6 ottobre. Il giorno dopo, si trovava già sulla nave diretta a Porto Empedocle, in provincia di Agrigento, dove è sbarcato nel pomeriggio. Alle 22 aveva già in mano un foglio della Questura con un provvedimento di ‚respingimento con accompagnamento alla frontiera‘, che gli ordinava di lasciare l’Italia entro sette giorni. L’unica indicazione che Ahmed ha ricevuto è stata quella di raggiungere l’aeroporto romano di Fiumicino per ritornare in Costa d’Avorio.

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