30. August 2015 · Kommentare deaktiviert für Ungarn will Flüchtlinge an der Grenze internieren · Kategorien: Ungarn · Tags: ,

Quelle: der Standard

von Gregor Mayer

„Masseneinwanderungsnotstand“ und Sonderermächtigungen

Ungarns Regierungschef Viktor Orbán verschärft die Gangart gegenüber den Flüchtlingen, die zu Tausenden durch sein Land ziehen. Die Parlamentsfraktion der Regierungspartei Fidesz reichte am späten Freitagnachmittag ein Gesetzespaket ein, das die Internierung von Flüchtlingen unmittelbar an der Grenze sowie Gefängnisstrafen für das Überwinden und Beschädigen des Zauns an der Grenze zu Serbien vorsieht. Die Bestimmungen dürften massiv gegen EU- und Völkerrecht verstoßen.

Das Paket könnte bereits in dieser Woche durch das Fidesz-dominierte Parlament gewunken werden. Seine Bestimmungen würden Mitte oder Ende September in Kraft treten. Praktisch handelt es sich um eine Notstandsgesetzgebung. Denn die Regierung wird künftig den sogenannten „Masseneinwanderungsnotstand“ ausrufen können, der zu besonderen Maßnahmen ermächtigt. Dies wird etwa dann der Fall sein, wenn über einen Zeitraum von einem Monat hindurch täglich mehr als 500 Flüchtlinge an Ungarns Grenzen aufgegriffen werden – derzeit bewegt sich diese Zahl zwischen 2000 und 3000 Aufgegriffenen pro Tag.

Sonderbefugnisse

Der „Masseneinwanderungsnotstand“ ermächtigt die Regierung dazu, die Flüchtlinge in einem 60 Meter breiten Streifen an der Grenze festzuhalten, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Der Gesetzesentwurf spricht von einer „Transitzone“, doch faktisch handelt es sich um eine Internierung. Am Samstag wurde der Stacheldrahtzaun an der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien fertig, über die derzeit 99 Prozent der Flüchtlinge kommen.

Offenbar ist geplant, nach Inkrafttreten des Gesetzes die Migranten über Öffnungen im Zaun in die „Transitzonen“ zu lenken. Wer aus eigener Kraft den Zaun überwindet, kann dann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden, wenn er ihn dabei beschädigt, drohen sogar fünf Jahre. Künftig wird auch die Armee gegen Flüchtlinge eingesetzt werden können. Regierungspolitiker kündigten an, dass die Sicherheitskräfte möglicherweise bald mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen die Migranten vorgehen werden.

Die Vertreter von Menschenrechtsorganisationen sind entsetzt. „Das ist eigentlich unvorstellbar“, meinte Anikó Bakony vom ungarischen Helsinki-Komitee zum STANDARD. „Ungarn wird damit gegen seine internationalen Verpflichtungen verstoßen. Indem es Flüchtlinge interniert. Indem es Flüchtlinge nur deshalb kriminalisiert, weil sie über eine Grenze gehen, über die sie auf andere Weise nicht gehen können.“

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Quelle: De Morgen

Hongarije wil vluchtelingen meteen aan de grens met Servië interneren

De rechtsconservatieve regering in Hongarije heeft plannen om duizenden vluchtelingen meteen aan de grens met Servië te interneren. Asielzoekers die Hongarije bereiken via de Balkanroute, zouden vastgehouden worden in een 60 meter brede zone langs de grens, tot hun asielprocedure afgesloten is. Het pakket wetsontwerpen werd vandaag ingediend in het parlement.

De Hongaarse regering zet in op verregaande rechten om tegen vluchtelingen op te treden. Zo zou vanaf een bepaalde dagelijkse toestroom vluchtelingen een soort noodtoestand kunnen worden afgekondigd, die de mogelijkheid geeft om bijzondere maatregelen te nemen, zoals de internering in zogenaamde transitzones aan de grens.

Celstraffen

Bedoeling is ook het Hongaarse leger in te zetten tegen de vluchtelingen. En wie over het hek klimt dat zo goed als klaar is aan de grens met Servië, riskeert daarvoor tot drie jaar gevangenis. Wie daarbij ook schade aanricht, hangt één tot vijf jaar cel boven het hoofd.

In het pakket zit ook een verhoging van de strafmaat voor smokkelactiviteiten. De regering hoopt de wetsontwerpen tegen eind volgende week door het parlement te sluizen. Vanaf medio september zouden de nieuwe bepalingen al in voege kunnen treden.

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