17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Marokko: MigrantInnen-Gewerkschaft gegründet · Kategorien: Marokko · Tags: ,

[labournet:] Interview: Erste Immigranten-Gewerkschaft im Maghreb
vorgestellt beim Treffen des Afrikanischen Sozialforums zur Vorbereitung des Weltsozialforums 2013 im tunesischen Monastir.

Das Gespräch wurde am Freitag, den 13. Juli 2012 in Monastir von Bernhard Schmid geführt. Interviewpartner: Abdellah ALLALI, Vorstandsmitglied des marokkanischen Gewerkschaftsbunds ODT. Die ODT (Organisation démocratique du travail) ist einer von mehreren Richtungs-Gewerkschaftsdachverbänden in Marokko. Als erste Gewerkschaftsvereinigung in einem arabischsprachigen Land und/oder in Afrika hat die ODT am 1. Juli dieses Jahres eine eigene Gewerkschaft für Arbeitsmigranten gegründet und aufgenommen.

http://labournet.de/internationales/ma/interview_allali.pdf

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Bericht Versammlung Thema Verschwundene (13.07.2012) · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: , ,
Workshop Angehörige von Verschwundenen
auf dem Vorbereitungstreffen zum Weltsozialforum am 13.7.2012
Schwerpunkttag Migration
Moderation: Edda Pando (ARCI, Italien) und Hamadi Zribi (Tunesien)
Nach einer Vorstellungsrunde der ca. 60 TeilnehmerInnen, wurden sieben Projekte aus verschiedenen Ländern zum Thema Verschwundene und Tote an den Grenzen vorgestellt. Dieser Austausch der Projekte, Probleme und Ansätze aus verschiedenen Ländern war sehr inspirierend und Grundlage für die anschließende Diskussion um gemeinsame Forderungen und Vernetzung.
17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Schiffstragödie 55 tote Boat-people – Pressecho (2) · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , ,

Flüchtlingsdrama im Mittelmeer „Ich war allein“

Süddeutsche Zeiung, 13.07.2012, 15:50

Von Friederike Hunke

55 Flüchtlinge sind vor wenigen Tagen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks bei einem Bootsunglück auf dem Mittelmeer verdurstet oder ertrunken. Nun spricht der einzige Überlebende über seine Reise, die ihn von Eritrea nach Europa bringen sollte.

Vollständiger Text:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/fluechtlingsdrama-im-mittelmeer-ich-war-allein-1.1411922

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Bericht Monastir 12., 13., 14.07.2012 · Kategorien: Tunesien · Tags: , , ,

B4P-Kurzbericht der Station Monastir (12., 13. und 14. Juli 2012)

Donnerstag, 12.7.: Ankunft und WSF-Eröffnung

Die B4P-Reisegruppe ist am 11.7. von Tunis nach Monastir weitergezogen, um dort an dem Vorbereitungstreffen des Weltsozialforums (WSF) teilzunehmen, das 2013 in Tunesien stattfinden soll. Nach einem internen Koordinationstreffen mit Austausch und Berichten zu den vergangenen Tagen sowie über die aktualisierten Planungen für Monastir startete am frühen Abend die Eröffnungsveranstaltung des WSF-Treffens.  Ca. 500 TeilnehmerInnen und Interessierte, vor allem aus dem Maghreb, aus afrikanischen Ländern und aus Europa, kamen im Innenhof der alten Burg zusammen. Weiterlesen »

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Oran: Alle Harragas der letzten Woche verurteilt · Kategorien: Algerien · Tags: ,

44 Personen zu jeweils 500,- Euro Geldstrafe verurteilt

Die 16- bis 33-Jährigen stammen alle aus den Armenvierteln Orans. Sie waren in der letzten Woche gleichzeitig in drei Booten Richtung Spanien aufgebrochen, aber von der Küstenwache aufgespürt und festgenommen worden. Die Angeklagten verdienen mit ihrer Arbeit in Algerien zum größten Teil nicht einmal den Mindestlohn, d.h. ca. 140,- Euro. Die Geldstrafe entspricht genau dem Paragraphen des Strafgesetzbuchs, der die nichtgenehmigte Ausreise sanktioniert. Er war vor wenigen Jahren auf Druck der EU eingeführt worden.

http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5170894

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Protest in Wien · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

„Boats for People“ auch in Wien
Aktionsbericht von Hans-Georg „Ebs“ Eberl, aktiv im Netzwerk Afrique
Europe Interact

Die Kampagne „Boats for People“, die von 1. bis 19. Juli zwischen
Italien und Tunesien Signale gegen das Sterben von Migrant*innen auf See
und für Freiheit und Solidarität im  Mittelmeerraum setzt, erfährt an
Weiterlesen »

16. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für 127 Boat-people in Apulien (Süditalien) angekommen – Frontex · Kategorien: Ägypten, Israel, Italien · Tags: ,

127 Flüchtlinge und MigrantInnen an Bord eines Fischerboots sind am Samstag (14.07.2012) an der apulischen Küste (auf der Höhe von San Cataldo) von der italienischen Guardia di Finanza aufgebracht und in den Hafen von Bari gebracht worden. Es soll sich um ÄgypterInnen und PalästinenserInnen handeln, 60 Minderjährige seien dabei. 7 angebliche Schleppper ägyptischer Staatsangehörigkeit wurden verhaftet. Die Boat-people wurden zuvor 48 Stunden aus der Luft überwacht, und zwar von einem isländischen Flugzeug, das vom Roan [? Radarstation?] von Taranto aus koordiniert wurde. Als das Fischerboot in den frühen Morgenstunden in italienische Gewässer kam, enterte die Guardia di Finanza das Boot. An der Aktion haben auch ein Hubschrauber und Hilfsschiffe der Hafenbehörden von Bari teilgenommen. – In dem Video auf derselben Website der Tageszeitung heißt es, dass das Aufspüren, die Überwachung und das Entern eine Aktion von Frontex war.

http://bari.repubblica.it/cronaca/2012/07/16/news/immigrazione-39127871/?ref=HREC2-10

16. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Barcelona: Räumung von MigrantInnen verhindert · Kategorien: Spanien · Tags:
500 Personen verhindern in Barcelona die Räumung einer Unterkunft von 300 MigrantInnen im Stadtteil Poble Nou,
vorlaeufig.

http://diagonalperiodico.net/Una-concentracion-evita-el.html
16. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Kommuniqué Nr. 8 · Kategorien: Italien · Tags: ,

Die Oloferne kommt an den Toren der Festung Europa an!

 Lampedusa, 16.07.2012

Nach einer kurzen Überfahrt von Tunesien ist die Oloferne im Hafen von Lampedusa angekommen.

Sonntag, den 15. Juli, um Mitternacht, ist die Oloferne nach Lampedusa mit einer neuen Crew an Bord aufgebrochen. Die Überfahrt bot die Gelegenheit, selbst weiter zu lernen und zu den juristisch-technischen Aspekten der Rettung auf See zu diskutieren, sowie zu der Repression der Migration im Kanal von Sizilien.

Wie zur Bestätigung dessen, was viele MigrantInnen Boats4People berichtet haben, wurden wir von verschiedenen Patrouillen-Flugzeugen nahe der italienischen Küste überflogen: eine erste um 09:41 Uhr in Position 35°44’028N – 11°38’204E, dann um 11.17 Uhr in Position 35°37’824N – 12°01’546E, jedes Mal in Höhe von 100 bis 200 Metern. Wir haben auch die Präsenz großer Schiffe notiert, die kein AIS aufwiesen – also kein obligatorisches Automatisches Identifizierungs System, mit dem augenblicklich Schiffe geortet werden können (wie ausgeführt unter www.marinetraffic.org). Es liegt nahe, dass es sich um Kriegsschiffe handelte, aber das liess sich nicht nachweisen. Schließlich ist ein schnelles Schiff der italienischen Küstenwache (Guardia Costiera italiana) zwei Stunden vor Ankunft in Lampedusa in Position 35°32’277N – 12°21’291E vorbeigefahren.

Wie wichtig dieses Kontrolldispositiv ist, zeigen die Angaben von Flüchtlingen und MigrantInnen. Viele berichten, dass sie von Aufklärungsflugzeugen nahe Italiens überflogen wurden. Das zeigt aufs Neue, dass die italienischen und europäischen Behörden die nötigen Instrumente besitzen, um schiffbrüchige Flüchtlinge und MigrantInnen auszumachen und zu orten.

Unter Willkommensrufen der AktivistInnen der Askavusa-Organisation und der aus anderen Ländern Angereisten ist die Oloferne gut ans Ende dieser Etappe angekommen. Gruppen von Journalisten, Rechtsanwälten und Aktivisten brechen derzeit gerade auf, um Informationen aus allen Ecken der Insel zusammenzutragen. Am 19. Juli werden von 12:00 bis 13:00 Uhr beim ehemaligen Einwohnermeldeamt an der Piazza Castello, in der Via Roma, zwei Kurzfilme gezeigt werden, und das Projekt Boats4People wird sich vorstellen.

Am selben Tag wird es um 16:00 Uhr eine Pressekonferenz an Bord der Oloferne im Hafen von Lampedusa geben, neben den Büros der Küstenwache, mit Ansprachen von Carmen Cordaro (Rechtsanwältin und Leiterin von Arci), Albert Chaïbou (unabhängiger Journalist und Mitglied von Alternative Espaces Citoyens – Niger), Lorenzo Pezzani (Mit-Gründer der Plattform WatchTheMed im Rahmen des Boats4People-Projekts) sowie SprecherInnen der Vereinigung Askavusa.

Auf die Pressekonferenz wird eine Veranstaltung zum Gedenken an all die stattfinden, die vor den Toren Europas im Meer gestorben oder verschwunden sind. Der Bürgermeister und VertreterInnen verschiedener Vereinigungen werden sprechen. Dann werden einige Werke des tunesischen Künstlerkollektivs Ahle El Kahf zum Thema der Migration der Organisation Askavusa übergeben werden, als Symbol der Solidarität mit den Boat-people auf beiden Seiten des Mittelmeers. Damit wird die Überfahrt von Boats4People zu Ende gehen, aber das Projekt wird mit den Initiativen der örtlichen Organisationen weitergehen, zunächst mit dem Auftakt des Lampedusa Infestival.

Presse-Kontakte:

Carmen Cordaro (Italienisch): +39 33 88 64 02 13

Lorenzo Pezzani (Italienisch): +39 34 07 75 13 03

Nicanor Haon (Französisch / Spanisch / Englisch): +39 32 82 93 71 98

 

 

 

Communiqué n°8 : L’Oloferne aux portes de l’Europe forteresse !

Après une courte traversée depuis la Tunisie, l’Oloferne est arrivé au port de Lampedusa

Ce dimanche 15 juillet 2012 à minuit, l’Oloferne a quitté la Tunisie pour Lampedusa avec une nouvelle équipe à bord. La traversée a été l’occasion d’une autoformation et de nombreuses discussions autour des aspects juridiques et techniques du secours en mer ainsi que de la répression des migrations dans le canal de Sicile.

Comme décrit dans de nombreux témoignages de migrants recueillis par Boats 4 People, nous avons été survolés par des avions de patrouille en arrivant aux abords des côtes italiennes. L’Oloferne a ainsi été survolé à 9h41 à la position 35°44’028N – 11°38’204E puis à 11h17à la position 35°37’824N – 12°01’546E, les deux fois à une altitude basse que nous estimons entre 100 et 200m. Nous avons de plus repéré plusieurs bateaux de grande taille, dépourvus de balises AIS (Automatic Identification System). Ces dernières étant obligatoires pour la localisation instantanée des bateaux de taille importante (comme précisé sur  www.marinetraffic.org ), ceci laisserait supposer qu’il s’agirait de navires militaires, sans que nous puissions le confirmer. Un bateau rapide des gardes-côtes italiens est ensuite passé à proximité de notre l’Oloferne environ deux heures avant notre arrivée à Lampedusa à la position 35°32’277N – 12°21’291E.

L’importance de ce dispositif de contrôle démontre la véracité des témoignages des migrants qui disent pour beaucoup avoir été survolés par des avions de reconnaissances aux abords de l’Italie. Il illustre aussi une fois de plus le fait que les autorités européennes et leurs agents disposent de tous les moyens nécessaires pour repérer les naufrages de migrants et les secourir.

C’est sous les cris des militants de l’organisation Askavusa et des activistes internationaux que l’Oloferne est arrivé à bon port pour son étape finale. Des équipes formées de journalistes, d’avocat-e-s et de militant-e-s partent désormais relever des informations dans différents lieux de l’île.

Le 19 juillet, de 12h à 13h auront lieu les projections de deux courtes vidéos ainsi qu’une présentation du projet Boats 4 People à l’ancien bureau de l’Anagrafe proche de la piazza Castello, via Roma. Le même jour à 16h00 nous vous invitons à une conférence de presse à bord de l’Oloferne, au port de Lampedusa sous les bureaux de la garde côtière, avec l’intervention de Carmen Cordaro (Avocate et membre d’ARCI), d’Albert Chaïbou (Journaliste alternatif au membre d’Alternative Espaces Citoyen – Niger),  de Lorenzo Pezzani (co-fondateur de la plateforme Watch the Med dans le cadre du projet Boats 4 People) et de l’oranisation Askavusa. Cette conférence de presse sera suivie d’une action de commémoration aux morts et disparus en mer à la porte de l’Europe avec l’intervention du maire et des représentants d’associations. A cette occasion, des œuvres sur la thématique de la migration, réalisées par le collectif d’artistes tunisiens Ahle El Kahf, seront remises à l’organisation Askavusa, comme symbole de la solidarité avec les boat-people entre les deux rives de la Méditerranée ainsi que pour représenter le relais entre la fin de l’action Boats 4 People 2012 et la continuité du projet par les organisations locales, notamment à travers le lancement du Infestival. 

Contacts presse :

Carmen Cordaro (Italiano) : +39 33 88 64 02 13

Lorenzo Pezzani (Italiano) : +39 34 07 75 13 03

Nicanor Haon (Français / Español / English) : +39 32 82 93 71 98

 

 

 

 

 

Press Release No. 8: The Oloferne at the gates of Fortress Europe!

After a short crossing from Tunisia, Oloferne arrived at the port of Lampedusa

This Sunday, July 15, 2012 at midnight, the Oloferne left Tunisia to Lampedusa with a new team on board. The crossing was an opportunity for self-study and discussions on legal and technical aspects of sea rescue and repression of migration in the Sicilian Channel.

As described in many accounts of migrants gathered by Boats 4 People, we were overflown by aircrafts patrols while coming close to the Italian coast.

The Oloferne was flown at 9:41 am at position 35° 44′ 028 N – 11° 38′ 204 E and then at 11:17 am at position 35° 37′ 824 N – 12° 01′ 546 E, both times at an altitude between 100 and 200 meters. We also spotted some large boats, with no tags AIS (Automatic Identification System). This system is compulsory for instant location of large vessels (see  www.marinetraffic.org), which suggests that this would be military ships, but we cannot confirm it. A fast boat of Italian Coast Guard then went close to us about two hours before we arrived in Lampedusa at position 35 ° 32’277N – 12 ° 21’291E.

The importance of this control system show the truthfulness of statements made by migrants who claim to have been flown by recognition aircrafts on the edge of Italy. It also shows once again that the European authorities and their agents have the necessary means to identify shipwrecks and rescue migrants.

The cheers of activists of Askavusa and international activists welcomed the Oloferne when the boat arrived safely to its final stage in Lampedusa harbour. Teams of journalists, lawyers and activists are now collecting  information in different places of the island.

On July 19, from 12 am to 1 pm will take place the projections of two short videos and a presentation of the Boats4People’s project at the former registration office near Piazza Castello (Castle square), in via Roma (Rome street).

The same day at 4 pm we invite you to a press conference aboard the Oloferne, in the port of Lampedusa under the office of the Coast Guard, with speeches by Carmen Cordaro (Lawyer and Member of ARCI), of Albert Chaïbou (alternative reporter and member of Alternative Espaces Citoyen – Niger), Lorenzo Pezzani (co-founder of the platform Watch the Med in the project Boats 4 People) and the organization Askavusa. The press conference will be followed by efforts to commemorate the dead and missing at sea to be held at the door of Europe with the intervention of the mayor and representatives of associations.

On this occasion, works on the theme of migration, performed by the collective of artists Tunisian Ahle El Kahf will be donated to the organization Askavusa as a symbol of solidarity with the boat people between the two banks of the Mediterranean and to represent the bridge between the end of Boats4People’s action in 2012 and the continuity of the project by local organizations, including through the launch of Lampedusa Infestival.

 

Press contacts:

 

Carmen Cordaro (Italiano) : +39 33 88 64 02 13

Lorenzo Pezzani (Italiano) : +39 34 07 75 13 03

Nicanor Haon (Français / Español / English) : +39 32 82 93 71 98

16. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Zur Bootstragödie mit über 50 Toten, am 10.07.2012 bekannt geworden · Kategorien: Mittelmeer · Tags:

Details zur Bootstragödie werden allmählich bekannt. Das Flüchtlingsboot hatte Ende Juni Tripolis verlassen und die italienische Küste fast erreicht, wurde dann aber nach Schiffbruch zwei Wochen lang Richtung Tunesien getrieben. Über 50 Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia und dem Sudan kamen um. Der einzige Überlebende wurde von tunesischen Fischern gerettet und nach Zarzis gebracht. Sie hatten ein Satellitentelefon an Bord, das aber ausfiel. B4p und eritreische AktivistInnen recherchieren. Mindestens ein größeres Flüchtlingsschiff aus Tripolis müsste noch unterwegs sein.