17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Choucha – B4p Presseerklärung eines Workshops in Monastir · Kategorien: Libyen, Tunesien · Tags: , ,

14.7.12: Presseerklärung zum Camp Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze

Etwa 3000 MigrantInnen und Flüchtlinge, die 2011 vor dem Krieg in Libyen flohen, leben noch immer unter unmenschlichen Bedingungen im Flüchtlingslager Choucha (Tunesien) nahe der libyschen Grenze. Die meisten kommen aus Afrika südlich der Sahara, aber es gibt auch einige aus Bangladesch, Pakistan, Palästina und Irak.

Einige im Camp wurden als Flüchtlinge anerkannt und warten auf Resettlement (Umsiedlung). Ein weiterer Teil wartet auf die Entscheidung des UNHCR darüber. Einigen hundert wird jeglicher Status verweigert, weil ihre Verfahren nicht korrekt abgelaufen sind und sie keine Anwälte und keine guten Übersetzer hatten.

Für eine große Zahl von Neuankömmlingen, darunter viele auf See zurückgeschobene Bootsflüchtlinge, wurden keine Verfahren eröffnet.

Denjenigen, die nicht als Flüchtlinge anerkannt wurden, wird durch den UNHCR und das Militär damit gedroht, dass sie wieder nach Libyen oder ihre Herkunftsländer geschickt werden, ohne Rücksicht auf ihre vielfältigen Probleme dort. Wenn sie nicht gehen, können sie jederzeit verhaftet und eingesperrt werden.

Alle Menschen im Lager, darunter kleine Kinder, leiden in dieser Wüste bei Temperaturen von mehr als 40°C am Tag und häufigen Sandstürmen. Nur einige Beispiele für die Lebensbedingungen in diesem Lager:

  • Es wird nicht genügend Trinkwasser ausgegeben (nur eine Flasche pro Tag).
  • Es gibt keine Duschen und nur kaputte Toiletten, ohne jegliche Intimsphäre, was besonders schlimm ist für die Frauen.
  • Im Lager gibt es Schlangen, Skorpione, Mücken und Ratten und die Menschen können sich nicht dagegen schützen.
  • Das Essen hat eine sehr schlechte Qualität, es gibt weder Fleisch noch Gemüse und die Menge reicht nicht aus.
  • Die Menschen erhalten kein Geld und keine Bekleidung.
  • Die medizinische Versorgung ist sehr schlecht und niemand kümmert sich um die durch Folter und Krieg in Libyen oder den Herkunftsländern traumatisierten Menschen.

Das Militär kontrolliert das Lager und lässt keine Besucher zu ohne offizielle Erlaubnis des Verteidigungsministeriums. Die MigrantInnen können sich nicht einmal in Tunesien frei bewegen ohne die Verhaftung zu riskieren. Die meisten Leute, darunter auch kleine Kinder, sind seit mehr als 18 Monaten im Lager Choucha. Einige versuchten, nach Libyen zurück zu gehen, aber wurden dort verhaftet und gefoltert. Einige Leute waren so verzweifelt, dass sie versuchten, per Boot nach Europa zu kommen, wurden aber zurückgeschoben oder starben im Meer.

In den letzten Monaten hat es selbst organisierte Proteste gegeben unter dem Namen “Voice of Choucha“. Die MigrantInnen haben die folgenden Forderungen:

– Neubegutachtung der Verfahren der abgelehnten Asylsuchenden

– Schnellere Verfahren und Resettlement-Plätze für mehr Leute

– Humane Behandlung und Lebensbedingungen, was nicht möglich ist in einem Lager wie Choucha

– Bewegungsfreiheit innerhalb und außerhalb Tunesiens

– Gleiche Rechte für alle, ohne Diskriminierung

Leute, die an Protesten teilnahmen, wurden durch den UNHCR und das Militär bedroht und die Menschen haben Angst, besonders weil einige MigrantInnen von Soldaten im Mai 2011 geschlagen und umgebracht wurden. Boats4People und der Workshop „MigrantInnenrechte“ des Forums in Monastir unterstützen ihren Kampf und fordern von den EU-Regierungen eine Öffnung der Grenzen für die MigrantInnen und Flüchtlinge aus Choucha und anderswo! Es muss sofort eine humane Lösung für alle gefunden werden zusammen mit dem UNHCR und der tunesischen Regierung!

Dies ist ein sehr dringender Fall und es muss sofort gehandelt werden!

http://voiceofchoucha.wordpress.com
http://boats4people.org

 

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Lampedusa In Festival – mit B4p – Programm · Kategorien: Italien · Tags: , , ,

The LampedusaInFestival – now in its fourth edition – will introduce along with the main theme of immigration, the theme of democracy. In fact 2011 was the year of the crisis of Western democracies, and dictatorships of North Africa.
The main objective of the event is to make room for the debate on migration. In particular this year, we want to create a bridge with the countries of North Africa to understand better the prospects for the future in light of the changes that have profoundly changed this region of the world so close to us and in many ways unknown. The backbone of LampedusaInFestival is on the one hand the promotion of values such as acceptance, dialogue, and diversity, the other critics of the causes that inspire thousands of people to leave their land.
To do this, we decided to use the cinema as an instrument of greater impact for the dissemination of culture. One tool that can raise awareness and help improve society. The film can keep the memory alive, telling stories through which to analyze, decode and understand global phenomena.
The method chosen to investigate the complex reality in which we live is through film, music, and art.

Vollständige Ankündigung:

http://www.lampedusainfestival.com/bando2012/eng.html#.UAW1tvUVL0c

und:

Programme Infestival Français-2

 

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Schiffstragödie – 55 tote Boat-people – Presseecho (4) · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , ,

Schiffsunglück im Mittelmeer. 300 lange Stunden auf dem Meer
taz 17.07.2012. Von Christian Jakob

„Der Eritreer Abbas S., der einzige Überlebende eines havarierten Flüchtlingsschiffs, berichtet von seiner Odyssee. 55 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.
BEN GARDANE /taz/  Es war eines der schwersten Schiffsunglücke im Mittelmeer in diesem Jahr: 55 Afrikaner sind nach und nach verdurstet <http://taz.de/54-Fluechtlinge-im-Mittelmeer-gestorben/!97085/>, während sie versuchten, die Küste Italiens zu erreichen. Nun berichtet der einzige Überlebende, der 28-jährige Eritreer Abbas S., von dem 13 Tage währenden Drama. Im Krankenhaus der tunesischen Stadt Zarzis wurde er von zwei Wissenschaftlern des Londoner Goldsmith Colleges und Vertretern der Organisation Boats4People <http://www.boats4people.org/index.php/de/>befragt.“

Vollständiger Artikel:
http://taz.de/Schiffsunglueck-im-Mittelmeer-/!97407/

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Schiffstragödie – 55 tote Boat-people – Presseecho (3) · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , ,

Tod im Mittelmeer. 54 Flüchtlinge verdursteten auf dem Weg nach Europa

Von Wolf H. Wagner, Florenz, Neues Deutschland 12.07.2012 / Ausland

„Erneut starben 54 Flüchtlinge bei dem Versuch, in einem Schlauchboot nach Europa zu gelangen. Nur ein Mensch überlebte, die anderen verdursteten während der zweiwöchigen Schreckensfahrt. Das UN-Flüchtlingshochkommissariat appellierte an alle Schiffe im Mittelmeer, auf hilfsbedürftige Flüchtlinge zu achten.“

Vollständiger Artikel:

http://www.neues-deutschland.de/artikel/232377.tod-im-mittelmeer.html

 

 

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Melilla: Festungsmentalität und Aufrüstung · Kategorien: Marokko, Spanien

El Faro 17.07.2012: Neue Hubschrauber der Polizei für die Grenzüberwachung Melillas. Die Guardia Civil und die Polizei verbreiten in der Stadt Bedrohungsszenarien und eine Festungsmentalität.

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Flüchtlinge: Hungerstreik in Würzburg, Regensburg und Düsseldorf · Kategorien: Deutschland · Tags: , ,

Gemeinsame Pressemitteilung der hungerstreikenden Fluechtlinge in Würzburg,Regensburg und Düsseldorf in Deutschland

Wir die protestierenden und Streikenden Flüchtlinge in Deutschland erklären unsere volle Solidarität mit dem Hungerstreik der Flüchtlinge in Aub. Sie treten heute, dem 16. Juli 2012 in Hungerstreik und demonstrieren ihren Unmut und Wut gegen die bevorstehenden Abschiebungen nach Afghanistan.

Wir treten heute ebenfalls in den Hungerstreik, um unsere Solidarität zu bekunden und positionieren uns gleichzeitig gegen die Abschiebungen nach Afghanistan und in andere Länder.

• dass wir uns für die bedingungslose Abschaffung der Residenzpflicht einsetzen, • dass wir uns für den Stopp aller Abschiebungen einsetzen, • dass wir für die Schließung aller Lager, die keinen anderen Zweck als die Isolation der Flüchtlinge haben. Denn diese Gesetze verletzen die Artikel 13, 14 und 15 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. • dass wir für die Anerkennung als politische Flüchtlinge sind.

1 hungerstreikenden Fluechtlinge in Würzburg , Bavaria

2. hungerstreikenden Fluechtlinge in Regensburg, Bavaria

3. hungerstreikenden Fluechtlinge in Düsseldorf, NRW

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17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Marokko: MigrantInnen-Gewerkschaft gegründet · Kategorien: Marokko · Tags: ,

[labournet:] Interview: Erste Immigranten-Gewerkschaft im Maghreb
vorgestellt beim Treffen des Afrikanischen Sozialforums zur Vorbereitung des Weltsozialforums 2013 im tunesischen Monastir.

Das Gespräch wurde am Freitag, den 13. Juli 2012 in Monastir von Bernhard Schmid geführt. Interviewpartner: Abdellah ALLALI, Vorstandsmitglied des marokkanischen Gewerkschaftsbunds ODT. Die ODT (Organisation démocratique du travail) ist einer von mehreren Richtungs-Gewerkschaftsdachverbänden in Marokko. Als erste Gewerkschaftsvereinigung in einem arabischsprachigen Land und/oder in Afrika hat die ODT am 1. Juli dieses Jahres eine eigene Gewerkschaft für Arbeitsmigranten gegründet und aufgenommen.

http://labournet.de/internationales/ma/interview_allali.pdf

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Bericht Versammlung Thema Verschwundene (13.07.2012) · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: , ,
Workshop Angehörige von Verschwundenen
auf dem Vorbereitungstreffen zum Weltsozialforum am 13.7.2012
Schwerpunkttag Migration
Moderation: Edda Pando (ARCI, Italien) und Hamadi Zribi (Tunesien)
Nach einer Vorstellungsrunde der ca. 60 TeilnehmerInnen, wurden sieben Projekte aus verschiedenen Ländern zum Thema Verschwundene und Tote an den Grenzen vorgestellt. Dieser Austausch der Projekte, Probleme und Ansätze aus verschiedenen Ländern war sehr inspirierend und Grundlage für die anschließende Diskussion um gemeinsame Forderungen und Vernetzung.
17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Schiffstragödie 55 tote Boat-people – Pressecho (2) · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , ,

Flüchtlingsdrama im Mittelmeer „Ich war allein“

Süddeutsche Zeiung, 13.07.2012, 15:50

Von Friederike Hunke

55 Flüchtlinge sind vor wenigen Tagen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks bei einem Bootsunglück auf dem Mittelmeer verdurstet oder ertrunken. Nun spricht der einzige Überlebende über seine Reise, die ihn von Eritrea nach Europa bringen sollte.

Vollständiger Text:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/fluechtlingsdrama-im-mittelmeer-ich-war-allein-1.1411922

17. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Bericht Monastir 12., 13., 14.07.2012 · Kategorien: Tunesien · Tags: , , ,

B4P-Kurzbericht der Station Monastir (12., 13. und 14. Juli 2012)

Donnerstag, 12.7.: Ankunft und WSF-Eröffnung

Die B4P-Reisegruppe ist am 11.7. von Tunis nach Monastir weitergezogen, um dort an dem Vorbereitungstreffen des Weltsozialforums (WSF) teilzunehmen, das 2013 in Tunesien stattfinden soll. Nach einem internen Koordinationstreffen mit Austausch und Berichten zu den vergangenen Tagen sowie über die aktualisierten Planungen für Monastir startete am frühen Abend die Eröffnungsveranstaltung des WSF-Treffens.  Ca. 500 TeilnehmerInnen und Interessierte, vor allem aus dem Maghreb, aus afrikanischen Ländern und aus Europa, kamen im Innenhof der alten Burg zusammen. Weiterlesen »