Quelle: der Standard
500 Euro für vier Monate Flucht
Ein Gespräch mit einem Flüchtling aus Pakistan in einem Regionalzug auf dem Weg von Ungarn nach Wien
An einem ungarischen Bahnhof an der Grenze zu Österreich frühmorgens: Ein klappriger Regionalzug aus Rumänien fährt ein, aus den Fenstern blicken nervöse Augen. Im Zug sind die Vorhänge der Abteile zugezogen. Die Suche nach einem Interviewpartner ist schwierig. Auf Anfrage geben viele aber bereitwillig bekannt, woher sie stammen: Pakistan, Bangladesch, Syrien. Der Zug hat Endstation Wien, hierher wollen sie. Zumindest vorläufig. Dutzende Flüchtlinge sind im Zug. Sie sind irgendwo in Ungarn zugestiegen, alle haben Tickets. Ein junger Mann aus Pakistan ist schließlich bereit, anonym ein Interview zu geben. Wir einigen uns auf den Namen Fesil. Der 23-Jährige spricht gutes Englisch und erzählt dem STANDARD die Hintergründe seiner Flucht.